Assassin's Creed Mirage im Test: Spielkritik und Fazit

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Wolfgang Andermahr (+1)
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Wie gut ist Assassin's Creed Mirage?

Wie in allen Titeln der Reihe geht es im Kern auch bei Mirage darum, einer großen Verschwörung Herr zu werden. Das von Ubisoft Bordeaux entwickelte Spiel ist im Bagdad des 9. Jahrhunderts angesiedelt.

Viel Lob für die Welt

Die Welt des Hauptcharakters Basim Ibn Ishaq erhält Lob für die visuelle Vielfalt, die Atmosphäre und den Detailreichtum. Kritik an der Grafik kommt insbesondere beim Blick auf die Charaktermodelle auf, die laut Polygon auch direkt aus der Xbox-360-Ära stammen könnten. Vor allem Gesichtsausdrücke seien zu austauschbar und ohne große Unterschiede bei den Emotionen.

Die Charaktere sind derweil ein weiterer Kritikpunkt: Laut IGN geraten sie schnell in Vergessenheit, für Golem hingegen fehlt es an interessanten Gegenspielern. Auch die Story, in der die Charaktere miteinander verstrickt sind, muss aufgrund von wenig Substanz und charakterlicher Entfaltung Kritik einstecken.

Dichtere Stadt mit weniger Grind

Besonders gelobt wird die dichtere Welt, die nicht so weitläufig ist wie in vorherigen Teilen. Dadurch wirke Bagdad laut Rock, Paper, Shotgunlebendiger“ und einzelne Bezirke hätten mehr Wiedererkennungswert. Mit der kleineren (aber nicht kleinen) Welt geht auch eine geringere Anzahl an Nebenmissionen einher. Insgesamt fühle sich Assassin's Creed Mirage wesentlich weniger nach Grind an als die Vorgänger, so Golem, und lasse sich nach zwischen 15 und 20 Stunden abschließen.

Schleichen als Schwerpunkt

Eine weitere Mechanik, durch die Basims Abenteuer gelingt, ist das Schleichen. Wie in früheren Teilen der Serie fokussiert sich Mirage stark auf das Verstecken und Angreifen aus dem Hinterhalt, das Auskundschaften der Umgebung und die Identifizierung von gegnerischen Schwachstellen. Dafür stehen dem Spieler verschiedene Werkzeuge und Fähigkeiten zur Verfügung, um Gegner unbemerkt auszuschalten bzw. abzulenken oder auch zu flüchten. Hinzugekommen ist zum Beispiel die Darstellung der Feinde und ihrer Laufrichtung in roter Farbe. IGN vergleicht einige der taktischen Kniffe, um in Gebäude einzudringen, mit anderen Stealth-Spielen wie Hitman.

Auf Metacritic erreicht Mirage eine Wertung von 77 auf PlayStation 5 und PC sowie 78 auf Xbox und somit „im allgemeinen positive“ Rezensionen. Wenngleich dieser Querschnitt nicht außergewöhnlich hoch ausfällt, reicht es laut Rock, Paper, Shotgun für „den meisten Spaß seit Jahren in einem Assassin's Creed“. Assassin's Creed Mirage ist seit dem 5. Oktober für PlayStation 4 und 5, Xbox One und Series S|X sowie PC erhältlich. Anfang 2024 soll es zudem für iPhone 15 Pro und Pro Max veröffentlicht werden.

Fazit

Assassin's Creed Mirage dreht technisch eine Ehrenrunde auf den alten Konsolen und das merkt man der PC-Version an. Gegenüber Valhalla (Test) aus dem Jahr 2020 gab es Feintuning, mehr allerdings nicht. Das neueste Ubisoft-Spiel sieht stellenweise durchaus immer noch schick aus, manchmal aber eben auch angestaubt und nicht mehr nach dem, was man im Jahr 2023 von einer AAA-Produktion erwartet.

Radeon vor GeForce vor Arc

Dafür läuft Assassin's Creed Mirage immerhin ziemlich gut. Die Frameraten sind hoch, High-End-Grafikkarten werden selbst für Ultra HD nicht unbedingt benötigt. Radeon-Grafikkarten haben wie gewohnt durchweg die Nase vor den Pendants von Nvidia, die sich bei der Assassin's-Creed-Reihe traditionell schwer tun – das hat sich also nicht geändert. „Sich schwer tun“ gilt insbesondere auch für die Arc-Produkte – obwohl Intel der Technikpartner der PC-Version ist.

Jeder Upsampling-Modus hat seine eigenen Probleme

In Sachen Upsampling legen weder DLSS noch FSR einen Glanzauftritt hin, beide haben ihre eigenen Probleme. Da auch das spieleigene TAA nicht unbrauchbar ist, bietet die native Auflösung in Mirage damit am Ende die beste Bildqualität, was heutzutage gerade in 4K nur noch selten der Fall ist.

Auch FSR zeigt eine erstaunlich gute Bildqualität, aber die klassischen Disocclusion-Probleme sind vorhanden. Zudem hat Ubisoft das LOD falsch gesetzt, was auch für DLSS gilt und bei beiden Technologien zu ordentlichen Einbußen führt. Nvidias Technologie hat darüber hinaus teils mit starkem Ghosting zu kämpfen.

Bei Leistungsproblemen bleibt Upsampling dennoch klar der Modus der Wahl, denn dort können sowohl DLSS als auch FSR (und vermutlich XeSS) deutlich mehr Details aus dem Bild herausholen als schlicht eine simple Reduzierung der Auflösung ohne temporales Upsampling.

Assassin's Creed Mirage im Technik-Test

ComputerBase hat Assassin's Creed Mirage vom Publisher Ubisoft zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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