MAMR-Technik im Einsatz: Toshiba präsentiert neue Festplatte mit 22 TB Speicherplatz
Beim maximalen Speicherplatz pro Festplatte lag Toshiba deutlich zurück. Doch jetzt zieht der Hersteller mit seiner ersten 22-TB-HDD nach. Sie erscheint in der MG10-Serie für den Servereinsatz. Wie schon beim 20-TB-Modell kommen zehn Magnetscheiben und die Mikrowellentechnik MAMR zum Einsatz.
Mit der neuen Festplatte will Toshiba den Speicherbedarf von Unternehmen in diversen Bereichen wie Cloud-Storage, Archiven oder Überwachungssystemen decken. Das neue Modell trägt die Kennung MG10SFA22TE (mit SAS-Schnittstelle) und ist praktisch ein Upgrade von der vor knapp einem Jahr vorgestellten MG10SCA20TE, die im gleichen 3,5"-Format 20 TB bietet. Wie genau Toshiba nun noch einmal 10 Prozent mehr Speichervolumen erreicht hat, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Doch da die Zahl der Magnetscheiben bei 10 bleibt, muss die Bitdichte pro Platter entsprechend erhöht worden sein.
10 Scheiben, MAMR und Helium
Die Scheiben rotieren wie inzwischen üblich in einem mit Helium gefüllten Gehäuse. Als einziger Hersteller nutzt Toshiba das sogenannte Microwave-Assisted Magnetic Recording (MAMR). Bei der Mikrowellen-unterstützen Magnetaufzeichnung, so lässt es sich grob übersetzen, leistet ein in den Schreibkopf integrierter Spin-Torque-Oszillator Hilfe bei der Magnetisierung. So lässt sich die Datendichte wie beim Laser-gestützten HAMR, das Seagate erstmals kommerziell nutzt, weiter steigern.
Seagate will aber schon bald mit HAMR auf 32 TB erhöhen. Western Digital ist momentan mit 26 TB führend und will bald auf 28 TB erhöhen. Allerdings kommt dabei die SMR-Technik mit überlappenden Spuren und somit Nachteilen beim Wiederbeschreiben zum Einsatz. Ohne SMR kommen derzeit alle 22-TB-HDDs der drei Hersteller aus und sind somit vom Typ Conventional Magnetic Recording (CMR).
Noch fehlen einige Eckdaten
Die sonstigen Eckdaten der MG10 mit 22 TB lesen sich wie beim 20-TB-Modell. Die Scheiben rotieren mit 7.200 U/min und der Cache fasst 512 MB Daten. Das MTTF-Rating liegt bei 2,5 Millionen Stunden und die Rate der nicht korrigierbaren Lesefehler wird mit 1 auf 1015 gelesenen Bits beziffert.
Doch die Angaben zum 22-TB-Modell im öffentlichen Datenblatt (PDF) sind noch lückenhaft. Weder beim maximalen Durchsatz noch bei der Leistungsaufnahme steht zur Stunde ein Wert. Die 20-TB-Version soll 281 MB/s und 9,6 Watt im Betrieb erreichen.
Erst mit SAS, dann mit SATA
Toshiba gibt an, dass die MG10 mit 22 TB und SAS-Schnittstelle ab sofort als Muster ausgeliefert wird. Im vierten Quartal und somit frühestens im Oktober soll die Variante mit SATA-Anschluss (MG10AFA22TE) folgen. Preise wurden keine genannt.