Intels 200-Euro-Grafikkarte im Test: Arc A580 vs. A750, RTX 3050 & 3060 und RX 7600 & 6600
Im September 2022 offiziell vorgestellt, betritt die seitdem verschollen geglaubte Intel Arc A580 ganze 13 Monate später tatsächlich den Markt. Im Kern stellt sie eine nur leicht abgespeckte A750 mit immer noch 8 GB Speicher dar. Was die neue Arc-Grafikkarte für ca. 200 Euro zu leisten im Stande ist, hat ComputerBase getestet.
Intels 200-Euro-Arc gegen die direkte Konkurrenz
Mit Stand 12. Oktober 2023 ist die Intel Arc A580 als Custom-Design von ASRock für 215 Euro im Handel verfügbar. Für den Vergleich herangezogen hat die Redaktion die folgenden Grafikkarten, die entweder vergleichbar viel kosten oder in der Preis- und damit Leistungsklasse darüber agieren:
Grafikkarte | Aktueller Marktpreis |
---|---|
Intel Arc A750 8 GB | ab 215 Euro |
Intel Arc A580 8 GB | ab 190 Euro |
Nvidia GeForce RTX 3060 12 GB | ab 272 Euro |
Nvidia GeForce RTX 3050 8 GB | ab 233 Euro |
Radeon RX 7600 8 GB | ab 258 Euro |
Radeon RX 6600 8 GB | ab 209 Euro |
Intel Arc A580 8 GB im Überblick
Über ein Jahr ist es her, dass Intel die Arc A580 zusammen mit Arc A750 und Arc A770 als dritte Desktop-Grafikkarte der Arc-Serie, die den großen Alchemist-Chip „ACM-G10“ nutzt, offiziell gemacht hat. Und dann passierte erst einmal nichts.
Der Nachzügler
Denn während Arc A750 und Arc A770 (Test) im Oktober 2022 auch wirklich das Licht der Welt erblickten, ließ die A580 bis heute auf sich warten.
Warum? Darüber liegen keine Informationen vor. Gemutmaßt werden darf, dass zu viele ACM-G10-GPUs auch für A750 oder gar A770 in Frage kamen, es für Intel also finanziell keinen Sinn ergeben hat, GPUs künstlich zu beschneiden und auf die günstigere A580 zu löten. Bestätigt ist das nicht.
Arc A580 vs. A750 vs. A770
Arc A580, A750 und A770 nutzen die gleiche GPU, aber auf der A580 sind nur noch 24 statt 28 respektive 32 Xe-Cores aktiv. Im Vergleich zur A750 fehlen der A580 also 14 Prozent Shader. Der Speicherausbau beträgt hingegen wie bei der A750 weiterhin 8 GB, das Speicherinterface ist nach wie vor 256 Bit breit – und auch der Speichertakt liegt mit 16,0 Gbps auf demselben Niveau.
Arc A310 | Arc A380 | Arc A580 | Arc A 750 | Arc A770 | Arc A770 16 GB | |
---|---|---|---|---|---|---|
Architektur | Intel Xe HPG („Alchemist“) | |||||
GPU | ACM-G11 | ACM-G10 | ||||
Fertigung | TSMC N6 | |||||
Xe-Cores | 6 | 8 | 24 | 28 | 32 | |
FP32-ALUs | 768 | 1.024 | 3.072 | 3.584 | 4.096 | |
GPU-Takt | 2.000 MHz | 2.000 MHz | 1.700 (2.000*) MHz | 2.050 MHz | 2.100 MHz | |
Grafikspeicher | 4 GB GDDR6 | 6 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 16 GB GDDR6 | ||
Speicherdurchsatz | 15,5 Gbps | 16,0 Gbps | 17,5 Gbps | |||
Speicherinterface | 64-Bit | 96 Bit | 256 Bit | |||
Speicherbandbreite | 124 GB/s | 186 GB/s | 512 GB/s | 559,6 GB/s | ||
Stromverbrauch (Grafikkarte) | 75 Watt | 185 (200*) Watt | 225 Watt | |||
Stromverbrauch (GPU) | 65 Watt | 134 (150*) Watt | 190 Watt | |||
UVP (vor Steuern) | – | – | 179 USD | 289 USD | 329 USD | 349 USD |
* ASRock Challenger OC Edition |
Ein weiterer Unterschied findet sich beim Takt, getrieben durch eine niedrigere TDP: Sie wurde gegenüber A750 und A770 deutlich gesenkt. Intels Referenzwert liegt bei nur noch 135 statt 190 Watt GPU-Power, was 29 Prozent niedriger ist und in 350 respektive 400 MHz weniger Takt resultieren soll. 14 Prozent weniger Shader und 17 Prozent weniger Takt deuten auf einen Leistungsunterschied von rund 30 Prozent zwischen Arc A580 und Arc A750 hin – die Lücke wäre vergleichsweise groß.
Nur als „OC“-Custom-Designs
Nach aktuellem Kenntnisstand wird es diese Referenzvariante der Arc A580 aber nicht geben, denn sowohl Sparkle als auch die in diesem Fall getestete ASRock Arc A580 Challenger OC Edition weichen davon ab. Im Fall der Challenger beträgt die ab Werk eingestellte GPU-Power 150 (+15) Watt, maximal 180 Watt (Referenz: 170 Watt) sind möglich. Das geht mit einem offiziellen Takt von 2.000 (+300) MHz einher, was in Anbetracht der weniger als 10 Prozent höheren GPU-Verlustleistung seltsam anmutet und nachfolgend zu testen sein wird.
Abgesehen vom Shader-Ausbau und von den Taktraten nehmen sich A580 und A750 in Sachen „Compute-Power“ nichts und das neue kleinere Modell sollte sich ohne andere Einflussfaktoren wie ein schmaleres Speicherinterface durch die Bank als lediglich etwas langsamere A750 erweisen.
Nur mit HDMI 2.0, aber immer noch mit AV1-Encoding
Einen Unterschied gibt es dann aber doch noch – und der sitzt am I/O-Panel: Die Arc A580 bietet HDMI lediglich nach Version 2.0b und damit ist über diesen Anschluss bei UHD mit 60 Hz Schluss. Wer mehr will, muss einen der DisplayPorts nutzen, die auch UHD bei 144 Hz bieten.
Nicht eingebüßt hat wiederum auch die Arc A580 die Fähigkeit, Videos in Hardware beschleunigt im AV1-Codec zu encodieren. Dies beherrschen ansonsten nur Ada Lovelace (RTX 4000) und RDNA 3 (Radeon RX 7000), die es zurzeit nicht zum Preispunkt um 200 Euro herum gibt. Noch günstiger kommt man an dieses Feature allerdings mit dem Griff zur Arc A380.
Taktraten: Papier vs. Realität
Die Arc A580 läuft offiziell mit 350 MHz weniger Takt als die A750. Auf dem Papier auf Basis der Referenz-Eckdaten ist der Abstand zwischen A580 und A750 damit groß. Doch der Blick auf die Taktraten der Variante von ASRock in Benchmarks zeigt: Wie A750 und A770 agiert auch die A580 in Form der Challenger OC Edition von ASRock deutlich oberhalb der offiziellen Taktangabe. Der Versatz zwischen Datenblatt und Realität ist in diesem Fall sogar besonders groß.
Mit ab Werk eingestellten 150 Watt GPU-Power agiert der ACM-G10 auf der Arc A580 Challenger von ASRock im Arc-GPUs sehr gut auslastenden 3DMark mit 2.250 MHz und damit nur 150 MHz unterhalb der A750. Wird die Leistungsaufnahme auf die erlaubten 180 Watt angehoben, liegen wie bei den größeren Modellen die maximal ohne Overclocking zulässigen 2.400 MHz an.
15 Watt mehr GPU-Leistungsaufnahme auf dem Custom-Design verursachen das nicht, vielmehr sind die 1.700 MHz im Datenblatt von Intel wohl schlicht viel zu niedrig angesetzt – eventuell, um den Nomenklatur-Klassensprung von der 7er- auf die 5er-Serie auf dem Datenblatt gerecht zu werden?
In den getesteten Spielen gibt es zwischen der A750 Limited Edition (Referenz) und der A580 Challenger OC Edition (Custom-Design) selbst mit den 150 Watt GPU-Power quasi keinen Unterschied mehr: Beide Grafikkarten operieren in der Regel mit 2.400 MHz, ohne dabei ihr Leistungsbudget voll auszuschöpfen.
Spiel | Arc A580 Challenger (150 Watt GPU-Power) |
Arc A750 Limited (190 Watt GPU-Power) |
||
---|---|---|---|---|
Takt ohne RT | Takt mit RT | Takt ohne RT | Takt mit RT | |
Baldur's Gate 3 | 2.375 MHz | – | 2.400 MHz | – |
Counter-Strike 2 | 2.400 MHz | – | 2.400 MHz | – |
Cyberpunk 2077: PL | 2.400 MHz | 2.395 MHz | 2.400 MHz | 2.395 MHz |
Spider-Man: Miles Morales | 2.400 MHz | 2.400 MHz | 2.400 MHz | 2.400 MHz |
Ratchet & Clank | 2.400 MHz | 2.400 MHz | 2.400 MHz | 2.400 MHz |
Resident Evil 4 Remake | 2.400 MHz | 2.400 MHz | 2.400 MHz | 2.400 MHz |
GPU-Power ohne RT | GPU-Power mit RT | GPU-Power ohne RT | GPU-Power mit RT | |
Baldur's Gate 3 | 150 Watt | – | 173 Watt | – |
Counter-Strike 2 | 134 Watt | – | 154 Watt | – |
Cyberpunk 2077: PL | 149 Watt | 146 Watt | 165 Watt | 161 Watt |
Spider-Man: Miles Morales | 135 Watt | 132 Watt | 151 Watt | 147 Watt |
Ratchet & Clank | 137 Watt | 140 Watt | 151 Watt | 154 Watt |
Resident Evil 4 Remake | 138 Watt | 137 Watt | 156 Watt | 146 Watt |
GPU-Power = reiner GPU-Stromverbrauch, nicht Grafikkarte, gemeldet vom Treiber |
Zwischenfazit: Die Intel Arc 580 ist dem Namen nach und auf dem Papier weiter von der Arc A750 entfernt als in der Praxis. Wird die GPU der Arc A580 auf dem Custom-Design von ASRock mit den erlaubten bis zu 180 Watt Leistungsaufnahme betrieben, liegen beide Grafikkarten beim Takt in FHD und WQHD ohne RT sogar durchweg gleichauf.
Testergebnisse und Benchmarks
Nachfolgend getestet hat ComputerBase alle drei Arc-Grafikkarten mit den Standardeinstellungen (A580: 150 Watt GPU-Power; A770/A750: 190 Watt). Für den Test genutzt wurde der von Intel Anfang der Woche freigegebene Treiber 31.0.101.4887 WHQL, der alle vor einer Woche veröffentlichten Optimierungen enthält und die Arc A580 als erster öffentlicher Treiber unterstützt.
Getestet wurde auf einem Ryzen 7 7800X3D mit 32 GB DDR5-6000CL30 auf einem aktuellen Windows 11, das für Arc zwingend erforderliche PCIe-Feature rBAR/SAM war aktiv. Auf den zum Vergleich herangezogenen GeForces kam der aktuelle GeForce 537.42, auf den Radeons der Adrenalin 23.9.3 zum Einsatz. Alle Benchmarks wurden am 11. Oktober noch erstellt.
Als Parcours wurde für diesen Test ein Mix aus zuletzt durchgeführten Spiele-Technik-Tests und Titeln aus dem GPU-Testparcours eingesetzt. Die Auswahl erfolgt ohne Blick auf etwaige Stärken oder Schwächen der verschiedenen GPU-Architekturen. Mehr Details zu den jeweiligen Spielen sowie die verwendeten Einstellungen verraten die folgenden Artikel:
- Baldur's Gate 3 im Test: 39 Grafikkarten und Asus ROG Ally im Benchmark
- Counter-Strike 2 im Test: 22 Grafikkarten im CS:GO-Nachfolger im Benchmark
- Cyberpunk 2077: Phantom Liberty im Test: GPU-Benchmarks mit und ohne Raytracing
- Grafikkarten 2023 im Test: GeForce-, Radeon- & Arc-Benchmarks im neuen Testparcours
Für die Benchmarks hat sich die Redaktion auf Full HD beschränkt, weil die Leistung der betrachteten Grafikkarten für WQHD in aktuellen Spielen und/oder hohen Settings zu niedrig ausfällt. In Full HD wurden dafür Benchmarks mit und ohne Raytracing vorgenommen.
Spiel | Einstellung ohne RT | Einstellung mit RT |
---|---|---|
Baldur's Gate 3 | Preset „Ultra“ | – |
Counter-Strike 2 | Preset „Mittel“, kein MSAA, kein Reflex | – |
Cyberpunk 2077: PL | Preset „Ultra“, kein DLSS/FSR/XeSS | Preset „RT-Ultra“, DLSS/FSR/XeSS „Quality“ |
Spider-Man: Miles Morales | TAA, max. Details | TAA, max. Details, RT „Mittel“/“Hoch“/“Sehr hoch“ |
Ratchet & Clank | TAA, maximale Details | TAA, max. Details, RT 3× „Sehr hoch“ |
Resident Evil 4 Remake | Preset „Maximum“ | Preset „Maximum“, RT „Hoch“ |
Benchmarks in FHD ohne Raytracing
Ein Satz vorab zu den Ratings: Sie vermitteln einen schnellen Überblick, wer Arc, GeForce und Radeon und wie sie sich im Vergleich verhalten verstehen will, der muss aber auch auf die Einzelergebnisse blicken – denn je nach Spiel fällt die Reihenfolge im Benchmark durchaus eklatant anders aus.
14 Prozent weniger Shader und 17 Prozent weniger Takt im Datenblatt ergeben 31 Prozent weniger FPS in Spielen als mit der A750? Nein, denn wie der Blick auf die Taktraten in der Praxis bereits gezeigt hat, wird der Taktunterschied quasi egalisiert. Am Ende trennen beide Grafikkarten im Parcours der Redaktion in Full HD ohne Raytracing nur 10 Prozent.
Die GeForce RTX 3050 8 GB, die Anfang Oktober ab 230 Euro zu haben ist, kann auch die Intel Arc A580 damit noch schlagen. Die Radeon RX 6600 8 GB für aktuell 200 Euro ist wiederum gut 10 Prozent voraus.
Benchmarks in FHD mit Raytracing
Wird in vier der Titel Raytracing aktiviert (CP 2077, Ratchet & Clank, Resident Evil 4, Spider-Man: Miles Morales), rückt die A580 bei den FPS sogar noch ein Stück an die A750 heran. Die GeForce RTX 3050 holt wiederum leicht auf, bleibt aber im Durchschnitt geschlagen. Es kommt auf das Game an, welcher der beiden Kontrahenten vorne liegt.
Chancenlos gegen die GeForce und die Arc A580 ist wiederum die Radeon RX 6600, was in der Deutlichkeit im Leistungsrating vor allem Ratchet & Clank geschuldet ist. Radeon RX kommt in diesem Titel mit Raytracing-Einstellungen auf „Sehr hoch“ auch weiterhin überhaupt nicht zurecht.
Wesentlich mehr Leistung (und 12 GB Speicher) gibt es mit der getesteten GeForce RTX 3060. Dieses Modell liegt mit knapp 300 Euro allerdings eine Preisklasse darüber.
Einzelergebnisse im Überblick
Die nachfolgenden Diagramme enthalten alle Einzelergebnisse in zwei Auflösungen mit oder ohne RT in den getesteten sieben Spielen. Beim Blick auf die Einzelergebnisse zeigt sich das inzwischen gewohnte Bild: Die Rangfolge zwischen konkurrierenden Grafikkarten ist nicht in Stein gemeißelt, sondern kann von Spiel zu Spiel oder sogar von Setting zu Setting wechseln.
- Baldur's Gate 3 – 1.920 × 1.080
- Counter-Strike 2 – 1.920 × 1.080
- Cyberpunk 2077: Phantom Liberty – 1.920 × 1.080
- Cyberpunk 2077: Phantom Liberty – 1.920 × 1.080 (RT)
- Ratchet & Clank: Rift Apart – 1.920 × 1.080
- Ratchet & Clank: Rift Apart – 1.920 × 1.080 (RT)
- Resident Evil 4 (RT) – 1.920 × 1.080
- Resident Evil 4 – 1.920 × 1.080
- Spider-Man Miles Morales (RT) – 1.920 × 1.080
- Spider-Man Miles Morales – 1.920 × 1.080
Leistungsaufnahme
Aufseiten der Leistungsaufnahme offenbart auch die Intel Arc A580 im Custom-Design von ASRock keine Überraschung: Im Leerlauf liegt die Leistungsaufnahme selbst mit aktuellen Treibern sehr hoch. Der Stromverbrauch der Variante von ASRock unter Last beläuft sich auf knapp 200 Watt. In Full HD liegt der Verbrauch damit fast auf dem Niveau der A750, die erst in höheren Auflösungen näher an ihre TDP von 225 Watt heranrückt, weil der maximale Takt von 2.400 MHz seltener zur Hürde wird.
Die ASRock Challenger verfügt über einen Fanstop. Auch auf dem offenen Benchtable ist das Custom-Design aber nicht in der Lage, die 40 Watt Leerlauf-Leistungsaufnahme der GPU abzuführen, ohne die Lüfter immer mal wieder drehen zu lassen.
Fazit
Der Name mit Klassensprung verheißt größere Unterschiede, aber die Intel Arc A580 ist im Endeffekt eine Intel Arc A750 mit schleifender Handbremse. Sowohl mit als auch ohne Raytracing liegen beide Modelle nur rund 10 Prozent auseinander, weil sie in der Praxis gleich hoch takten und die GPU-Auslastung nicht optimal gelingt.
Die Arc A580 kann damit im Endeffekt alles, was auch die Arc A750 kann – einen echten Klassensprung vollzieht dann erst die A770 mit nochmals mehr Rohleistung und optional 16 GB VRAM.
Ob Spieler, die mit Arc liebäugeln und eher 200 als 300 Euro ausgeben wollen, in Zukunft zur A580 oder A750 greifen (sollten), hängt damit letztendlich vom Preis ab. Ein erstes Angebot der Arc A580 in Deutschland ruft 215 Euro auf, was 9 Prozent unter den Einstandskosten für eine Arc A750 liegt – eine pragmatische Preis-Leistungs-Entscheidung ist die Arc A580 (von ASRock) damit vorerst nicht. Sollte der Preis mit breiterer Verfügbarkeit allerdings fallen, eventuell sogar die Grenze von 200 Euro unterschreiten, würde sich dieses Blatt in der Arc-Serie wenden.
Im Vergleich zur GeForce RTX 3050, die im Durchschnitt im Parcours etwas teurer und langsamer ist, aber auch zur etwas günstigeren Radeon RX 6600, die mit Raytracing stärker einbricht, hat die Arc A580 bereits mit 215 Euro Argumente in der Hand. Das hat sie auch der fortwährenden Arbeit an den Treibern zu verdanken, die heute weit von der Katastrophe von vor einem Jahr entfernt sind.
Das Arc Control Center ist inzwischen nutzbar, der Treiber stabil und die Leistung in DirectX-9- und vor allem DirectX-11-Titeln wurde signifikant verbessert. Auch der Wechsel von einer auf eine andere Arc-Grafikkarte ist mittlerweile ohne Treiberneuinstallation möglich.
Die Spiele-Technik-Tests der Redaktion haben aber bis zuletzt und teilweise trotz „Day-One-Treiber“ gezeigt, dass Intels Gaming-GPUs aufseiten der Software noch nicht zu AMD oder Nvidia aufgeschlossen haben – Starfield, das erst gar nicht starten wollte, war in diesem Zusammenhang Anfang September ein Extremfall.
Im aktuellen Testparcours war das Treiber-Defizit auch daran zu merken, dass Shader-Compiling in Baldur's Gate 3 auf keiner Grafikkarte so lange gedauert hat wie auf Intel Arc und generell bleibt es dabei, dass die Leistung von Arc von Spiel zu Spiel stark schwanken kann: Es gibt Titel im Test, da liegen A750 und RTX 3060 gleich auf, in anderen ist das aber nicht der Fall. Allein auf Leistungsratings verlassen sollten sich Arc-Interessenten nicht, es kommt viel eher auf die jeweiligen Titel an. Der Weg führt in die richtige Richtung, eine weite Strecke wurde bereits zurückgelegt, allerdings ist das Ziel noch nicht erreicht.
Mit 199 Euro oder weniger würde eine Intel Arc A580 mit 8 GB trotzdem ein psychologisch wichtiges Preisschild in den Ring werfen, das Nvidia grundsätzlich und AMD mit auf Augenhöhe liegenden Alternativen selbst aus der letzten Generation bis dato nicht gezückt hat. Effizienz, Feature-Set, HDMI 2.1 und die Verlässlichkeit der Treiber sprechen zwar weiterhin für die Konkurrenz, doch manchmal ist der Preis (oder AV1-Encoding vs. RTX 3000/RX 6000?) eben Trumpf – ein System mit PCIe rBAR/SAM zwingend vorausgesetzt.
Grafikkarte | Aktueller Marktpreis |
---|---|
Intel Arc A770 Ltd. 16 GB | ab 495 Euro |
Intel Arc A770 8 GB | ab 429 Euro |
Intel Arc A750 8 GB | ab 215 Euro |
Intel Arc A580 8 GB | ab 190 Euro |
Nvidia GeForce RTX 3060 12 GB | ab 272 Euro |
Nvidia GeForce RTX 3050 8 GB | ab 233 Euro |
Radeon RX 7600 8 GB | ab 258 Euro |
Radeon RX 6600 8 GB | ab 209 Euro |
-
Intel Arc A770 Ltd. 16 GB
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Intel Arc A770 8 GB
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Intel Arc A750 8 GB
-
Intel Arc A580 8 GB
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Nvidia GeForce RTX 3060 12 GB
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Nvidia GeForce RTX 3050 8 GB
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Radeon RX 7600 8 GB
-
Radeon RX 6600 8 GB
ComputerBase wurde die Arc A580 Challenger OC von ASRock unter NDA zum Testen zur Verfügung gestellt, der Treiber kam von Intel. Einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungstermin. Eine Einflussnahme der Hersteller auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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