FSR 3 mit FMF im Test: Performance und Latenzen in der Analyse
3/4FPS-Zuwächse durch FSR 3 FMF
Bei den nachfolgenden Benchmarks beschränkt sich die Redaktion an dieser Stelle auf die Durchschnitts-FPS. Weil das Framepacing mit FSR 3 FMF aktuell noch eine Katastrophe ist, ergibt die Darstellung der sonst üblichen Perzentil-Werte keinen Sinn.
FSR 3 ohne FMF legt auf Radeon zu
Eine erste Überraschung zeigt sich beim Einsatz von FSR 3 bereits ohne den Einsatz der „Fluid Motion Frames“. Möglicherweise hat AMD den Super-Sampling-Algorithmus auf die eigenen Grafikkarten optimiert, denn auf Radeons legt Immortals of Aveum nun mehr zu als auf GeForce-Beschleunigern – und im selben Spiel unter Einsatz von FSR 2 war das noch nicht der Fall.
So legt die Radeon RX 7900 XTX in Immortals of Aveum mit FSR 3 „Quality“ um 45 Prozent und mit FSR 3 „Performance“ um 91 Prozent zu. Die GeForce RTX 4080 wird dagegen um geringere 36 und 75 Prozent schneller. Mit Nvidias eigener DLSS-Technologie beträgt das Plus 40 und 77 Prozent.
In Forspoken zeigt FSR 3 SR dann keinen Leistungsvorteil auf einer AMD-Grafikkarte mehr, hier reagieren Radeon und GeForce absolut gleich. Jedoch weist FSR eine vergleichbare Leistungssteigerung zu DLSS (mit „Quality“ leicht weniger, mit „Performance“ leicht mehr) auf. Auch das ist ein Anzeichen dafür, dass AMD an der Geschwindigkeit des Super-Resolution-Algorithmus gearbeitet hat, denn zuletzt legte DLSS in der Regel stärker zu als FSR.
Werden die künstlichen Zwischenbilder hinzugeschaltet, ergeben sich weitere interessante Ergebnisse.
FSR 3 FMF zeigt große FPS-Vorteile gegenüber DLSS 3
So läuft FMF in Immortals of Aveum auf Radeons beispielsweise leicht schneller als auf GeForce-Karten. Die GeForce RTX 4080 legt durch FMF mit FSR „Quality“ um 63 Prozent zu, mit FSR „Performance“ sind es 58 Prozent. Die Radeon RX 7900 XTX wird dagegen um etwas höhere 66 respektive 60 Prozent beschleunigt.
Gegenüber DLSS 3 Frame Generation fällt das Plus sogar noch deutlich größer aus: Den 63 respektive 58 Prozent mehr FPS durch FSR 3 FMF auf der RTX 4080 stehen 45 respektive 42 Prozent mehr FPS durch DLSS Frame Generation gegenüber. Mit FSR FMF ist die Nvidia-Grafikkarte also um 28 Prozent (Quality) und 30 Prozent (Performance) flotter als mit DLSS FG. Das ist überraschend viel, bisher aber nur in einem Spiel der Fall und damit weit entfernt davon, die neue Regel zu sein. Denn Forspoken unterstützt kein Frame Generation, ein direkter Vergleich ist in diesem Titel also nicht möglich.
FSR 3 FMF beschleunigt die GeForce RTX 4080 in Forspoken wiederum um 74 respektive 72 Prozent, der Sprung ist also ein Stück größer als in Immortals of Aveum. Die Radeon RX 7900 XTX legt erneut noch mehr zu, das Plus beträgt 89 respektive 84 Prozent. Der Abstand zwischen der AMD- und der Nvidia-Grafikkarte ist also in Forspoken größer als in dem anderen Spiel.
Latenz-Zuwächse durch FSR 3 FMF
Latenzen zu messen, ist mit AMDs Frame Generation aktuell gar nicht so einfach, denn der einfache Weg über Nvidias Tool Frameview und damit die Messung „PC-Latenz“ (Eingang Input bis Ausgabe Bild) ist aktuell mit FMF nicht zu gebrauchen, weil das Tool für die künstlichen FMF-Frames keine Latenz ausgibt.
Damit bleibt nur der deutlich komplexere Weg, die Latenz „extern“ zu messen. ComputerBase nutzt dafür Nvidias Latenzmesssystem LDAT. Damit wird die gesamte Latenz vom Augenblick der Steuerungseingabe bis hin zur Interaktion auf dem Monitor (ermittelt mit Hilfe eines Fotosensors auf dem Display) gemessen.
Latenzmessung mit Sternchen
Der Ansatz benötigt allerdings einen klar sichtbaren, auf den Nutzer-Input folgenden Kontrastunterschied auf dem Display. Immortals of Aveum, vor allem aber Forspoken sind damit eigentlich schlecht geeignet, weil es in beiden Titeln keine direkte, kontrastreiche Reaktion auf dem Monitor beim Ausführen einer Reaktion gibt (klassisch: Mündungsfeuer einer ohne Verzögerung auslösenden Waffe). Stattdessen erfolgt alles ein wenig verzögert und es dauert regelrecht, bis sich ein kontrastreiches Ergebnis auf dem Display ergibt. Demzufolge stellt vor allem der Messwert bei Forspoken nicht die tatsächliche Input-Zeit dar, genauer lassen sich die Games aber schlichtweg nicht messen.
FSR 3 FMF vs. DLSS 3 FG
Auf Basis der erhobenen Messwerte gibt es auf tendenziell zu hohem Niveau dennoch durchaus Positives zu AMDs „Fluid Motion Frames“ zu berichten: Die Latenzen steigen durch AMDs Frame Generation nicht weiter an, entsprechend ist das Verhalten vergleichbar mit Nvidias DLSS Frame Generation inklusive Reflex – zumindest gilt dies für Immortals of Averum. Das bedeutet aber eben auch, dass die Latenz trotz deutlich höherer Framerate nicht reduziert wird. Die Animations-FPS verbessern sich durch „Fluid Motion Frames“ wie durch Frame Generation, die Direktheit der Steuerung aber eben nicht. Bei gleicher Framerate fühlt sich das Spiel ohne FMF direkter an. Ein Bild mit Frame Generation ist entsprechend weniger wert als ein ohne FG erstellter Frame, der neuere Input-Daten des Nutzers verarbeiten kann.
In Immortals of Aveum ist die Latenz sowohl in Verbindung mit FSR 3 „Quality“ als auch FSR 3 „Performance“ auf einer GeForce RTX 4080 und einer Radeon RX 7900 XTX ziemlich identisch, wenn „Fluid Motion Frames“ hinzugeschaltet wird. Die Latenz fällt nicht, steigt aber auch nicht weiter an. DLSS Frame Generation schneidet im Performance-Modus genauso ab, im Quality-Modus gibt es mit FG minimale Vorteile.
Das bedeutet jedoch eben auch, dass die Latenz auf der Radeon RX 7900 XTX mit FMF gleich bleibt, obwohl die AVG-FPS um rund 66 Prozent (Quality) bzw. 60 Prozent (Performance) ansteigen. Von Anti-Lag+ kann die Radeon RX 7900 XTX in dem Spiel nicht profitieren. Mit dem Feature gibt es im Bereich der Messungenauigkeit dieselben Latenzen, die Framerate fällt um 1 bis 2 Prozent schlechter aus.
Forspoken zeigt kleine Unterschiede zwischen AMD und Nvidia
In Forspoken fallen die Ergebnisse leicht schlechter aus. Die GeForce RTX 4080 zeigt mit AMDs Frame Generation und FSR 3 „Quality“ 4 Prozent schlechtere Latenzen durch die künstlichen Frames, mit FSR 3 „Performance“ sind es 6 Prozent. Die Radeon RX 7900 XTX erledigt den Job dagegen etwas besser. Die AMD-Grafikkarte verschlechtert die Eingabereaktion durch FMF mit FSR 3 „Quality“ um geringere 3 Prozent, mit FSR 3 „Performance“ sind es 2 Prozent. Hier zeigt sich also ein erster Vorteil für AMD-Grafikkarten. Anti-Lag+ verbessert die Latenz nur um 1 Prozent bei zugleich 4 Prozent schlechterer Framerate.