Nach 28 Jahren: Microsoft entfernt WordPad aus Windows
28 Jahre ist es her, als das Textverarbeitungsprogramm WordPad zusammen mit Windows 95 das Licht der Welt erblickte. Doch nun steht sein Ende bevor: Microsoft will die seither auf jedem Windows-System vorinstallierte Anwendung nicht mehr weiterentwickeln. Bald soll die Software aus Windows verschwinden.
WordPad wird nicht mehr aktualisiert
Wie Microsoft in einem neuen Eintrag in seiner Liste veralteter Windows-Funktionen erklärt, werde WordPad „nicht mehr aktualisiert“ und „in einer zukünftigen Version von Windows entfernt“. Ob sich dies nur auf Neuinstallationen des Betriebssystems bezieht oder ob der Konzern das Textverarbeitungsprogramm durch ein Update auch von bestehenden Windows-Systemen beseitigt, geht aus der Beschreibung nicht klar hervor. Aufgrund der Tatsache, dass nicht mehr gepflegte Anwendungen im Laufe der Zeit erhöhte Sicherheitsrisiken bergen, gilt eine Entfernung per Update jedoch als wahrscheinlich. Wann genau Microsoft WordPad aus Windows entfernen wird, lässt der Konzern aber ebenfalls noch unbeantwortet.
Für die Verarbeitung von Rich-Text-Dokumenten wie .doc und .rtf empfiehlt der Redmonder Softwarekonzern Anwendern den Umstieg auf das Office-Programm Word. Die Verarbeitung einfacher Textdokumente des Dateityps .txt gelinge hingegen auch mit dem ebenfalls unter Windows vorinstallierten Notepad.
Das Ende von WordPad war absehbar
Warum Microsoft WordPad nun einstellt, erklärt der Konzern nicht. Dennoch dürfte die Einstellung der Software die wenigsten Anwender überraschen. Schon Anfang 2020 hatte der Konzern mit Werbebannern in WordPad experimentiert, mit denen das Unternehmen Benutzer unter Windows 10 dazu bewegen wollte, auf Office 365 umzusteigen. Kurz darauf räumte Microsoft den Anwendern per Update die Möglichkeit ein, WordPad ebenso wie Notepad und die Bildbearbeitungssoftware Paint manuell zu deinstallieren. Auf Windows-Systemen vorinstalliert waren die drei Anwendungen danach zwar noch immer, jedoch wurden sie damit schon vor mehr als drei Jahren zu einem nur noch optionalen Windows-Feature erklärt.
Alternativen gibt es zu Genüge
Für die Bearbeitung einfacher Textdokumente bot WordPad Windows-Nutzern einst eine kostenlose, wenn auch abgespeckte Alternative zu Microsoft Word. Heutzutage gibt es aber zahlreiche andere kostenfreie Optionen, die WordPad in der Tat obsolet machen.
Anwender, die gerne lokal arbeiten, können dafür beispielsweise auf das freie LibreOffice zurückgreifen, dessen neuste Version immer auch im unterhalb dieser Meldung verlinkten Download-Bereich von ComputerBase zu finden ist. Wer im Besitz eines Google-Kontos ist, kann aber auch auf das mit dem Cloudspeicherdienst Google Drive verbundene Google Docs zurückgreifen und seine Dokumente damit im Webbrowser oder bei Bedarf auch über eine mobile App bearbeiten.
Und auch Microsoft selbst hat mit der Online-Variante von Word längst eine kostenlose Alternative im Angebot. Diese Anwendung ist ebenso wie Google Docs im Browser oder per App nutzbar und synchronisiert Dokumente über Microsofts OneDrive. Der Funktionsumfang reicht zwar nicht an jenen der regulären Word-Anwendung aus Microsofts Office-Paketen heran, als Ersatz für WordPad reicht es jedoch allemal.
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