Android 14: Upgrade führte auf einigen Smartphones zu Datenverlust

Update 2 Marc Stöckel
208 Kommentare
Android 14: Upgrade führte auf einigen Smartphones zu Datenverlust

Besitzer von Googles Pixel-Geräten kommen seit jeher als erste in den Genuss neuer Android-Versionen. Dass das nicht immer vorteilhaft ist, zeigt sich beim jüngsten Upgrade auf Android 14. Dieses sorgt bei Nutzern mehrerer Benutzerprofile derzeit für massive Probleme. Eine Lösung ist noch nicht in Sicht.

Ein massives Problem – und Google schweigt

Aufmerksam auf das Problem machte zuletzt unter anderem Ars Technica. Demnach berichten Nutzer, die ihr Pixel-Gerät mit mehreren Benutzerprofilen verwendet und dann das Upgrade durchgeführt haben, ihr Gerät sei seitdem geradezu unbrauchbar. Der Zugriff auf den lokalen Gerätespeicher geht daraufhin angeblich weitgehend verloren, weshalb einige Betroffene das Problem auch mit der Funktionsweise einer Ransomware vergleichen.

Bekannt ist der Fehler schon mindestens seit dem 17. Oktober, dem Erstellungsdatum eines entsprechenden Fehlerberichtes eines Pixel-6-Nutzers. Inzwischen hat dieser schon rund 400 Kommentare von Anwendern, deren Pixel-Geräte nach dem Upgrade auf Android 14 ebenfalls nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren – darunter Besitzer des Pixel 6, 6a, 6 Pro, Pixel 7, 7a, 7 Pro, Pixel Fold und Pixel Tablet. Auch auf Reddit sind Berichte zu finden, in denen Nutzer vor dem Upgrade warnen.

Google selbst hat sich zu dem Problem offenbar noch nicht geäußert. Außerdem räumt der Konzern dem Fehlerbericht bisher nur eine mittlere Priorität (P2) ein – die höchste Prioritätsstufe wäre P0. Obendrein ist das Ticket bislang nicht mal einem Bearbeiter zugewiesen und selbst nach mehr als 10 Tagen noch immer als „Neu“ markiert. Wann Google dem Fehler seine Aufmerksamkeit schenkt, bleibt vorerst fraglich. Allzu lange sollte der Konzern damit angesichts der massiven Auswirkungen des Fehlers allerdings nicht warten.

Nur ein Factory-Reset macht betroffene Geräte wieder nutzbar

Und die Auswirkungen haben es in der Tat in sich. Einige Anwender berichten davon, dass ihre Pixel-Geräte nach dem Upgrade auf Android 14 in einer Bootschleife gefangen sind und sich gar nicht mehr starten lassen. Diejenigen, denen ein Systemstart gelingt, werden im Anschluss mit anderen Problemen konfrontiert. So lassen sich aufgrund des verwehrten Zugriffs auf den internen Speicher keinerlei Daten oder Apps mehr auf das Gerät laden – auch nicht als Update. Ebenfalls nicht möglich sind Screenshots oder Kameraaufnahmen sowie ein Datenzugriff auf den internen Speicher über einen Dateiexplorer. Und auch der Zugriff von einem PC aus über USB gelingt nicht.

Wer also mehrere Benutzerprofile auf seinem Android-Smartphone oder -Tablet verwendet, um beispielsweise berufliche von privaten Inhalten zu trennen, sollte von einem Upgrade auf Android 14 vorerst Abstand nehmen. Ob sich das Problem ausschließlich auf Google-Pixel-Geräte bezieht oder auch Besitzern anderer Android-Geräte droht, ist noch unklar. Die einzige Möglichkeit, ein betroffenes Gerät wieder funktionstüchtig zu machen, besteht wohl derzeit in einem Factory-Reset.

Solange sich Google des Problems nicht angenommen hat, droht durch das Upgrade ein Datenverlust sowie ein auf unbestimmte Zeit unbenutzbares Smartphone oder Tablet, sofern auf die auf dem Gerät befindlichen Daten nicht verzichtet werden kann. Das Problem verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig es ist, persönliche Daten vor einem Systemupgrade auf einem externen Datenträger zu sichern.

Update

Nach reichlich medialer Aufmerksamkeit scheint sich Google des Problems inzwischen anzunehmen. Nicht nur wurde der zugehörige Fehlerbericht derweil einem Bearbeiter zugewiesen sowie die Priorität des Tickets auf die höchste Stufe P0 erhöht. Mittlerweile gibt es auch ein Statement von einem Community-Manager, in dem dieser bestätigt, der Fehler könne dazu führen, dass der Hauptnutzer auf Endgeräten, auf denen mehrere Profile eingerichtet sind, nach dem Upgrade auf Android 14 möglicherweise nicht mehr auf den Medienspeicher zugreifen könne.

Durch ein Google-Play-Systemupdate habe der Konzern bereits dafür gesorgt, dass der Fehler nicht mehr auf weiteren Geräten auftreten könne. Anweisungen für die manuelle Suche nach einem solchen Update sind im Support-Bereich von Google zu finden.

All jenen, die den Speicherzugriff bereits verloren haben, macht Google derweil Hoffnung. Aktuell gehe das Unternehmen davon aus, „dass ein Systemupdate das Problem beheben und den Zugriff auf Mediendateien wiederherstellen kann, ohne dass ein Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen erforderlich ist“. Für jene Geräte, die in einer Bootschleife feststecken, untersuche Google derzeit Methoden, mit denen sich „möglicherweise“ einige Daten wiederherstellen lassen. Weitere Informationen werde der Konzern zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.

Die Redaktion dankt den Community-Mitgliedern tusen_takk und kaugummisucht für die Hinweise zu diesem Update.

Update

Gestern hat Google ein Update für sämtliche von dem Fehler betroffenen Pixel-Geräte veröffentlicht. In der zugehörigen Mitteilung behauptet der Konzern, er habe mit dem Update ein Problem behoben, das dazu führte, dass auf einigen Pixel-Geräten mit mehreren Benutzern kein Speicherplatz mehr verfügbar war oder diese sich in einer Bootschleife befanden. Die Aktualisierung werde in Phasen verteilt. Anwender sollen in den kommenden Tagen Benachrichtigungen erhalten, die auf die Verfügbarkeit des Updates hinweisen.

Die Redaktion dankt Community-Mitglied kaugummisucht für den Hinweis zu diesem Update.