Auch ohne HiFi: Spotify macht Gewinn und legt stärker zu als erwartet
Der Marktführer im Bereich Musikstreaming, Spotify, hat im dritten Quartal 2023 einen Gewinn von 65 Millionen Euro erwirtschaftet und konnte stärker zulegen als vorab erwartet. Spotify hat aktuell weltweit 226 Millionen Premium-Abonnenten und insgesamt 574 Millionen monatlich aktive Nutzer.
Spotify gewinnt mehr Nutzer und Abonnenten
In den letzten drei Monaten konnte Spotify also 6 Millionen Premium-Kunden (+16 Prozent) und 23 Millionen Nutzer (+26 Prozent) hinzugewinnen. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer (MAUs) übertraf die Prognose vom vergangenen Quartal somit ebenso wie der Zuwachs bei neuen Premium-Kunden um zwei Millionen. Das Ergebnis des dritten Quartals 2023 ist so auch der zweithöchste Nettozuwachs an neuen Nutzern in einem dritten Quartal in der Geschichte von Spotify. Für das vierte Quartal rechnet Spotify nun mit 235 Millionen Premium-Abonnenten und 601 Millionen Nutzern insgesamt.
Dem Gewinn von 65 Millionen Euro standen vor einem Jahr noch ein Verlust von 166 Millionen Euro gegenüber. Das Betriebsergebnis von 32 Millionen Euro nach einem operativen Verlust von 45 Millionen Euro im dritten Quartal 2022 wurde auch durch die höhere Bruttomarge von 26,4 Prozent erreicht, aber auch durch niedrigere als erwartete Personalkosten und damit verbundene Ausgaben sowie geringere Marketingaufwendungen, so das Unternehmen. Spotify hat also nicht nur bei den Nutzern, sondern auch bei der Rentabilität zugelegt.
Preiserhöhung sorgt für mehr Umsatz
Der Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich um 11 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro, womit auch er die Prognose übertraf. Auch die Erlöse aus der Werbung in der Gratis-Version und in Podcasts konnten erhöht werden und sind um 16 Prozent auf 447 Millionen Euro gestiegen. Spotify hatte im Juli in 53 Ländern die Preise für sein Abonnement erhöht, in Deutschland ist Spotify seit Anfang Oktober ebenfalls teurer geworden. Auch diese Preiserhöhung hat dazu beigetragen, dass die Einnahmen aus den Abonnements im dritten Quartal um 10 Prozent gestiegen sind. Voll wirksam wird der Effekt jedoch erst im vierten Quartal.
Spotify HiFi alias Spotify Supremium
Immer noch keine offiziellen Neuigkeiten gibt es zu dem bereits für 2021 angekündigten verlustfreien Streaming, das als Spotify HiFi erwartet wird. Zuletzt wurden im Quellcode Hinweise auf ein HiFi-Angebot namens Spotify Supremium gefunden, was auf einen baldigen Start hindeuten könnte. Anders als bei einigen Konkurrenten könnte Spotify für die Hi-Res-Option, wie die Gerüchte sagen, aber 20 US-Dollar pro Monat verlangen. Dies läge auf dem Niveau von Tidal – Apple, Deezer und Amazon bieten die Option allerdings ohne Aufpreis an.