Payday 3: Ewiges Matchmaking wegen Online-Zwang vermasselt Start
Der Hoffnungsträger von Starbreeze startet mit Vollgas in die Krise. Der Koop-Shooter setzt eine permanente Internetverbindung voraus und schießt sich damit kräftig ins eigene Knie. Anstelle virtuell im Spiel zu rauben, fühle es sich an, als würde das Spiel den Raub begehen, schreiben Spieler auf Steam.
Zwei Tage nach Verkaufsstart sind die Bewertungen eindeutig „zumeist negativ“. Mehrheitlich liegt das an technischen Problemen: Obwohl die Spielerzahlen verglichen mit den größten Titeln auf Steam moderat blieben, waren die Server kaum erreichbar. Die Statistik ist allerdings begrenzt aussagekräftig, denn über den Game Pass kann das Spiel kostenfrei gespielt werden und taucht in der Steam-Statistik nicht auf.
Die von Entwickler Starbreeze versprochene Lösung ist aktuell noch nicht in Sicht. Viele Spieler berichten auch am heutigen Tag von Verbindungsproblemen und sehr langen Wartezeiten im Matchmaking, wenn denn überhaupt eine erfolgreiche Suche möglich war. Payday 3, wird in Rezensionen gewarnt, sei aktuell nicht spielbar und stehle Zeit. Weiteren Ärger verursachen Abstürze und das Fehlen einer Pause-Funktion selbst in privaten Partien mit Freunden. Der Shooter belegt damit einmal mehr, dass ein vollständiger Online-Zwang für den Endkunden keinerlei Vorteile bietet.
Auch spielerisch fehlt noch etwas
Spielerisch wirkt Payday 3 laut den Rezensionen nicht wie ein großer Sprung nach vorne. Kritisiert werden das umständliche Leveln von Waffen, die geringere Auswahl, der kleinere Fertigkeitsbaum, das Balancing und das Fehlen eines Sprachchats. Filter für das Matchmaking werden ebenfalls vermisst, obwohl die Erfolgschancen dank verschiedener Schwierigkeitsstufen vom Charakterlevel entscheidend abhängen. In vielen Aspekten sei Payday 2 durchdachter, heißt es auf Steam.
Positiv formuliert scheint Payday 3 noch unfertig zu sein. Rezensionen klassischer Medien über Metacritic zeichnen ein ähnliches Bild: Payday 3 wird bei Gamer.no etwa als „brauchbarer Ausgangspunkt“ beschrieben. Auf Steam wird das ähnlich gesehen, der Shooter braucht demnach noch eine Menge Arbeit. Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint der Kauf deshalb in Anbetracht dieser Situation nicht ratsam. Die offenbar hohe Nachfrage ist für Starbreeze ein zweischneidiges Schwert. Einerseits hat der Titel mehr Erfolg als antizipiert, anderseits stellt das Unterschätzen der Nachfrage und die schlechte Skalierbarkeit der Infrastruktur ein technisches Armutszeugnis aus. Der Publisher ist allerdings auf den Erfolg eines langfristig lukrativen Live-Service-Spiels angewiesen, stand er doch vor ein paar Jahren vor der Insolvenz.
Minimum | Empfohlen | |
---|---|---|
Prozessor | Intel Core i5-9400F | Intel Core i7-9700K |
Arbeitsspeicher | 16 GB RAM | |
Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 1650 | Nvidia GeForce GTX 1080 |
Speicherplatz | 65 GB | |
Betriebssystem | Windows 10 64 Bit |
Mittlerweile funktioniere das Matchmaking nach Wartungsarbeiten in der vergangenen Woche schnell und zuverlässig, heißt es von Starbreeze. In den vergangenen fünf Tagen hätten zu Spitzenzeiten rund 125.000 Nutzer gleichzeitig spielen können. Anfang Oktober soll das erste Update für das Spiel erscheinen, das das Spielerlebnis verbessern werde, so der Publisher. Angekündigt werden zudem Fehlerbehebungen und neue Features. Zwei weitere Updates sollen bis Ende November folgen. Im Winter wird dann nach aktuellem Fahrplan der erste DLC „Syntax Error“ veröffentlicht.