VW ID. GTI Concept: Elektrischer GTI und Bekräftigung der E-Strategie zur IAA
Kompakte Sportwagen soll es von VW auch im Zeitalter der Elektromobilität geben. Zur IAA in München zeigt der Hersteller das ID. GTI Concept und damit einen Ausblick auf diese Fahrzeugkategorie. Das ID. GTI Concept basiert auf dem ID. 2all und soll ein alltagstauglicher Sportwagen sein, dessen Serienentwicklung beschlossen ist.
GTI-Erlebnisschalter simuliert Schaltpunkte
Das Kürzel GTI steht bei VW künftig nicht mehr nur für Gran Turismo Injektion, sondern auch für Gran Turismo Intelligence. Die Tradition soll damit aber nicht über den Haufen geworfen werden, wie VW bekräftigt, sondern im Zeitalter der Elektromobilität neu interpretiert werden. Analog zum Golf GTI und Golf GTI Clubsport setzt auch das ID. GTI Concept auf eine Vorderachsquersperre, die von einem Fahrdynamikmanager elektronisch geregelt wird – hier aber in der nächsten Evolutionsstufe. Unterschiedlichste GTI-Charaktere sollen sich über einen neuen „GTI-Erlebnisschalter“ auf der Mittelkonsole realisieren lassen. So lassen sich Antrieb, Fahrwerk, Lenkung, Sound und selbst simulierte Schaltpunkte im Stile historischer GTI-Modelle abstimmen – etwa wie im Golf GTI I des Jahres 1976, im ersten Golf GTI II 16V von 1986 oder wie im Golf GTI IV „25 Jahre GTI“ von 2001. Eine „hochdynamische Zeitmaschine“ sei das Auto laut VW.
MEB-Entry-Plattform wie im ID. 2all
Dem Begriff „hochdynamisch“ liegt in diesem Fall die MEB-Entry-Plattform mit Frontantrieb wie im ab 2026 geplanten ID. 2all für unter 25.000 Euro zugrunde. Im ID. 2all liefert dieser Antrieb 226 PS und befördert den Kleinwagen in unter 7 Sekunden auf von 0 auf 100 km/h. Angaben zum ID. GTI Concept macht VW noch nicht, einen ersten Richtwert gibt die Plattform aber vor.
Sportliche Karosserie steht auf 20-Zoll-Felgen
Der ID. 2all habe das Potenzial, wie der Ur-GTI dem Design und der Technik eines erschwinglichen Großserienmodells zu folgen und diese Basis sportlich zu individualisieren, sagt VW. Die Silhouette des ID. GTI Concept prägt deshalb die C-Säule des ID. 2all, Stoßfänger, Rückleuchten und Heckdiffusor, Dachkantenspoiler, Kühlergrill und vor allem die Felgen lassen das ID. GTI Concept auf deutlich sportlicher und satter auf der Straß stehen. Das Konzeptfahrzeug misst 4.104 × 1.840 × 1.499 mm und steht auf 20-Zoll-Felgen mit 245/35-Bereifung.
AR-Head-up-Display für Fahrer und Beifahrer
Im neuen GTI-Interieur gibt es ein Sportlenkrad mit 12-Uhr-Markierung, das auf den horizontalen Speichen jeweils mit Drehwalze und zwei Tasten bestückt wurde. Damit kann der Fahrer unter anderem die individuell konfigurierbaren digitalen Instrumente, das Augmented-Reality-Head-up-Display sowie Funktionen wie die Lautstärke steuern. In Anlehnung an das Golfball-Design des ersten GTI-Schaltknaufs wurde auf dieses Bauteil für das ID. GTI Concept der neue „GTI-Erlebnisschalter“ gelegt, über den sich die verschiedenen Fahrmodi und die individuellen Designs der Instrumente steuern lassen.
Hinter dem Lenkrad positioniert VW einen 10,9 Zoll großen Bildschirm für die digitalen Instrumente, die sich auf Wunsch in den Vintage-Modus versetzen lassen, um etwa die Instrumente eines Golf GTI I der zweiten Serie, wie sie auch im „Pirelli-GTI“ zum Einsatz kamen nachzubilden. In das Sichtfeld beziehungsweise die Windschutzscheibe wird über das AR-Head-up-Display unterdessen ein neues Datenspektrum projiziert, das für den Fahrer und Beifahrer einsehbar sein soll. Im Standardfahrmodus werden Informationen wie die Geschwindigkeit oder die aktuelle Reichweite angezeigt, während im GTI-Modus zum Beispiel der Streckenverlauf der Nordschleife des Nürburgrings und die Position des Autos ganz links in die Windschutzscheibe projiziert werden können. Wird ein Rennen gefahren, sieht der Fahrer seinen aktuellen Rang im Starterfeld und seine Fortschritte, während der Beifahrer indes vor sich unter anderem die aktuellen bereits gefahrenen Rundenzeiten einsehen und weitergeben kann.
Beleuchtete Klimatasten und Drehwalze für Lautstärke
Bereits seriennah sei das 12,9 Zoll große Touchdisplay des Infotainmentsystems, erklärt VW. Und siehe da: Die wesentlichen Klimafunktionen werden über ein Bedienteil unterhalb des Bildschirms mit jetzt beleuchtete Tasten gesteuert. Eine kleine Drehwalze ist neuerdings für die Lautstärkeregelung des Infotainmentsystems zuständig. Unterhalb des Infotainmentsystems befinden sich gleich zwei große induktive Ladeschnittstellen für Smartphones, die dort magnetisch arretiert werden. Laden lassen Geräte der Passagiere aber auch über mehrere USB-C-Buchsen im Innenraum, die 45 Watt liefern. Darüber hinaus gibt es eine voll nutzbare 230-V-Steckdose auch für größere Geräte.
Serienentwicklung ist beschlossen
Einen Termin oder gar Preis für das spätere Serienmodell des ID. GTI Concept hat VW zur IAA in München noch nicht bekannt gegeben. Die Serienentwicklung sei aber bereits beschlossene Sache, erklärt der Hersteller. Der finale ID. 2all soll 2025 vorgestellt werden und 2026 zu einem Preis von unter 25.000 Euro auf den Markt kommen. Ein darauf basierendes elektrisches GTI-Modell ist für die Zeit danach zu erwarten.
E-Strategie bis 2027 und 2033
Einen Ausblick bis 2033 gab es von VW in München auch zur allgemeinen E-Strategie. Bis 2027 sollen elf neue rein elektrische Modelle auf den Markt gebracht werden – vom Kompaktwagen wie dem ID. 2all für unter 25.000 Euro bis hin zur Familien-Limousine wie dem neuen ID.7, der bis zu 700 km schaffen soll. Von ausgewählten Modellen der elektrischen ID.-Familie soll es künftig auch sportliche GTI-Ableger geben, ein erster Ausblick darauf ist das ID. GTI Concept. Spätestens 2033 will die Marke in Europa nur noch Elektrofahrzeuge produzieren. Bis dahin werden aber weiterhin effiziente Verbrenner eine wichtige Rolle im Portfolio spielen, sagt VW, etwa die neuen Generationen von Passat und Tiguan. VW werde sich künftig auf die erfolgreichen Kernmodelle konzentrieren, neben Passat und Tiguan sind das auch Golf und T-Roc.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Volkswagen unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.