Innovation

Intel Gaudi2: Nicht nur in China wird Intels AI-Karte ein Erfolg

Volker Rißka
16 Kommentare
Intel Gaudi2: Nicht nur in China wird Intels AI-Karte ein Erfolg

Die Blockade der besten AI-Lösungen am Markt von Nvidia und AMD in China wird für Intel zum Glücksfall in Form von Gaudi2, denn dieser Beschleuniger erfreut sich dadurch steigender Beliebtheit. Dabei ist auch dieses Produkt nur als eine angepasste Variante in China auf dem Markt, aber der Einschnitt ist vergleichsweise klein.

Es könnte sich am Ende ironischerweise als Glücksfall für Intel erweisen, dass die USA die Sanktionen für die fortschrittlichsten Technologien in Richtung China noch einmal verschärfen werden. Denn wenn darunter auch noch A800 und H800, also die ohnehin bereits kastrierten China-Versionen der Profi-Chips A100 und H100, fallen, ist Nvidias China-Geschäft in dem Segment nahezu beendet. Auch AMD dürfte keine Chancen haben, MI300-Produkte in China auf den Markt zu bringen, steht doch schließlich schon der Vorgänger MI250 auf der schwarzen Liste.

Und Intel? Intel fliegt (noch) ein wenig unter dem Radar. Die eigene aktuelle Lösung für diesen Markt kommt von Habana Labs und heißt Gaudi2, nach der Übernahme des Unternehmens in Intel Gaudi2 umbenannt. Der Chip kommt aus TSMCs 7-nm-Fertigung, verfügt über 24 sogenannte Tensor Processor Cores (TPCs), 96 GByte HBM2e stehen ihm zur Seite. Die OCP-Module mit einer TDP von 600 Watt nutzen 21 × 100-GB-RoCE-V2-RDMA-Ports für eine inter-Gaudi communication – genau in dem Punkt liegt der Unterschied der HL225B-Variante für China gegenüber HL-225H für den regulären Markt mit 24 dieser Ports.

Intel Gaudi2 in Aktion
Intel Gaudi2 in Aktion

Die Lösungen sind also fast identisch, was dem asiatischen Markt gefällt. Dieser lechtzt ohnehin nach Karten jeglicher Art und versucht krampfhaft alles am Markt befindliche aufzukaufen, in den letzten zwei Monaten sollen durch die viel zu hohe Nachfrage nach Nvidia und AMD auch Intel-Karten deutlich besser verkauft worden sein, schreibt DigiTimes. Nach letzten Benchmarks hat Intel zudem Oberwasser, denn je nach Testumfeld können Gaudi2-Lösungen durchaus sehr gut mithalten.

Gaudi2 can outperform Nvidia’s H100 on a state-of-the-art vision language model, today’s results further reinforce that Intel offers the only viable alternative to Nvidia’s H100 and A100 for AI compute needs.

Intel-Meldung zu MLPerf Inference v3.1 Benchmark

Pat Gelsinger bestätigte in der Keynote zu Intel Innovation 2023 am Dienstag in San Jose, dass Gaudi2 ein Erfolg ist. Man fordere den Marktführer heraus, aber zu „einer viel besseren TCO“ – der Preis spricht extrem für Intel, denn Nvidias Karten sind knapp und extrem teuer. Ein AI-Supercomputer mit 4.000 Gaudi2-Karten soll nun folgen. Im Showcase zeigte Intel den passenden Benchmark gegen Nvidias Karte.

Gaudi3 auf Basis von TSMCs N5 ist derweil als Testmuster zurück in den Labs, der Start soll nächstes Jahr erfolgen. Falcon Shores folgt dann bekanntlich im Jahr 2025.

Intel Innovation 2023 (19.–20. September 2023): ComputerBase war vor Ort!
  • Für Notebooks & AIOs: Intel Meteor Lake kommt nicht für „klassische Desktop-PCs“
  • Moore's Law lebt: Das „Grundgesetz“ wird mit neuen Technologien am Leben gehalten
  • 576 E-Cores im Server: „Pro Kern will die Lizenz eher niemand bezahlen“
  • +27 weitere News