Immortals of Aveum: Ascendant Studios kündigt nach Flop der halben Belegschaft
Ascendant Studios, der Entwickler von Immortals of Aveum, kündigt nur wenige Wochen nach Erscheinen des Debütspiels rund 45 Prozent der eigenen Belegschaft. Der Grund findet sich mutmaßlich im enttäuschenden Release des Fantasy-Shooters, der sowohl bei Wertungen als auch Spielerzahlen hinter den Erwartungen zurückblieb.
Knapp die Hälfte der Mitarbeiter muss gehen
Die Mitteilung, die CEO Bret Robbins auf X respektive Twitter veröffentlicht hat, könnte sich ambivalenter kaum lesen. Einerseits sei er unfassbar stolz auf sein Team, erklärt er; gemeinsam hätte man nicht nur ein neues AAA-Studio aus dem Boden gestampft, sondern ebenso eine neue Marke geschaffen und dabei Pionierarbeit mit der Unreal Engine 5 geleistet. Dementsprechend sei er allen Mitarbeitern für ihre unschätzbaren Beiträge zu Immortals of Aveum von ganzem Herzen dankbar.
Diese Dankbarkeit verknüpft Robbins mit einer Kündigungswelle, Ascendant Studios hat rund die Hälfte der Belegschaft entlassen. Das im Jahr 2018 unter anderem von ehemaligen EA-Entwicklern gegründete Studio beschäftigte zuletzt rund 80 bis 100 Mitarbeiter, von denen ungefähr 40 entlassen wurden, wie zunächst Polygon berichtet hatte. Die „schmerzhaft schwierige“ Entscheidung sei unbedingt notwendig gewesen, erklärte Robbins in seiner Stellungnahme tags darauf, nach dem Release von Immortals of Aveum benötige es Anpassungen.
Immortals of Aveum ist (für EA) eine Katastrophe
Die gekündigten Mitarbeiter wolle der Entwickler nach allen Möglichkeiten bei der Suche nach einer neuen Stelle unterstützen, beschwichtigt Robbins. Immortals of Aveum im Lebenslauf dürfte dabei wiederum nicht unbedingt hilfreich sein, denn der Magie-Shooter ist auch nach einer kurzfristigen Verschiebung ein Flop. Einerseits, weil es sich schlicht und ergreifend um kein sonderlich gutes Spiel handelt, das in einem eigentlich sehr starken Spielejahr am 22. August zwischen Baldurs Gate 3 und Starfield erschienen ist. Technische Probleme zum Start, immense Systemanforderungen und ein generischer Triple-A-Inhalt ohne jegliche Vision resultieren auf Metacritic in 65 Punkten für die PC-Version, der User Score liegt gerade einmal bei 5,4 von 10 Punkten.
Auf Steam sieht es etwas besser aus, dort fallen aktuell 463 Rezensionen zu 72 Prozent positiv aus. Für Publisher EA wiederum eine Katastrophe sind andererseits die Spielerzahlen. Vom bereits niedrigen Allzeithoch gleichzeitig aktiver Spieler auf Steam (751) sind in den letzten 24 Stunden gemäß SteamDB nur noch knapp 70 übrig. Freilich ist Immortals of Aveum auch für die PlayStation 5 und Xbox Series X|S erschienen, wo Interessenten des Titels anders als auf dem PC keine enormen Systemanforderungen im Weg stehen. Polygon will von einem Ascendant-Mitarbeiter allerdings erfahren haben, dass das Fantasy-Actionspiel plattformübergreifend eines der zum Release am schlechtesten verkauften EA-Spiele aller Zeiten sei, weswegen es auch bereits in den vergangenen Wochen schon erste Kündigungen gegeben habe.
Wie es mit Immortals of Aveum nun eigentlich weitergehen soll, dazu verliert Bret Robbins kein Wort. Zuletzt erschien am 8. September ein Patch, der in erster Linie Verbesserungen an der Leistung bringen sollte.