Im Test vor 15 Jahren: Intels Core 2 Duo E8600 im E0-Stepping
Im Test vor 15 Jahren stand mit dem Core 2 Duo E8600 (Test) Intels erster Zweikerner im neuen E0-Stepping. Dank Fertigungsoptimierungen konnte dieser im Test nicht nur mit besseren Stromsparmechanismen glänzen, sondern legte vor allem beim Übertakten vor.
Der E8600 als Beginn des E0-Steppings
Mit dem Core 2 Duo E8600 begann Intel, Prozessoren im neuen E0- statt des älteren C0-Steppings auszuliefern. Das neuere Stepping deutet dabei auf Verbesserungen bei dem Fertigungsprozess hin, dabei kann es sich beispielsweise um Fehlerbehebungen über Effizienzoptimierungen bis hin zu verbesserter Leistung handeln. Der E8600 selbst war ein Dual-Core-Prozessor mit einer Taktrate von 3,33 GHz pro Kern, womit er sich über den existierenden E8200 bis E8500 (alle im alten C0-Stepping) mit 2,66 GHz bis 3,16 GHz einordnete. Abgesehen von der höheren Taktrate und dem neueren Stepping gab es zwischen den Prozessoren keine Unterschiede.
Keine Überraschungen bei der Leistung
Die Leistung des E8600 fiel im Test wie erwartet anhand der höheren Taktrate aus: Fünf Prozent mehr Takt gegenüber einem E8500 resultierten in durchschnittlich vier Prozent mehr Leistung. Insbesondere in Spielen konnte der E8600 dank seiner hohen Frequenz punkten und sich die Spitzenposition im Ranking sichern. Selbst einen Intel Core 2 Extreme QX9770 mit vier Kernen bei jeweils 3,20 GHz ließ er im Mittel um drei Prozent hinter sich. Der Grund hierfür war in den vor 15 Jahren schlecht auf Multi-Core-Prozessoren optimierten Spielen zu finden, die selten mehr als zwei Kerne ausnutzen konnten.
Übertaktungspotential ohne Ende
Während das E0-Stepping keine Leistungsunterschiede bei gleichem Takt veranlasste, bot der E8600 ein weitaus besseres Übertaktungspotential verglichen mit seinen Vorgängern. Ohne jegliche Spannungserhöhung konnte der Prozessor problemlos auf 4,0 GHz übertaktet werden, mit etwas angehobener Spannung (aber weiterhin Luftkühlung) waren letztendlich 4,55 GHz im Test zu erreichen. Daraus ergaben sich im CPU-Limit in theoretischen Tests knappe 35 Prozent Mehrleistung. In realen Anwendungen fielen die Ergebnisse nicht ganz so gut aus, wobei vor allem in Spielen aufgrund der limitierenden Grafikkarte keine großen Unterschiede zu finden waren.
Auch Anwender, die ihren Prozessor nicht übertakten wollten, konnten von dem neuen E0-Stepping profitieren. Beispielsweise lag die Leistungsaufnahme unter Volllast trotz höherer Taktrate auf dem gleichen Niveau eines Core 2 Duo E8500. Im Leerlauf konnte der E8600 richtig punkten und nahm weniger Energie auf als ein Core 2 Duo E8200. Zudem ließ er sich dank des neuen Steppings sehr gut undervolten, also effizienter bei gleicher Taktrate aber niedriger Spannung betreiben. Im Test konnte die Spannung von 1,2 Volt auf 1,065 Volt abgesenkt werden, woraus sich eine sechs bis acht Prozent niedrigere Leistungsaufnahme des Prozessors und eine 14 Prozent niedrigere Temperatur ergab.
Fazit
Das neue E0-Stepping machte sich bei dem E8600 vor allem in einem hervorragendem Übertaktungspotential und gesenkter Energieaufnahme in Leerlauf bemerkbar. Mit 225 Euro war der Prozessor allerdings auch deutlich teurer als die älteren Modelle im C0-Stepping, da der E8400/E8500 bereits ab 130 respektive 150 Euro erhältlich waren. Wer tatsächlich nur das neue E0-Stepping wollte, der war besser damit beraten, auf eine neuere Revision der günstigeren CPUs zu warten.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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