Aufholjagd im KI-Wettrennen: Apple investiert Milliarden in generative KI-Lösungen
Der KI-Hype ist das bestimmende Thema in der Tech-Branche in diesem Jahr, Apple verhielt sich bisher aber auffallend zurückhaltend. Wie Bloomberg berichtet, soll sich das aber ändern. Der Konzern soll bemerkenswerte Summen investieren, um generative KI-Lösungen für Apple-Produkte zu entwickeln.
Apple: Machine Learning „statt“ KI
Bislang äußerte sich Apple zu dem Thema äußerst zurückhaltend. So spricht der Konzern öffentlich auch weniger von Künstlicher Intelligenz oder generativer KI, sondern eher allgemein von Machine-Learning-Lösungen, die in die Produkte gelangen soll. Die Frage für Marktbeobachter war dabei grundsätzlich, ob Apple den Trend verpasst hat oder bewusst einen anderen Weg als etwa Google und Microsoft wählt.
Die Informationen von Bloomberg legen jetzt nahe, dass Apple nun aufholen will. Bis zu einer Milliarde US-Dollar soll der Konzern demnach in generative KI- investieren. Tim Cook erklärte zwar im Frühjahr, der Konzern arbeite seit Jahren an solchen Lösungen. Tatsächlich soll Apples Führungsriege vom ChatGPT-Start und dem damit einhergehenden Hype überrascht worden sein. Intern werde das als großer Fehler angesehen, es herrsche Besorgnis – so äußert sich laut Bloomberg zumindest eine Person, die mit den Vorgängen vertraut ist.
Dass Apple an einem Large Language Models (LLM) arbeitet und intern bereits ein Chatbot mit dem Codenamen „Ajax“ existieren soll, meldeten Medien bereits im Sommer. AVon den KI-Systemen soll etwa Siri profitieren, das entsprechende Update könnte bereits nächstes Jahr kommen. Noch bestehen aber Unsicherheiten. Weitere KI-Funktionen sind für iOS, den Messenger-Dienst sowie Entwickler-Tools wie Xcode vorgesehen.
Neben den bei Apple für KI- und Software-Entwicklung verantwortlichen John Giannandrea und Craig Federighi soll auch Eddy Cue, Chef von Apples Online-Dienst-Sparte, in die Pläne involviert sein. Sein Team prüfe derzeit, wie sich generative KI-Lösungen in möglichst viele Apps integrieren lassen. Möglich sind neue Funktionen für Apple Music oder etwa die Office-Programme. Im Kern würde Apple damit eine ähnliche Strategie wie Microsoft und Google fahren oder – im Fall von Streaming-Diensten – etwa Spotify folgen.
Large Language Models vollständig auf dem Gerät
Spannend ist, wie Apple die Large Langauge Models technisch umsetzt. Bei OpenAI, Microsoft oder Google befinden sich die KI-Systeme in der Cloud. Apple prüft dem Bloomberg-Bericht zufolge, die entsprechenden Anwendungen vollständig auf den Geräten laufen zu lassen – oder zumindest eine Zwischenlösung zu implementieren.
Berechnungen auf den Geräten der Nutzer kann Vorteile haben. Das gilt sowohl bei der Geschwindigkeit (bei ausreichend dimensionierter oder speziell für KI-Operationen angepasster Hardware) als auch bei der Privatsphäre, weil oftmals sensible Eingaben nicht auf den Servern des jeweiligen Anbieters landen.
Apples „On-Device“-Strategie würde die Umsetzung aber auch erschweren. Anpassungen bei den KI-Lösungen – die derzeit noch in schnellen Schritten erfolgen – sind in der Cloud einfacher umsetzbar. Denkbar wäre daher, dass Apple nur alltägliche Aufgaben auf dem Gerät ausführt und direkte in die Cloud auslagert.
Apple wollte die Informationen – auch auf Anfrage von CNBC – nicht offiziell kommentieren.