Alan Wake 2: GTX 1000 und RX 5000 sind außen vor, Spieler außer sich
Am 27. Oktober könnte Alan Wake 2 eines der grafisch beeindruckendsten wie anspruchsvollsten Spiele der letzten Jahre werden. Remedys Ambitionen kommen aber nicht ohne Preis: Der Hardware-Hunger ist immens und moderne Rendering-Features schließen alte Grafikkarten mitunter gänzlich aus. Das sorgt für eine Kontroverse.
Die offiziellen Systemanforderungen zu Alan Wake 2 haben es in sich: PC-Spieler benötigen schnelle Hardware, selbst für auf dem Papier niedrige Grafikeinstellungen, niedrige Bildraten und trotz mitunter offensivem Performance-Upscaling. Und als ob das nicht genug wäre, erscheint Remedys neues Spiel mit Epic Games als Publisher und damit auch mittelfristig nicht auf Steam. Alan Wake 2 ist die Nemesis des gemeinen PC-Spielers, die Stimmung angeheizt – auch im ComputerBase-Forum.
Pascal und Navi unterstützen nur DirectX12_1
Remedy-Mitarbeiterin Lea brachte das Fass dann mit einem Tweet zum Überlaufen: Grafikkarten der Pascal-Generation von Nvidia und AMDs erste Navi-Generation werden von Alan Wake 2 nicht unterstützt, wenngleich die Rohleistung einiger Modelle grundsätzlich ausreichen würde, um das Spiel mit niedrigen Einstellungen zu spielen.
Das liegt daran, dass Remedys neues Survival-Horrorspiel respektive die zugrundeliegende Version der Northlight-Engine auf eine moderne Rendering-Pipeline mit Mesh Shaders setzt, die die altgedienten Vertex und Geometry Shader weitgehend ersetzt. Das ist einerseits wünschenswert, weil es für mehr Flexibilität und ebenso eine höhere Leistung bei komplexen Szenen mit vielen geometrischen Details sorgen kann, bedingt aber andererseits, dass Grafikkarten Mesh Shader auch auf Hardware-Ebene unterstützen. Das ist der Fall, wenn DirectX12 im Feature-Level 12_2 gegeben ist, was bei Nvidia ab Turing respektive GeForce RTX 2000 sowie GeForce GTX 1600 und bei AMD ab Navi 2 respektive Radeon RX 6000 der Fall ist.
Die im Jahr 2016 erschienene Pascal-Generation mitsamt der GeForce GTX 1080 oder der lange Zeit populären GeForce GTX 1080 Ti ist damit wiederum außen vor. Da AMD DirectX12_2 allerdings erst eine Generation später unterstützte, wird Alan Wake 2 auch auf Grafikkarten der ersten Navi-Architektur, also beispielsweise der im Jahr 2019 erschienenen Radeon RX 5700 XT, nicht oder zumindest nicht gut laufen.
Alternativer Renderpfad entfällt
An dieser Stelle ist sich Lea tatsächlich ein wenig unsicher – Remedy habe einen alternativen Renderpfad über Vertex Shader zwar einst implementiert; möglicherweise war dieser als Fallback angedacht. Allerdings müssten Spieler dann mit vielen Bugs und schwerwiegenden Leistungsproblemen rechnen, denn die Entwicklung des Vertex-Ansatzes habe der Entwickler zwischenzeitlich abgebrochen. Mods könnten hier helfen, Alan Wake 2 auch auf älterer Hardware lauffähig zu machen, Wunder sollten Besitzer der entsprechenden Grafikkarten aber nicht erwarten.
Die Frust der Spieler ist wenig überraschend groß. Die Anzahl der PC-Spieler, die Alan Wake 2 zumindest in nativem Full HD mit 60 FPS spielen könnten, sei verschwindend gering, heißt es auf Reddit – wohlgemerkt schon vor dem Erscheinen des Spiels oder ersten Tests. Verständnis für Remedys Ambitionen findet sich kaum, stattdessen mehren sich Vorwürfe: Alan Wake 2 sei eine schlecht optimierte Frechheit, so der Tenor. Wie sieht die Community auf ComputerBase die Situation?
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Das geht für mich in Ordnung, irgendwann müssen alte Zöpfe abgeschnitten werden.
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Na ja, einerseits ist das verständlich, andererseits hätte es den alternativen Fallback-Renderpfad geben müssen – auch, wenn das Spiel darüber nur schlecht laufen sollte.
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Das ist für mich inakzeptabel.
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Das kann ich derzeit gar nicht beurteilen – warten wir doch erst einmal ab, wie das Spiel aussieht und abschneidet, wenn es denn erschienen ist.