Intel PSG: Ausgegliederte FPGA-Sparte soll allein schneller wachsen
Vor 8 Jahren nahm Intel 16,7 Milliarden US-Dollar in die Hand, um den FPGA-Entwickler Altera zu kaufen. Die Firma ist in Intels Programmable Solutions Group (PSG) aufgegangen. Doch jetzt hat Intel die Absicht bekundet, die Sparte auszugliedern und als eigenständiges Unternehmen an die Börse zu bringen – Mobileye lässt grüßen.
In der offiziellen Mitteilung von Intel heißt es, dass die Programmable Solutions Group (PSG) ab dem kommenden Jahr eigenständig operieren wird. Die Leitung soll Sandra Rivera übernehmen, die vorerst weiterhin parallel Intels Data Center and AI Group (DCAI) vorsteht. Für die DCAI soll aber noch ein anderer CEO gefunden werden, sodass sich Rivera dann ganz dem ausgegliederten Geschäft widmen kann.
Mit dem Schritt will Intel zum einen die „strategische Neuausrichtung beschleunigen“, zum anderen soll die Eigenständigkeit der PSG deren Wachstum und Konkurrenzfähigkeit fördern. Intel erwartet, dass die Sparte bereits bei den ersten Quartalszahlen 2024 als eigenständige Geschäftseinheit ausgewiesen wird.
Doch ist dies erst der erste Schritt, denn „in den nächsten zwei bis drei Jahren“ will Intel die ausgegliederte Sparte an die Börse bringen. Mit Hilfe von privaten Investoren könnte das Unternehmen weiter wachsen, wobei sich Intel aber eine Mehrheitsbeteiligung vorbehält. Unter welchem Namen die Ex-Sparte dann gehandelt werden soll, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Die PSG soll fortan aber weiter eng mit Intels Foundry-Sparte (IFS) zusammen arbeiten.
Mobileye als Vorlage
Ähnlich ist es schon Intels Automotive-Sparte ergangen. Einst hatte Intel das Unternehmen Mobileye für rund 15 Milliarden US-Dollar eingekauft. Dann erfolgte aber die Abspaltung und Mobileye wird inzwischen wieder als eigenständiges Unternehmen an der Börse gehandelt, an dem Intel aber weiter hohe Anteile hält.
PSG lief alles andere als schlecht
Schwächelnde Umsätze sind sicher nicht der Grund für die Abspaltung der FPGA-Sparte, denn die PSG hatte laut Intel drei Quartale in Folge sogar Rekordumsätze erzielt. Doch sei für das Wachstum auf diesem Weg noch mehr möglich, denn der Bedarf an FPGAs für Segmente wie „Rechenzentren, Kommunikation, Industrie, Automobile, Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung“ ist groß.
Das hatte auch AMD erkannt und im Jahr 2020 den FPGA-Entwickler Xilinx für noch deutlich höhere 50 Milliarden US-Dollar erworben. Inzwischen sorgen die Produkte für hohen Umsatz bei AMD.