Arrow Lake: Ein Überblick der Gerüchte zu Intels Next-Gen-CPUs
Noch in diesem Jahr werden Raptor Lake Refresh (Desktop) auf Basis der auslaufenden Ein-Chip- und Meteor Lake (Notebook) auf Basis der neuen Multi-Chip-Architektur Intels CPU-Portfolio erneuern. Im nächsten Jahr steht unter anderem Arrow Lake an, die erste neue Generation für alle Klassen. ComputerBase gibt einen Überblick.
Intels neue Architektur startet 2023 im Notebook
Während Meteor Lake ein reines Mobile-Produkt (mit Ausnahmen) wird, ist Arrow Lake wieder für die ganz breite Produktpalette inklusive Desktop-PCs konzipiert und daher als eigentlicher Nachfolger von Raptor Lake anzusehen.
Vieles weist darauf hin, dass Arrow Lake-S, also die Desktop-Variante, genau wie Raptor Lake (Core 13000) und der in Kürze erwartete Raptor Lake Refresh (Core 14000) an der Spitze der Serie 24 CPU-Kerne vereint. Dabei sollen wie gehabt 8 große Performance-Kerne (P-Core) mit 16 kleinen Effizienz-Kernen (E-Core) kombiniert werden.
Wccftech hat einen Screenshot aus einem mutmaßlichen Intel-Dokument veröffentlicht, auf dem drei Varianten dieser 8P+16E-Konfiguration zu sehen sind. Diese unterscheiden sich in den TDP-Klassen (hier PBP) von 125 Watt, 65 Watt und 35 Watt. Ersteres dürfte für das Flaggschiff mit dem „K“ im Namen (dem Nachfolger des 14900K) gelten. In der 65-Watt-Klasse könnte ein Nachfolger des 14900 ohne „K“ kommen. Mit 35 Watt sind erfahrungsgemäß Intels „T“-Modelle mit niedrigerem Takt spezifiziert, sodass hier der Nachfolger des 14900T zu erwarten wäre.
Über X (ehemals Twitter) kommt ein neuer Hinweis, der die angeblichen Power-Limits von Arrow Lake-S mit 8P + 16E nennt. PL1 bliebe demnach bei 125 Watt, doch PL2 und PL4 würden gegenüber Raptor Lake deutlich sinken, im Falle von PL2 sogar um satte 30 Prozent.
Intel Raptor Lake (13900K) | Intel Arrow Lake (?) | |
---|---|---|
PL1 | 125 Watt | |
PL2 | 253 Watt | 177 Watt (-30 %) |
PL4 | 420 Watt | 333 Watt (-21 %) |
Die Angaben lassen sich zwar nicht bestätigen, doch ist zu erwarten, dass die CPUs nicht zuletzt durch das modernere Herstellungsverfahren (Intel 20A) auch in puncto Effizienz zulegen werden. Bei Raptor Lake und dem noch marginal höher taktenden Raptor Lake Refresh wurde das wirklich letzte an Leistung zulasten einer sehr hohen Leistungsaufnahme herausgeholt. Während sich AMD und Intel aktuell bei der Leistung oft auf Augenhöhe begegnen, besitzt AMD einen klaren Effizienzvorteil.
Neben dem feineren Herstellungsprozess wird auch mehr Cache für bessere Leistungswerte sorgen. Nachdem es Hinweise auf eine Anhebung auf 3 MB L2-Cache pro Kern und damit 50 Prozent mehr als bei Raptor Lake gab, wird zudem ein zusätzlicher L4-Cache vermutet.
Bereits lange vorher wurde klar, dass Arrow Lake-S im neuen Sockel LGA 1851 Platz nimmt. Entsprechend bedarf es neuer Mainboards, die voraussichtlich neue Chipsätze der 800-Serie tragen werden.
Gerüchte zur Leistung und zum ARL Refresh
Eher ernüchternd waren die Leistungsprognosen, die im Sommer anhand von SPEC-Ergebnissen durchgesickert waren. Im besten Fall stieg die Multi-Core-Leistung um etwa 20 Prozent gegenüber Raptor Lake (13900K) und damit dem Vor-Vorgänger. Noch geringer waren die Steigerungen in Single-Core-Tests. Nur bei den Grafiktests ging es gleich mehr als doppelt so schnell zu Werke, was beim Wechsel auf die leistungsfähigere Alchemist-Architektur auch zu erwarten ist.
Die von Moore's Law is Dead (MLID) aufgestellte Prognose von einer mindestens 25 Prozent höheren Single-Thread-Leistung bei Arrow Lake gegenüber Raptor Lake erscheint anhand der bisherigen Hinweise eher zu hoch gegriffen. Doch bleibt abzuwarten, wie hoch Arrow Lake takten wird.
Erstmals wird auch von einem Arrow Lake Refresh gesprochen, der 2025 deutlich mehr E-Kerne bieten soll, bevor mit Panther Lake der eigentliche Nachfolger erscheint.