Angriff auf Israel: AI Summit von Nvidia in Tel Aviv wird abgesagt

Dennis Krause
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Angriff auf Israel: AI Summit von Nvidia in Tel Aviv wird abgesagt

Aufgrund der gegenwärtigen Situation in Israel sagt Nvidia kurzerhand den kompletten AI Summit in Tel Aviv mitsamt der Keynote des CEOs Huang ab. Damit reagiert Nvidia auf die sich geänderte Sicherheitslage im Land. Ursprünglich hatte der Konzern vor, in der Metropole eine der größten KI-Konferenzen der Welt abzuhalten.

Sicherheit geht für Nvidia vor

Nvidia hat am heutigen Sonntag die Landingpage des AI Summits offline genommen und durch eine Erklärung ersetzt.

We hope this message finds you safe and well. We regret to inform you that due to the current situation in Israel, we have decided to cancel AI SUMMIT, which was scheduled for October 15th and 16th.

Our hearts go out to all those affected by the situation. The safety and wellbeing of our participants are our top priority, and we believe this is the best course of action to ensure everyone's safety.

Nvidia

Nvidia hat sich entschieden, den hauseigenen KI-Gipfel abzusagen und so Teilnehmer sowie den eigenen CEO aufgrund der geänderten Sicherheitslage nicht in Gefahr zu bringen. Den Kriegsausbruch erwähnt Nvidia nicht explizit, es ist aber anzunehmen, dass dieser im direkten Zusammenhang mit der Ankündigung steht.

Der Konzern hat zudem ein Email-Postfach für Fragen und Sorgen bezüglich der Annullierung des Events eingerichtet. Wer eine Unterkunft reserviert hat, solle sich mit den örtlichen Anbietern in Kontakt setzen.

Microsoft, Google und viele weitere betroffen

Der AI Summit wäre eigentlich in knapp einer Woche am 15. und 16. Oktober in Israels Wirtschaftsmetropole Tel Aviv abgehalten worden und war als In-Person-Fachmesse für tausende Entwickler und Forscher gedacht. Angemeldet waren dutzende Unternehmen von aller Welt über Dell, HP, Asus bis zu KPMG und Google Cloud sowie Microsoft Azure. Nvidia hatte den Gipfel als Austauschmöglichkeit für Entwickler beworben und so waren nicht nur Panels von generativer KI, autonomen Fahrzeugen und Large-Language-Models geplant gewesen.

Keynote des CEO ebenfalls abgesagt

Höhepunkt für viele wäre aber wohl die Keynote des Nvidia CEOs Jen-Hsun Huang geworden. Diese wäre Live in Tel Aviv abgehalten worden und ebenfalls als Stream verfügbar gewesen. Ein Fokus auf Grafikkarten ist zwar nicht erwartet worden, aber da es auf dem AI-Summit auch um CUDA und Nvidias Omniverse gegangen wäre, wären Vorstellungen in diesem Bereich nicht vollkommen unerwartet gewesen.

Gegenwärtig ist unklar, ob Nvidia den Summit noch nachholen möchte oder zumindest Teile davon online abhalten wird. Da Nvidia von einer „Absage des AI Summits“ spricht, erscheint zumindest letzteres eher unwahrscheinlich.

Krieg in Israel

Für Nvidia ist die Absage eines solchen Events ein großer Verlust, aufgrund der geänderten sicherheitspolitischen Lage in Israel bleibt dem GPU-Hersteller aus den USA aber kaum eine andere Wahl: Am vergangenen Samstag startete die von der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas einen Großangriff auf Israel. Als Reaktion darauf hat der israelische Ministerpräsident und Regierungschef Benjamin Netanjahu Vergeltung geschworen und setzt sich nun militärisch zur Wehr. Viele westliche Länder wie Frankreich, Deutschland und die USA zeigen sich solidarisch und verurteilen die Angriffe.

Mittlerweile wird Israel zudem von der Hisbollah aus dem Libanon angegriffen und weitere palästinensische Milizen haben sich dem Kampf gegen Israel angeschlossen. Das Ausmaß des Krieges ist bereits jetzt erschütternd: Experten gehen nach nur wenigen Tagen von hunderten Toten und tausenden Verletzten aus.