Generative KI bei Adobe: Firefly verlässt die Betaphase und ist kommerziell nutzbar
Adobes generative Bild-KI-Lösung Firefly verlässt die Betaphase und ist nun kommerziell verfügbar. Das gilt sowohl für die kostenpflichtige als auch kostenfreie Variante von Adobes Creative-Cloud-Angebot, abgerechnet wird künftig über Generative Credits.
Integriert wird Firefly nativ in die Adobe Creative Cloud, Adobe Express und Adobe Experience Cloud. Die kommerzielle Version umfasst eine neue Firefly-Webanwendung, die Eingaben in mehr als 100 Sprachen verarbeiten kann. Damit lassen sich völlig neue Bilder generieren sowie vorhandene Bilder bearbeiten, indem etwa bestimmte Bildbereiche verändert werden oder der Bildausschnitt erweitert wird. Die entsprechenden KI-Funktionen sind auch in die weiteren Adobe-Anwendungen wie Photoshop, Illustrator und Express integriert.
Ebenfalls mit im Paket ist Adobes neue GenStudio-Lösung, die sich an Unternehmen richtet. Von der Konzeption bis zur Produktion sollen damit alle Bereiche bei der Produktion von Inhalten abgedeckt werden.
Credit-System: Abrechnung über verbrauchte Token
Für Creative-Cloud-Abonnements führt Adobe ein neues, auf Credits basierendes Bezahlmodell ein. Entsprechende Credit-Systeme sind bei KI-Bildgeneratoren nicht unüblich. Anbieter kontrollieren somit die Rechenleistung, die für den Betrieb der Tools erforderlich sind.
Kostenpflichtige Abos der Creative Cloud, Firefly und Adobe Express erhalten ein Kontingent an „schnellen“ generative Credits. Das sind Token, die verbraucht werden, wenn Inhalte über Prompts in Photoshop, Illustrator, Adobe Express und Firefly erstellt werden. Sind diese „schnellen“ Credits verbraucht, könnten Nutzer der kostenpflichtigen Abonnements weiterhin Inhalte erstellen, nun aber mit geringerer Geschwindigkeit. Ebenso ist es möglich, neue Credits zu erwerben.
Nutzer mit kostenlosen Abo für die Creative Cloud, Firefly und Adobe Express erhalten ebenfalls eine monatliche Anzahl an Generative Credits. Ist die planmäßig festgelegte Anzahl an Generative Credits erreicht, können diese für 4,99 US-Dollar pro Monat auf einen kostenpflichtigen Plan umsteigen, um weiterhin Material mit den generativen Bild-Tools zu erstellen.
Mit Firefly generierte Inhalte erhalten ein Wasserzeichen
Angesichts der laufenden Copyright-Klagen verspricht Adobe Unternehmen Sicherheit. Erste Modelle des Unternehmens trainierte man mit Adobe-Stock-Bildern, frei verfügbaren Inhalten sowie Public-Domain-Inhalten, deren Urheberrecht abgelaufen ist. Unternehmen haben nun auch die Möglichkeit, Adobes Modelle mit eigenem Material trainieren zu lassen, um diese dementsprechend anzupassen.
Ähnlich wie Microsoft bietet Adobe eine Art Rechtsschutz für potenzielle Klagen an. „Unternehmen erhalten mit Firefly für Unternehmen eine Freistellung für eventuelle Schutzrechtsverletzungen von Inhalten, die von den meisten mit Firefly betriebenen Workflows erzeugt werden“, heißt es in der Mitteilung.
Die mittels Firefly generierten Inhalte werden außerdem standardmäßig mit einem Wasserzeichen markiert, das auf der Open-Source-Technologie der Content Authenticity Initiative (CAI) basiert. Bei diesem als Content Credentials bezeichneten Verfahren werden Informationen wie der Name eins Bildes, das Erstellungsdatum, die verwendeten Tools sowie die vorgenommen Bearbeitungen vermerkt. Diese Angaben bleiben mit den Inhalten verknüpft, mit Firefly erstellte KI-Inhalte können so also immer identifiziert werden.
Ein ähnliches Wasserzeichen-Verfahren hat zuletzt auch Google mit SnythID präsentiert. Entsprechende Sicherungen sind Teil der Vereinbarung mit dem Weißen Haus, der sich – neben sieben führenden KI-Unternehmen – mittlerweile auch Adobe angeschlossen hat.
Adobe erweitert auch Photoshop im Web um die generativen KI-Funktionen aus Firefly. So bietet auch die Online-Version des Bildbearbeitungsprogramm „Generative Füllung“ und „Generatives Erweitern“, um Inhalte in Bilder einzufügen, zu erweitern oder zu entfernen.
Photoshop im Web verfügt nicht über alle Werkzeuge der Desktop-Variante, viele beliebte wurden in der Betaphase aber bereits integriert, heißt es in der Mitteilung von Adobe. Zudem wurde die Benutzerfreundlichkeit verbessert. In der Web-Version lassen sich Photoshop-Dokumente erstellen, öffnen und bearbeiten, bei Bedarf können Nutzer aber mit einem Mausklick auf die Desktop-Variante wechseln.