Alan Wake 2 im Technik-Test: Benchmarks (FHD, WQHD & UHD), Frametimes und VRAM
3/4Das Testsystem und die Benchmark-Szene
Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 7950X3D (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS 1415) verbaut.
Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 32 GB Speicher (G.Skill TridentZ Neo, 2 × 16 GB, DDR5-6000, CL30-38-38-96) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 11 22H2 mit sämtlichen Updates und aktiviertem HVCI war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia sowie Intel genutzt.
Treiberversion | Game Ready | |
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AMD Radeon | Adrenalin 23.20.17.05 | ✓ |
Nvidia GeForce | GeForce 545.92 | ✓ |
Intel Arc | 4900 | ✓ |
Die 20 Sekunden lange Testsequenz findet an den Cauldron Lake Campgrounds bei „Witch's Ladle“ statt und zeigt einen schaurigen Spaziergang durch ein kleines Gewässer inklusive eines kurzen Marsches durch einen Wald. Die Testsequenz ist sehr fordernd, meistens läuft Alan Wake 2 etwas schneller. Jedoch läuft man diesen Weg mehrmals während des Spielens ab, dieser ist also durchaus relevant.
Auflösung | Grafikdetails |
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1.920 × 1.080 | Hoch-Preset + Upsampling „Quality“ |
2.560 × 1.440 | Hoch-Preset + Upsampling „Quality“ |
3.840 × 2.160 | Hoch-Preset + Upsampling „Quality“ |
Bei Raytracing | RT Niedrig + Upsampling „Balanced“ RT „Hoch“ + Upsampling „Performance“ + Frame Generation |
Da Alan Wake 2 sehr fordernd für die Hardware ist, nutzt die Redaktion durchweg Upsampling. Je nach Modus (ohne Raytracing, mit Raytracing, mit Pathtracing) werden unterschiedliche Qualitätseinstellungen gesetzt.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD (Update)
Auch mit Upsampling stellt Alan Wake 2 sehr hohe Anforderungen an die Grafikkarte. Bereits in Full HD braucht es eine Grafikkarte vom Kaliber einer GeForce RTX 3080, GeForce RTX 4070, Radeon RX 6800 oder Radeon RX 7700 XT, um die 60-FPS-Marke zu überschreiten. In WQHD muss es dann schon (erneut) eine GeForce RTX 3080, GeForce RTX 4070 Ti, Radeon RX 6900 XT oder Radeon 7800 XT sein, in Ultra HD scheitern dann sogar GeForce RTX 4080 und Radeon RX 7900 XTX an dem Ziel. Einzig die noch nicht getestete GeForce RTX 4090 ist dazu in der Lage.
Ohne Raytracing zeigt sich AMDs RDNA-3-Garde gut in Form. So liegt die Radeon RX 7900 XTX vor der GeForce RTX 4080, die Radeon RX 7800 XT hat die GeForce RTX 4070 im Griff. Eine Generation darunter schafft AMD dies dagegen nicht, die GeForce RTX 3080 ist schneller als die Radeon RX 6800 XT und die GeForce RTX 3060 Ti liefert mehr FPS als die Radeon RX 6700 XT.
Mit Intel Arc gibt es Grafikfehler
Abgeschlagen zeigt sich Intels Arc-Grafikkarte – und dies gleich in doppelter Hinsicht. Nicht nur, dass sich die Arc A770 leistungstechnisch deutlich hinter der GeForce RTX 3060 Ti und der Radeon RX 6700 XT einordnen muss und gerade mal 35 FPS in der Testsequenz erreicht. Zudem zeigen sich im Wasser auch noch massive Grafikfehler. Anders als in Starfield ist dies zwar kein Totalausfall von Arc zum Launch, mit einem angeblich optimierten Day-0-Treiber zum Spiel darf es das aber einfach nicht geben. Die Arc A750 gerät mit dem 8 GB großen VRAM derweil in einen Speichermangel, dies zeigen die Perzentil-FPS. AMDs und Nvidias Speichermanagement können dies noch verhindern.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD mit Raytracing (Update)
Bereits mit RT „Niedrig“ schafft dann keine AMD-Grafikkarte, die 60-FPS-Marke zu erreichen – trotz FSR „Balanced“. Die Radeon RX 7900 XTX und damit AMDs Flaggschiff scheitert kläglich in Full HD mit 55 FPS – das ist absolut bitter. Jedoch ist es nicht so, dass jede GeForce-Grafikkarte das Ziel erreicht, denn auch Nvidia-Modelle haben stark zu kämpfen. Für Full HD wird bereits eine GeForce RTX 3090 Ti oder GeForce RTX 4070 Ti benötigt, für WQHD eine GeForce RTX 4080 und in Ultra HD erreicht selbst die GeForce RTX 4090 keine 60 Bilder pro Sekunde.
GeForce-Grafikkarten laufen mit Raytracing also deutlich besser in Alan Wake 2, ganz so desolat wie zuletzt in Cyberpunk 2077: Phantom Liberty (Test) ist die Situation allerdings zumindest nicht. Dennoch gehört Alan Wake 2 definitiv zu den Spielen, in denen AMDs RT-Performance mit am schlechtesten ist.
Auffällig ist, dass sich mit RT „Niedrig“ Nvidias Ada-Lovelace-Generation vom Vorgänger Ampere absetzen kann. Ohne Raytracing ist die GeForce RTX 3080 in Full HD noch 7 Prozent schneller als die GeForce RTX 4070, mit den Strahlen ist die RTX 4070 plötzlich um 3 Prozent flotter. Hier ist es denkbar, dass das RTX-4000-exklusive Feature „Shader Execution Reordering“ (SER) von Vorteil ist. AMDs RDNA-3-Technik zeigt gegenüber RDNA 2 dagegen keinerlei Vorteile. Im Gegenteil sogar: Mit Raytracing schrumpft der Vorsprung von RDNA 3 auf RDNA 2 zusammen.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD mit Pathtracing (Update)
Mit RT „Hoch“ und damit Pathtracing zeigt sich, dass Frame Generation ein Must-have ist. Die Radeon RX 7900 XTX erreicht in Full HD gerade mal klägliche 40 FPS, der GeForce RTX 3080 ergeht es mit 41 FPS nicht viel besser. Auch die GeForce RTX 3090 Ti ist noch weit von 60 FPS entfernt. Da DLSS „Performance“ bereits aktiviert ist, sind damit schlussendlich alle GeForce-RTX-3000-Modelle zu langsam, um Alan Wake 2 mit Pathtracing durchweg flüssig zu spielen. Pathtracing – und eigentlich auch schon RT „Niedrig“ – sind für Frame Generation ausgelegt. Wer das Feature nicht verwenden kann, hat quasi verloren.
Entsprechend fliegt bereits die GeForce RTX 4070 der GeForce RTX 3080 und der Radeon RX 7900 XTX auf und davon: Doppelt so viele FPS kann die neue Grafikkarte in Full HD für sich verbuchen, selbst die GeForce RTX 4060 liefert mehr FPS. In WQHD erreicht die GeForce RTXC 4070 dann noch knapp 60 FPS, in Ultra HD gelingt dies gerade noch der GeForce RTX 4080.
Ohne FG geht es nicht, optimal ist dies aber nicht
Die extrem hohen Anforderungen von Pathtracing haben allerdings auch zur Folge, dass Frame Generation meistens von sehr niedrigen realen Frameraten aus angewendet werden muss, die weit unter den empfehlenswerten 50 bis 60 FPS als Minimum liegen. Der Input-Lag ist damit automatisch sehr hoch, darüber hinaus hakt das Spiel bei derart geringen Render-FPS spürbar, auch wenn auf dem Bildschirm 50 FPS und mehr angezeigt werden. Das ist allemal weitaus besser spielbar als ohne Frame Generation, aber die Framerate mit den künstlichen Bildern entspricht nicht dem gleichen Gegenwert derselben FPS ohne Frame Generation. Das gilt es zu beachten!
Ordentliches Frame Pacing ohne größere Probleme
Alan Wake 2 hat nicht mit Shader-Compilation- oder Traversal-Stottern zu kämpfen. Auch das Frame Pacing an sich ist gelungen, nennenswerte Probleme gibt es nicht. Die Frametime-Messungen zeigt ohne Raytracing sowohl auf der GeForce RTX 4080 als auch der Radeon RX 7900 XTX einige kleinere Ausreißer bei der Bildausgabe, wovon es auf der Nvidia-Grafikkarte ein paar wenige mehr gibt. Problematisch ist dies aber nicht, denn diese bleiben geringfügig.
Mit Raytracing auf der Einstellung Niedrig zeigt die GeForce RTX 4080 dasselbe Verhalten, während die Radeon RX 7900 XTX in der zweiten Hälfte der Testsequenz etwas mehr aus dem Trott gerät und auch einen mittelgroßen Spike im Diagramm zeigt. Das ist an dieser Stelle aber kein generelles Problem der Radeon, bei einem Durchlauf gibt es dieses, beim nächsten dann plötzlich nicht mehr. Mit RT hoch und damit Pathtracing sieht der Frameverlauf gleich aus wie mit RT Niedrig.
Es deutet sich kein allzu hoher VRAM-Verbrauch an
ComputerBase hat keine ausführlichen Untersuchungen zum VRAM-Verbrauch durchgeführt. Es deutet sich jedoch nicht an, dass dieser sonderlich hoch ist. Ohne Raytracing scheint mit einer 10-GB-Grafikkarte auf der sicheren Seite zu sein, mit den Strahlen gilt dies ab spätestens 16 GB. Eine Stufe niedriger scheint aber auch noch gut zu laufen, 8 GB ohne Raytracing und 12 GB mit Raytracing läuft zumindest bei kurzer Spieldauer absolut problemlos.