Intel Core Ultra 7 155H: Meteor Lake vor dem Start in freier Wildbahn
In zwei Wochen wird auf der Intel Innovation 2023 der Startschuss von Intel Meteor Lake erwartet, die Zunahme von Sample-Sichtungen untermauert das. Das neue Namensschema wird dabei wie bereits vermutet keine Besserung bringen, „Intel Core Ultra 7 155H“ ist letztlich genau so (wenig) aussagekräftig wie Intel Core i7-1370P.
Ein neues HP Spectre x360 2-in-1 offenbart einmal mehr die Details der neuen CPU-Familie, die letzte Gerüchte untermauern. Zu sechs Performance-Kerne alias Redwood Cove werden sich zehn E-Cores alias Crestmont gesellen, acht davon als zwei Vierfach-Cluster im CPU-Tile, zwei Kerne hingegen im SoC-Tile. Die Taktraten von nun 3,8 GHz in der Basis sind etwas angestiegen, beim Turbo werden bis zu 4,8 GHz ausgewiesen. Die Cache-Bestückung der CPU deckt sich mit dem Sample, das ComputerBase bereits vor drei Monaten zur Computex 2023 persönlich testen konnte.
Im Fahrwasser erscheint aber auch ein kleineres Modell mit nur vier P-Cores in einem weiteren HP-Notebook. Der Intel Core Ultra 5 125H taktet dann auch nur noch mit maximal 4,5 GHz.
Auch der Rest des Portfolios dürfte nun langsam einer finalen Produktion nahe kommen. Ursprünglich hieß es, dass noch in diesem Jahr der Start erfolgen soll – in Malaysia bekam die ComputerBase-Redaktion bereits hunderte CPUs zu Gesicht. Angesichts dessen, dass es sich bei der CPU vermutlich schon um eines der schnelleren Modelle handelt, enttäuschen die Taktraten jedoch, schließlich sind aktuelle U-CPUs schon mit bis zu 5,2 GHz unterwegs.
Für Intel 4, wie der Hersteller seine erste EUV-Fertigung nennt, waren keine Taktrekorde erwartet worden, jedoch nur knapp unterhalb von 5 GHz – vermutlich wird Intel aber für das Marketing mindestens ein Modell mit 5+ GHz bringen – erinnern an den Ice-Lake-Schritt. Hier verlor Intel von einer alten Generation auf eine neue an Takt, die Lösungen blieben so dem mobilen Markt vorbehalten. Gerüchte aus Asien untermauern die Taktgestaltung auch für zwei noch schnellere Topmodelle.
Das verdeutlicht auch, warum Intel die Meteor Lake nicht groß in den Desktop bringen wird: Mit nur sechs P-Kernen bei rund 5 GHz gibt es nichts zu gewinnen, schließlich schießt der Raptor Lake Refresh auf bis zu 6 GHz hinaus. Erst Arrow Lake als Meteor-Lake-Nachfolger könnte dies bieten, er wird dann so etwas wie Tiger Lake zu Ice Lake – hier fand Intel sehr viel Takt wieder.
Auch Intel Core i9-14900K in Tests
Apropos Raptor Lake Refresh. Der neue Intel Core i9-14900K zeigt im gleichen Geekbench bereits seine 6 GHz Turbotakt an. Das Ergebnis von 3.140 Punkten im Single-Core-Test ist sogleich 35 Prozent schneller als das vom Intel Core Ultra 7 155H mit 2.346 Punkten, Multi-Core sind es durch mehr Kerne 50 Prozent mehr Punkte. Der Single-Core-Wert von Meteor Lake entspricht aber nicht einmal Vorgängerchips auf ähnlichem Taktniveau, der neue 14900K mit „alter Technik“ setzt hier die neue Bestmarke. Der Produktstart der ersten neuen Desktop-Chips in Form der K-Modelle wird etwas später erwartet, vermutlich im Oktober oder November.
Auch Intels Referenznotebook ist nun noch einmal mit einem Core Ultra 7 mit bis zu 5 GHz Takt (unter alter Bezeichnung) in Geekbench aufgetaucht. Es untermauert das Bild, welches in den letzten Wochen zusammengetragen wurde, dass sich die schnellsten CPUs der neuen Familie in diesem Rahmen einfinden werden. In der kommenden Woche wird die Vorstellung von Intel Meteor Lake als neue Produktfamilie erwartet.
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