Activision-Übernahme: Microsoft will den Deal am Freitag, dem 13. eintüten
Seit über anderthalb Jahren möchte Microsoft die Spieleschmiede Activision Blizzard übernehmen, doch gab es immer wieder Einwände und Verzögerungen. Jetzt soll es endlich klappen: Laut einem Bericht von The Verge wird der Abschluss für heute in einer Woche geplant, das ist ausgerechnet an einem Freitag, dem 13.
Ursprünglich endete der vereinbarte Zeitraum zum Abschluss der Übernahme bereits am 18. Juli, doch wurde die Frist noch einmal um drei Monate verlängert, da es immer noch Bedenken von Regulierungsbehörden auszuräumen galt.
Unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle schreibt Tom Warren für The Verge, dass Microsoft noch vor Ende der neuen Frist die Übernahme am 13. Oktober über die Bühne bringen will. Sollte es zum Abschluss kommen, würde eine rund 20 Monate währende Odyssee mit diversen Einsprüchen, Klagen und Verhandlungen um den Mega-Deal endlich ein aus Sicht von Microsoft positives Ende finden. Für Activision Blizzard will respektive muss Microsoft einen stolzen Kaufpreis von 68,7 Milliarden US-Dollar bezahlen.
Nachdem nach ewigem Hin und Her nahezu alle Wettbewerbshüter dem Deal zugestimmt hatten, blieben die britischen Wettbewerbshüter der Competition and Markets Authority (CMA) bis zuletzt beinhart und verhinderten den Abschluss der bisher größten Transaktion in der Spielebranche. Doch vor einigen Wochen kam es zur Wende als Microsoft zusicherte, die Cloud-Streaming-Rechte für Activision-Spiele für 15 Jahre an Ubisoft übergeben zu wollen. Dieses Vorhaben wurde von der CMA wohlwollend begrüßt und damit praktisch schon der Vorschuss auf die letzte noch fehlende Zustimmung erteilt.
Microsofts Vizevorsitzender Brad Smith hatte daraufhin schon erklärt, dass man weiterhin daran arbeite, die Transaktion noch vor dem Stichtag am 18. Oktober abzuschließen.
Die FTC ist immer noch dagegen
Die US-Handelskommission FTC hatte lange mit Microsoft vor Gericht gestritten, musste letztlich aber nachgeben, da ein Gericht die einstweilige Verfügung der FTC gegen die Übernahme abgelehnt hatte. Gegen dieses Urteil hatte die FTC allerdings Berufung eingelegt, über die erst im Dezember entschieden werden soll. Gelingt Microsoft nun der Abschluss, wird es die FTC noch schwerer haben, ihre Einwände durchzusetzen. Wie Tom Warren es trefflich beschreibt, stünde ihr dann allerdings „ein beispiellos harter Kampf bevor“, um den Deal wieder rückgängig zu machen.