Custom-Designs der RX 7800 XT im Test: Asus TUF vs. PowerColor Hellhound vs. Sapphire Nitro+ vs. XFX Merc 319
Schon AMDs Referenzdesign (MBA) der Radeon RX 7800 XT wusste zu überzeugen, doch die Custom-Designs Asus TUF Gaming OC, PowerColor Hellhound, Sapphire Nitro+ und Merc 319 kühlen noch einmal besser und bleiben trotzdem leiser. Welches Modell im Vergleich die beste Vorstellung abliefert, klärt der Test.
Radeon RX 7800 XT: Custom-Designs im Vergleich
Die Radeon RX 7800 XT 16 GB ist wie die Radeon RX 7700 XT 12 GB seit dem 6. September sowohl bei AMD als Referenzdesign (Made by AMD, MBA) als auch in verschiedenen Custom-Designs von Partnern verfügbar. Gegenüber dem Namensvorgänger Radeon RX 6800 XT kann sich die neue Radeon RX 7800 XT (Test) auf Basis von AMDs RDNA-3-Architektur zwar nur geringfügig absetzen, das ändert aber nichts daran, dass das Gesamtpaket der nach UVP 549 Euro teuren Grafikkarte überzeugen kann. Es darf zugegriffen werden – doch zu welchem Modell?
Für diesen ersten Vergleich haben sich vier verschiedene Custom-Designs in der Redaktion eingefunden. Mit von der Partie sind:
- Asus Radeon RX 7800 XT TUF Gaming OC
- PowerColor Radeon RX 7800 XT Hellhound
- Sapphire Radeon RX 7800 XT Nitro+
- XFX Radeon RX 7800 XT Merc 319
Alle vier treten gegen das Referenzdesign an und könnten dabei unterschiedlicher kaum sein: Während Asus, Sapphire und XFX ihre Premiummodelle in den Test geschickt haben (Asus bietet bis dato keine ROG Strix), versucht es PowerColor mit dem „Einstiegsmodell“, denn über der Hellhound residiert noch die Red Devil. Doch die Hellhound konnte schon in der letzten Generation von sich reden machen.
Die wesentlichen Unterschiede im Detail
Alle vier getesteten Custom-Designs sind länger, breiter und höher als AMDs MBA-Design und setzen auf Kühlsysteme mit drei statt zwei Lüftern. Allen Designs ist auch der Einsatz von zwei 8-Pin-PCIe-Anschlüssen gemein. Einen Unterschied gibt es bei den Schnittstellen: Asus, PowerColor und XFX nutzen wie AMD dreimal DisplayPort und einmal HDMI, Sapphire setzt bei der Nitro+ auf je zweimal DisplayPort und HDMI.
Alle vier Grafikkarten verfügen über einen BIOS-Switch, der zwischen zwei respektive drei (Sapphire Nitro+) verschiedenen BIOS-Dateien wählen lässt. Wie sich diese BIOS-Varianten unterscheiden, ist von Modell zu Modell allerdings unterschiedlich.
Asus passt bei der TUF wie zuletzt üblich nur die Lüfterkurve an, TDP und Taktraten sind identisch. PowerColor und Sapphire hinterlegen hingegen jeweils auch andere maximale Taktraten und TDPs, wobei Sapphires drittes BIOS (Schalter ganz rechts) dem ersten BIOS entspricht – effektiv gibt es nur Variante 1 und 2. XFX wiederum hat ab Werk in beiden BIOS-Dateien dieselben Specs hinterlegt – wo der Schalter steht, ist damit nicht von Relevanz.
Modell | BIOS 1 | BIOS 2 | BIOS 3 |
---|---|---|---|
Asus TUF Gaming OC | Lüfterkurve | – | |
PowerColor Hellhound | Takt, TDP und Lüfterkurve | – | |
Sapphire Nitro+ | Takt, TDP und Lüfterkurve | wie BIOS 1 | |
XFX Merc 319 | ab Werk identisch | – |
Die längste Grafikkarte im Vergleich ist die XFX Merc 319 mit gemessenen 340 mm, der Hersteller selbst gibt in den offiziellen Spezifikationen nur 326 mm an. Dahinter folgen quasi auf einer Linie die TUF Gaming, die Hellhound und die Nitro+.
Besonders viel Platz in der Breite benötigt wiederum die Asus TUF Gaming, die vom unteren Ende des PCIe-Einrasthakens bis zur Oberkante des Kühlers (die am hinteren Ende noch etwas höher verläuft) 151 mm misst. Merc 319 und Hellhound sind mit 126 mm wiederum vergleichsweise schmal gehalten.
In der Höhe baut die Hellhound am wenigstens auf, mit 50 mm ragt ihr Kühler nur ca. 7 mm über die zwei Slots hohe Slotblende hinaus.
Modell | Länge (Slotblende innen bis Kartenende) |
Breite (Oberkante bis Unterkante PCIe-Einrasthaken) |
Höhe (Backplate bis Kühleroberseite) |
---|---|---|---|
Asus TUF Gaming OC | 320 mm | 151 mm | 60 mm |
PowerColor Hellhound | 322 mm | 126 mm | 50 mm |
Sapphire Nitro+ | 320 mm | 130 mm | 62 mm |
XFX Merc 319 | 340 mm | 126 mm | 55 mm |
Auch wer darauf achtet, ob oder welche RGB-Beleuchtung seine nächste Grafikkarte bietet, bekommt bei den vier getesteten Custom-Designs ganz unterschiedliche Ansätze geboten. Am auffälligsten präsentiert sich die Nitro+ mit ihrer ARGB-Zierleiste nebst Logo auf der Backplate, während Asus und XFX lediglich auf ein Logo an der Kartenseite, XFX sogar nur in Weiß, setzen. Die Lüfter dieser drei Modelle leuchten nicht. PowerColor wiederum beschränkt sich auf die Farben Lila und Türkis, die per Dip-Switch gewechselt oder komplett abgeschaltet werden können – in diesem Fall leuchten die Lüfter und indirekt das Logo sowie die Stromanschlüsse auf der Rückseite.
Modell | RGB-Beleuchtung | |
---|---|---|
Asus TUF Gaming OC | ja | Kühlerseite, ARGB |
PowerColor Hellhound | ja | Lüfter und Backplate (indirekt), Lila oder Türkis (Switch) |
Sapphire Nitro+ | ja | Kühlerseite und Backplate, ARGB |
XFX Merc 319 | nein (nur weiß) | Kühlerseite |
Die nachfolgenden Bildergalerien erlauben jeweils den direkten Vergleich des vergleichsweise kompakten MBA-Designs mit einem der getesteten Custom-Designs. Wer diese miteinannder vergleichen will, sollte die Bilder herunterladen und in einem Fotoprogramm abwechselnd betrachten.
Asus TUF Gaming vs. MBA-Design
PowerColor Hellhound vs. MBA-Design
Sapphire Nitro+ vs. MBA-Design
XFX Merc 319 vs. MBA-Design
So hat ComputerBase getestet
ComputerBase hat alle vier Custom-Design jeweils mit allen verfügbaren BIOS-Varianten im Standard-GPU-Testsystem gegeneinander und mit der Referenzvariante von AMD verglichen.
Dabei wurden zuerst alle Tests ohne manuelle Eingriffe vorgenommen. Im Anschluss fand ein Vergleich statt, bei dem alle vier Custom-Designs bei TDP und Geräuschemissionen auf den Betriebspunkt des MBA-Designs konfiguriert wurden. Für die Last-Tests kam Metro Exodus in der Enhanced Edition (UHD, maximale Details) zum Einsatz.
TDP, Taktraten und Leistung je BIOS-Version
Die Custom-Designs der Radeon RX 7800 XT lassen sich mit Blick auf die TDP in zwei Klassen einteilen. Teilweise entscheidet das gewählte BIOS, in welcher Klasse sich die Grafikkarte wiederfindet.
AMDs Referenzkarte kommt in Metro Exodus Enhanced Edition (UHD) auf 249 Watt, die offiziellen 263 Watt werden in diesem Spiel nicht erreicht – Details im ausführlichen Test. In einem ähnlichen Bereich agiert die PowerColor Radeon RX 7800 XT Hellhound mit dem Silent-BIOS (252 Watt) und die Sapphire Radeon RX 7800 XT Nitro+ liegt mit dem Silent-BIOS mit 241 Watt sogar leicht darunter.
Die XFX Radeon RX 7800 XT Merc 319 genehmigt sich mit 273 Watt wiederum 24 Watt mehr als das Referenzdesign. PowerColors Hellhound und Sapphires Nitro+ kommen mit dem OC-BIOS auf vergleichbare 270 Watt. Die Asus Radeon RX 7800 XT TUF OC liegt unabhängig von der BIOS-Version bei 268 Watt.
Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang, dass der Wert in Metro Exodus Enhanced Edition mit UHD-Auflösung ein Worst-Case-Szenario darstellt. So viel elektrische Leistung benötigen die Custom-Designs der Radeon RX 7800 XT im schlimmsten Fall. In anderen Spielen und in geringeren Auflösungen kann es sein, dass sich die Grafikkarten weniger Energie genehmigen.
Das ist zum Beispiel in Cyberpunk 2077 in WQHD-Auflösung der Fall. Dort fällt der Energiebedarf etwas geringer aus und es wird das Power-Limit nicht immer erreicht. Stattdessen limitieren die eingestellten maximalen Taktraten.
Das gilt es beim Blick auf die Taktraten und die in Cyberpunk 2077 (WQHD, Ultra-Preset, kein FSR) ermittelten Leistungswerte zu bedenken.
AMDs Referenzdesign taktet in Metro Exodus Enhanced Edition nur mit etwa 2.110 MHz, die Asus Radeon RX 7800 XT TUF OC dagegen mit 2.340 MHz und damit 11 Prozent höher. Die PowerColor Radeon RX 7800 XT Hellhound mit dem Silent-BIOS liegt mit 2.250 MHz in der Mitte. Das für die Benchmarks genutzte Cyberpunk 2077 belastet die Grafikkarten in 2.560 × 1.440 deutlich weniger. Bereits AMDs Referenzkarte arbeitet dort mit 2.430 MHz, entsprechend kann die Asus Radeon RX 7800 XT TUF OC mit 2.530 MHz nur noch 4 Prozent mehr Takt herausholen.
Zwischen den Custom-Designs sind in Cyberpunk 2077 daher nur minimale Leistungsunterschiede vorhanden, auch der Leistungsschub der Partnerkarten zu AMDs Referenzdesign ist mit 2 bis 3 Prozent in dem Game extrem klein. Diese Abstände sind für viele praktische Anwendungsfälle der Radeon RX 7800 XT repräsentativ. In anderen Spielen und in höheren Auflösungen wird eventuell mehr elektrische Leistung benötigt und entsprechend kann der Vorsprung von Grafikkarten mit einem höheren Power-Limit dann ein klein wenig größer ausfallen – aber auch wirklich nur das.
Unterm Strich sollte die Leistung eines RX-7800-XT-Custom-Designs nicht den Ausschlag zur Kaufempfehlung geben.
Lautstärke & Kühlleistung ab Werk
Bereits AMDs Referenzdesign der Radeon RX 7800 XT ist mit 34,5 dB halbwegs leise und die Custom-Designs setzen alle noch einmal einen drauf. So viele Silent-taugliche Modelle von einem Grafikkarten-Typ hat es selten zuvor gegeben.
Lautstärke und Lüfterdrehzahl
Ab Werk auf Wunsch (im Testsystem der Redaktion) am leisesten sind schlussendlich die Sapphire Radeon RX 7800 XT Nitro+ mit dem Silent-BIOS und die PowerColor Radeon RX 7800 XT Hellhound mit dem Silent-BIOS. Das verwundert auch nicht, denn PowerColor lässt die Lüfter mit gerade mal 800 Umdrehungen pro Minute unter Last agieren, bei Sapphire sind es kaum höhere 870 Umdrehungen. Beide Grafikkarten kommen damit auf extrem geringe 28,5 dB – aus einem geschlossenen Gehäuse ist das unhörbar.
Doch auch die anderen Kandidaten sind sehr leise: Die Asus Radeon RX 7800 XT TUF OC arbeitet beim Spielen mit einem geringen Geräuschpegel von 29 dB, wenn das Quiet-BIOS aktiv ist, was ebenso unhörbar ist, wenn das Fractal Design Torrent geschlossen wurde.
Wird auf der Asus, der PowerColor und der Sapphire das werkseitig aktive OC- oder Performance-BIOS genutzt, werden die Grafikkarten von Asus, PowerColor und Sapphire lauter, mit 30,5, 29 respektive 30 dB bleibt es aber weiterhin extrem leise.
Und was ist mit der XFX Radeon RX 7800 XT Merc 319? Auch dieses Custom-Design ist leiser als das Referenzdesign, mit 33,5 dB ab Werk allerdings nur geringfügig. Für einen Silent-Rechner handelt es sich ohne manuelle Eingriffe dennoch um das falsche Modell, bei den drei anderen ist man dafür deutlich besser dran.
Elektronische Störgeräusche
Hinsichtlich elektronischer Störgeräusche gibt es insgesamt Positives zu vermelden: Alle Custom-Designs wiesen lediglich ein leises Spulenrasseln auf, das trotz der niedrigen Geräuschkulisse des Kühlers quasi nicht zu hören war. Bei der Radeon RX 7900 XT und XTX sah dies noch völlig anders aus.
Temperaturen unter Last
Die Custom-Designs der Radeon RX 7800 XT sind nicht nur sehr leise, sondern in der Regel auch noch kühler als das MBA-Design. Nur Sapphires Nitro+ erreicht mit dem Silent BIOS die 90 °C Hotspot-GPU-Temperatur des MBA-Designs (bei deutlich geringerer Geräuschkulisse). Der kritische Wert, der die GPU temperaturbedingt zum Heruntertakten zwingt, liegt 20 °C höher.
Die ebenso unhörbare PowerColor Radeon RX 7800 XT Hellhound kommt mit dem Silent-BIOS auf nur 85 °C, die Asus Radeon RX 7800 XT TUF OC mit dem etwas lauteren Quiet-BIOS gar auf lediglich 84 °C. Mit Abstand am kühlsten ist die GPU auf der Asus TUF Gaming OC mit dem Performance-BIOS, die Hotspot-Temperatur bleibt dann bei 75 °C.
Lautstärke & Kühlleistung normiert
Schon der Vergleich der ab Werk in den jeweiligen BIOS-Varianten hinterlegten Eckdaten und Lüfterkurven zeigt, dass die Custom-Designs aus ihren größeren Kühlsystemen Profit schlagen können und leise sowie kühler abschneiden als das MBA-Design. Doch wie viel besser sind die Kühler wirklich, wenn Faktoren wie die TDP oder die Lüfterkurve respektive die GPU-Zieltemperatur außen vor gelassen werden?
Erstmals ist die Redaktion auch dieser Frage nachgegangen und hat alle vier Custom-Designs mit der TDP und der Lautstärke, wie sie das MBA-Design in Metro Exodus (UHD) an den Tag legt, in genau diesen Test geschickt. Alle vier Grafikkarten wurden zu diesem Zweck im Treiber auf den Verbrauch (250 Watt) und die Lautstärke (34,5 dB) des MBA-Designs in Metro Exodus (UHD) normiert.
Der normierte Vergleich zeigt: PowerColor Hellhound und Asus TUF Gaming bieten bei aus 30 cm Abstand gemessenen 34,5 dB die stärksten Kühlsysteme, dahinter folgen Sapphire Nitro+ und XFX Merc 319. Alle vier halten die Navi-32-GPU deutlich unter dem Temperaturniveau, wie es das kompaktere MBA-Design macht. Die wesentlich niedrigeren Temperaturen erlauben es den vier Custom-Designs dabei, trotz identischen Verbrauchs höher zu takten als das MBA-Design.
Fazit
Die vier getesteten Custom-Designs der Radeon RX 7800 XT konnten unterm Strich alle überzeugen. Dabei war die Chance, schlechter als AMDs Referenzkarte abzuschneiden, gar nicht mal so klein, denn dieses Modell lieferte im Test bereits eine sehr gute Leistung ab.
Nichtsdestoweniger haben es alle vier Kandidaten von Asus, PowerColor, Sapphire und XFX geschafft, aus ihrem größeren Fußabdruck auch Kapital zu schlagen: Sie kühlen ab Werk, selbst wenn sie mit mehr TDP als das MBA-Design betrieben werden, leiser und bleiben dabei in der Regel auch noch (deutlich) kühler. Wie überlegen die größeren Kühler sind, zeigt sich im normierten Vergleich: Bei identischer Lautstärke und gleichem Verbrauch wie das MBA-Design halten sie die Navi-32-GPU auf wesentlich niedrigeren Temperaturen. PowerColors Hellhound und Asus' TUF Gaming OC schneiden dabei am besten ab.
Trotz der vielen Gemeinsamkeiten sind die vier getesteten Custom-Designs alles andere als austauschbar. Kommt auch noch der Preis mit ins Spiel, lassen sich Asus TUF Gaming OC, PowerColor Hellhound, Sapphire Nitro+ und XFX Merc 319 in den Augen der Redaktion in folgende Reihenfolge bringen.
- PowerColor Radeon RX 7800 XT Hellhound: ab 499 Euro (UVP: 559 Euro)
- Sapphire Radeon RX 7800 XT Nitro+: ab 549 Euro (UVP: 619 Euro)
- Asus Radeon RX 7800 XT TUF Gaming OC: ab 539 Euro (UVP: 611 Euro)
- XFX Radeon RX 7800 XT Merc 319: ab 509 Euro (UVP: 588 Euro)
Testsieger: PowerColor Hellhound
Der Testsieger und eventuell die absolut perfekte Mittelklasse-Grafikkarte ist die PowerColor Radeon RX 7800 XT Hellhound. Für einen High-End-Beschleuniger der Extraklasse wäre der „Höllenhund“ vielleicht etwas trist, für eine Mittelklasse-GPU eignet sich das Konzept aber perfekt: Die Grafikkarte ist haptisch hochwertig, aufwendiges „Klimbim“ wie eine RGB-Beleuchtung gibt es hingegen nicht. Dafür steht der Kühler denen der „Premiummodelle“ in nichts nach.
Im Gegenteil sogar: Die Grafikkarte ist mit beiden BIOS-Versionen ab Werk sehr leise bis unhörbar leise, die Temperaturen liegen im Mittelfeld und die Taktraten sind dennoch mit am höchsten. Im normierten Vergleich liegen die Temperaturen auf der Hellhound zusammen mit dem TUF-Gaming-Exemplar an der Spitze. Mit Blick auf den UVP von 559 Euro, der lediglich 10 Euro über dem Preis des MBA-Designs liegt, kann aus Preis-Leistungs-Sicht ohne Berücksichtigung optischer Aspekte damit nur die PowerColor Hellhound als Sieger aus dem Test gehen.
Aktuell gibt es allerdings einen Wermutstropfen: Die Grafikkarte ist so gut wie ausverkauft. Händler, die sie noch listen, verlangen einen deutlichen Aufpreis, der das Modell fast auf das Niveau der anderen Custom-Designs im Test hebt.
- Mit OC-BIOS sehr leise und mit Silent-BIOS quasi unhörbar
- Geringe Temperaturentwicklung
- Taktraten liegen in der oberen Hälfte der Custom-Designs
- Qualitativ hochwertige Verarbeitung
- Konzentriert sich auf das, was eine gute Grafikkarte ausmacht
- Keine RGB-Beleuchtung (wer eine möchte)
Platz 2: Sapphire Nitro+ & Asus TUF Gaming OC
Hinter der Hellhound platzieren sich Sapphire Nitro+ und Asus TUF Gaming OC gemeinsam auf dem zweiten Platz. Ihre UVPs liegen mit jeweils über 600 Euro deutlich höher, dafür bietet die Sapphire Radeon RX 7800 XT Nitro+ mit der schicken RGB-Beleuchtung sowie der hochwertigen Optik und Haptik aber auch sichtbar mehr als die Hellhound. Das Kühlsystem ist ebenfalls sehr gut, kommt aber nicht ganz an das der Hellhound heran. Das ist allerdings Meckern auf sehr hohem Niveau, denn mit dem quasi nicht langsameren Silent-BIOS ist die Grafikkarte ab Werk ebenfalls unhörbar leise.
Auch die Asus Radeon RX 7800 XT TUF OC ist in Sachen „Look & Feel“ ein Premiummodell, bei der RGB-Beleuchtung wird allerdings das von der TUF-Serie bekannte Sparprogramm gefahren – wer mehr will, muss definitiv zur Nitro+ greifen. Auf den ersten Blick ist auch das Kühlsystem dem auf der Nitro+ leicht unterlegen. Der normierte Vergleich beweist allerdings das Gegenteil: Nur die TUF Gaming kann mit der Hellhound mithalten. Ab Werk ist die TUF zwar eher auf Takt und Temperatur getrimmt, doch wer will, bekommt sie leiser oder kühler als die Nitro+ konfiguriert. Damit entscheidet im Fall dieser zwei Modelle, welche Prioritäten der Käufer hat und ob er gewillt ist, in die Lüfterkurve einzugreifen.
Platz 3: XFX Radeon RX 7800 XT Merc 319
Auch beim Drittplatzierten im Test, der XFX Radeon RX 7800 XT Merc 319, handelt es sich bei Weitem um keine schlechte Grafikkarte. Dieses Modell ist ab Werk ebenfalls dem Referenzdesign überlegen, an die drei Mitbewerber kommt die „Merc“ aber nicht heran. Zwar taktet die Grafikkarte hoch und die Temperaturentwicklung ist ziemlich niedrig, doch ab Werk handelt es sich trotzdem um das „lauteste“ Custom-Design mit wenig Vorteil gegenüber dem Referenzdesign. Der normierte Vergleich bescheinigt dem Kühler eine Leistung auf Nitro+Niveau, an deren Optik und Haptik kommt die Merc 319 allerdings nicht ganz heran. Falsch macht man mit dem Griff zu diesem Modell aber auch nichts.
Der Test der Radeon RX 7800 XT und Radeon RX 7700 XT war auch das Hauptthema der 33. Episode von CB-Funk – der ComputerBase-Podcast.
CB-Funk lässt sich nicht nur über den eingebetteten Podigee-Player abspielen, sondern auch bequem direkt in den Podcast-Apps eurer Wahl abonnieren und hören. Verfügbar ist der ComputerBase-Podcast auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Amazon Music und Deezer. In die allermeisten Podcast-Player lässt sich CB-Funk außerdem via RSS einbinden. Die entsprechende URL lautet: https://computerbase.podigee.io/feed/mp3.
ComputerBase hat die vier Custom-Designs von ihren jeweiligen Herstellern leihweise zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme der Hersteller auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.