DRAM-Produktion ab 2025: Nach 20 Jahren baut Micron wieder eine US-Speicherfabrik
Es ist die „erste neue Speicherfabrik seit 20 Jahren“ in den USA, erklärt Micron und verkündet heute die Grundsteinlegung in Boise, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Idaho, in der der Speicherhersteller auch seinen Hauptsitz hat. Ab 2025 soll dort DRAM produziert werden.
Der Bau ist eine der Maßnahmen, die den USA dabei helfen soll, unabhängiger vom Ausland zu sein. Die insgesamt rund 15 Milliarden US-Dollar, die in die Errichtung der DRAM-Fabrik fließen sollen, werden im Rahmen des CHIPS and Science Act der Biden-Regierung bezuschusst. Gelder aus einem insgesamt 52 Milliarden US-Dollar umfassenden Fördertopf für die Halbleiterherstellung gehen unter anderem auch an Intel und Western Digital.
Größter Reinraum in den USA
Laut Micron wird die Reinraumfläche später 600.000 Quadratfuß (rund 56.000 m²) erreichen, was einer Fläche von etwa zehn US-Football-Feldern entspreche. Dies sei der größte einzelne Reinraum, der je in den USA gebaut wurde. Rund um das Projekt sollen etwa 17.000 Arbeitsplätze entstehen, davon 2.000 direkt bei Micron. Zudem sollen innerhalb der nächsten zehn Jahre 75 Millionen US-Dollar in die Ausbildung von Fachkräften vor Ort fließen.
Micron ist der einzige Hersteller von Arbeitsspeicher (DRAM) in den USA, während der Marktführer Samsung sowie die Nummer zwei nach Umsatz SK Hynix aus Südkorea stammen. Micron ist der drittgrößte Hersteller mit immerhin rund 25 Prozent Anteil am globalen Umsatz. Danach folgen die kleineren Hersteller Nanya, Winbond und PSMC, die allesamt in Taiwan sitzen.
Weitere Investitionen in den USA
Die neue DRAM-Fabrik in Idaho ist dabei nur ein Teil von weiteren Investitionen. Denn Micron hatte letztes Jahr angekündigt, bis zum Jahr 2030 insgesamt 40 Milliarden US-Dollar in Fabriken zur Herstellung von Speicherchips fließen zu lassen.
Als zweites Standbein entwickelt und fertigt Micron NAND-Flash-Speicher, der etwa in Smartphones, SSDs und Speicherkarten eingesetzt wird. Auch in diesem Segment sind Investitionen in den USA zu erwarten.