Starfield im Test: Spielkritik und Fazit

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Update 3 Wolfgang Andermahr (+1)
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Wie gut ist Starfield?

Eine neue Marke mit frischem Szenario, das nächste große Rollenspiel von Bethesda, der dringend nötige Boost für Microsofts Xbox-Portfolio: Man kann sagen, dass sich an Starfield große Hoffnungen knüpfen. Die kann das Spiel erfüllen, wenn man nicht zu viel erwartet.

It's all about the Erwartungen, stupid!

Mit einem Metacritic-Score von aktuell 88 Punkten ist Starfield, selektive Bemusterung hin oder her (ComputerBase hat die Premium Edition selbst erworben), sicherlich ein gutes Spiel. Wie viel Spaß es macht, hängt allerdings von der Zuneigung zu Bethesda-Spielen und ein wenig vom Durchhaltevermögen ab, verraten Rezensionen. Mehrfach bemerken Tester, dass Starfield erst nach etwa 10 bis 12 Stunden angefangen habe richtig Spaß zu machen, was unter anderem auf die Dürre an unterhaltsamen Fertigkeiten zum Start zurückgeführt wird.

Dann aber zündet das Spiel in der Regel den Nachbrenner und liefert einen umfangreichen Sci-Fi-Spielplatz. Auch wenn, wie unter anderem der GameInformer schreibt, Missionsstrukturen bisweilen in einem Ping-Pong-Prinzip verharren, schafft es Starfield, stets etwas zu entdecken oder zu tun auszulegen. Destructoid findet beim Erkunden – nicht als einzige Seite – Nebenaufgaben, die ihr eigenes Spiel sein könnten, PC Gamer findet Spaß hingegen in selbst gestellten Aufgaben – etwa einer Schmugglerkarriere, um der „Walter White des Space-Meth“ zu werden. Vieles bleibt dabei optional, etwa der Bau von Stützpunkten oder Raumschiffen – vieles kann, wenig muss. Selbst nach 80 Stunden bleibt bei GamesRadar Neugier auf Unentdecktes. Das fällt zudem bei jedem Spieler anders aus.

Universelle Kritik erfahren das Reisen durch den Weltraum, beschrieben als eine Art glorifizierte Schnellreise-Funktion mit unnötigen Ladebildschirmen, das Fehlen von Karten in Städten und das Inventarmanagement. GameSpot missfällt zudem, wie flach Bethesdas Vorstellung vom Weltraum bleibe, Polygon nennt den Weltraum gar „homogenisiert“. Hier scheitere Starfield daran, den Spieler staunend im Angesicht neuer Entdeckungen zurückzulassen, steht damit aber weitgehend alleine dar. PC Gamer fehlt die Qualität eines Fallout oder Sykrim – Starfield sei „zu groß um es zu füllen“. Bugs, dem Geißel von Bethesda-RPGs, finden hingegen weniger Erwähnung. Es gibt sie laut Testberichten, aber überwiegend und regelmäßig sichtbar in Form von Glitches, kritische Probleme traten nicht in Erscheinung.

Was im Querschnitt bleibt, ist nicht der große Rollenspiel-Meilenstein, sondern ein (sehr) gutes Bethesda-Rollenspiel, das die Formel aus Fallout 4 ausbaut. Seine Stärke – und je nach Blickwinkel Schwäche – liegt in der Sandbox und seiner Größe zugleich, in der Freiheit des Rollenspiels und damit in der Ausgestaltung des digitalen Spielplatzes durch den Spieler selbst, zumindest nach einer nötigen Anlaufphase. Im Kern scheint Starfield damit ein größeres Skyrim im Weltraum zu sein – und das ist gut.

Wertungsüberblick für Starfield
Publikation Wertung
Destructoid 10/10
Eurogamer 4/5
Game Informer 8.5/10
GamesRadar+ 10/10
GameSpot 7/10
GameStar 81/100
IGN 7/10
PC Gamer 75/100
Polygon -
Metacritic (PC) Presse: 87/100
Nutzer: -

Fazit (Update)

Läuft die PC-Version von Starfield erst einmal ordentlich, dann gibt es wenig zu meckern. Das Frame Pacing ist auf jeder getesteten Hardware gut gelungen, nervige Stotterer gibt es weder beim Shader-Compiling noch beim Reisen durch die Spielwelt. Starfield fühlt sich bei ausreichend hoher Framerate schön fluffig an. Ausreichend hohe FPS zu erreichen, ist allerdings schnell ein Problem.

Starfield ist grafisch ein überdurchschnittliches Spiel geworden, stellenweise sieht es richtig schick aus. Einen neuen Benchmark setzt der Titel allerdings nicht. Die Anforderungen an die Grafikkarte fallen nichtsdestoweniger sehr hoch aus, höhere Auflösungen und maximale Grafikdetails müssen ohne eine aktuell High-End-GPU gar nicht erst ausprobiert werden.

Radeon hängt GeForce deutlich ab

Radeon-Produkte erleben in dem von AMD technisch unterstützten Sternenfeld eine regelrechte Sternstunde, so stark haben sich AMD-Grafikkarten im Verhältnis zu den Modellen von Nvidia vermutlich noch nie präsentiert: Nvidia ist aktuell in allen Preis- und Altersklassen völlig chancenlos.

Die Radeon RX 7900 XTX dominiert das Feld und hat meistens gar die GeForce RTX 4090 im Griff, die GeForce RTX 4080 wird zum Spielball für AMDs GPU-Flaggschiff. Bei älteren Modellen schaut es nicht anders aus, Radeons legen sich oft mit einem Nvidia-Modell an, das eine Preisklasse darüber angesiedelt ist. Spielbar ist Starfield auf GeForce trotzdem.

Intel Arc hat nach wie vor große Probleme

Viel schlimmer erwischt es Inhaber einer Grafikkarte von Intel derzeit: Immerhin, anders als beim erscheinen der Digital Premium Edition startet Starfield auf Arc-Grafikkarten mit dem neuen Treiber 4672 zumindest. Jedoch ist die Performance sehr schlecht, die Arc A770 schafft selbst in Full HD mit dem Hoch-Preset gerade einmal 24 FPS und ist damit unspielbar. Hinzu kommt, dass das Spiel gerne abstürzt – selbst bei den nur wenige Minuten dauernden Benchmarks ist dies der Redaktion ein Mal passiert. So etwas darf nicht passieren, wenn man mit AMD- und mit Nvidia-Grafikkarten konkurrieren möchte.

Auch der Prozessor hat auf die Leistung von Starfield einen größeren Einfluss, das lässt sich selbst ohne CPU-Benchmarks (werden nachgereicht) erkennen. Außerhalb des GPU-Limits schneiden GeForce-Grafikkarten sogar besser als Radeons ab, denn letztere geraten früher in ein CPU-Limit. Nichtsdestoweniger ist in Starfield schlussendlich die Grafikkarte klar der entscheidende Leistungsfaktor, die CPU limitiert erst in ungewöhnlichen GPU/Auflösungs-Kombinationen.

Mit Blick auf die GPU wäre es wünschenswert, wenn Bethesda weitere Performance-Optimierungen durchführen würde. Denn auch wenn das Spiel natürlich riesige Ausmaße hat und stellenweise schick aussieht, die aktuellen Anforderungen an die Grafikkarte erscheinen einfach nicht gerechtfertigt zu sein. Bethesda will nach eigenen Angaben die hauseigene Engine deutlich verbessert haben – und dabei hat man hoffentlich die Performance nicht gänzlich aus den Augen verloren.

Starfield im Technik-Test

AAA-Spiele sollten immer alle Upsampling-Techniken bieten

Als Upsampling bietet Starfield (derzeit?) ausschließlich AMDs FSR 2 an, was in Ultra HD zwar ordentliche Ergebnisse abliefert und das Mittel der Wahl bei Leistungsproblemen ist, jedoch hat die Implementierung auch Schwächen. Erfahrungsgemäß würde Nvidias DLSS besser abschneiden, das neben XeSS aber nicht unterstützt wird. Immerhin läuft FSR 2 aber auf allen Grafikkarten, das ist die gute Nachricht. Dennoch wäre es schön, in jedem Spiel DLSS, FSR und XeSS zu sehen – was vor allem bei AAA-Spielen für die Entwickler zu bewerkstelligen sein sollte, auch wenn vor allem das Testen sicherlich eine Menge Arbeit bedeutet (was von vielen schnell vergessen wird).

Bezüglich Bugs hat die PC-Version im Test eine gute Figur gemacht. Das Spiel hat sich zwar einige Male beim Umstellen der Grafikoptionen von selbst geschlossen, davon abgesehen gab es aber keinerlei Abstürze zu verzeichnen. Und auch Fehler im Spiel selbst sind zumindest keine störenden aufgefallen, was bei älteren Bethesda-Spielen längst nicht immer der Fall gewesen ist. Eine Sache nervte dann aber doch: Starfield lädt oft, streckenweise sehr oft. Die Ladezeiten sind zwar recht kurz, in der Summe nervt das andauernde Warten irgendwann aber schon. Das sollte bei einem modernen Spiel im Jahre 2023 so eigentlich nicht mehr sein. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass es in diesem Punkt noch größere Verbesserungen vorgenommen werden.

ComputerBase hat Starfield selbst auf Steam gekauft, ein Key wurde von Bethesda vor Fall des Embargos am Donnerstag um 18 Uhr auch auf wiederholte Nachfrage nicht gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers auf den Testbericht fand nicht statt. Es gab kein NDA.

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