Mehr Monetarisierung: Discord stellt neue Funktionen und App-Abos in Aussicht
Zum Herbst hält Discord einige Neuheiten bereit. In nahezu allen Fällen handelt es sich um neue Wege der Monetarisierung über kosmetische Inhalte und Apps. Aus der Reihe fällt lediglich der in den kommenden Wochen startende Teen Safety Assist, der den Sprach-, Video- und Textchat sicherer für Jugendliche machen soll.
Chat, Forum und Treffpunkt für jedermann
Discord verfolgt bereits seit einigen Jahren und auch weiterhin das Ziel, den als Sprachchat für Online-Games groß gewordenen Dienst zur All-in-One-Plattform für zwischenmenschliche Vernetzung auszubauen. Es sollen nicht mehr nur Spieler, sondern verschiedenste Milieus und Gruppen der Gesellschaft angesprochen werden. Das Ziel: Discord wird zum Online-Wohnzimmer für den eigenen Freundeskreis. Aktuell verzeichne der Dienst rund 150 Millionen monatliche Nutzer, verrät das Unternehmen im Rahmen einer Präsentation neuer Features, zu der ausgewählte Medienvertreter in ein Discord-Meeting eingeladen waren. Dabei kam das Konzept der vor einigen Monaten gestarteten Podiumskanäle zum Einsatz, wobei eine kurze Halbzeitpause nicht geplant war, sondern durch Serverprobleme erzwungen wurde – perfektes Timing.
Die Ankündigungen und Neuheiten, die Discord aber eigentlich im Gepäck hatte, lassen sich auf vier Kategorien aufteilen. Es gibt Verbesserungen für die Mobile-Apps, die bereits sukzessive ausgerollt werden, weitere Funktionen für Nitro-Nutzer, die ebenfalls teilweise schon in einer Early-Access-Phase verfügbar sind, einen neuen Teen Safety Assist, der in den kommenden Wochen an den Start geht und außerdem Bezahlabonnements für Apps respektive Discord-Integrationen.
Verbesserungen für die Mobile-Apps
Nebst Stabilitätsverbesserungen und einem niedrigeren Datenaufkommen gibt es laut Discord auch Verbesserungen bei der Ladezeit: Die Android-App starte 55 Prozent schneller, die iOS-App hingegen 43 Prozent. Welche Version dabei mit welcher verglichen wird, darauf geht Discord nicht ein. Ebenfalls nicht unbedingt greifbar sind angekündigte Verbesserungen für die Suchfunktion und eine Benachrichtigungsübersichtsseite mit Auto-Clear-Funktion. Gut vorstellbar wiederum sind zwei neue Dark-Modes, die es bald geben soll: Eine dunklere Version des bestehenden, dunkelgrauen Dark Mode und eine „Midnight Pure Black“-Variante, die mit reinem Schwarz auf OLED-Bildschirmen Pixel ganz ausschalten soll.
Neu ist außerdem die Remix-Funktion. Wenn Nutzer in der Android- oder iOS-App ein Bild öffnen – sei es ein eigenes oder das eines anderen – lässt sich über die „Remix“-Schaltfläche direkt in der App eine Auswahl von Bildbearbeitungswerkzeugen nutzen. So ist es etwa möglich, Bilder zuzuschneiden, darauf zu zeichnen, Text hinzuzufügen und eigene Emojis und Sticker von Servern einzufügen. Bislang stand die Funktion lediglich Nitro-Abonnenten zur Verfügung, diese Woche soll sie für alle Discord-Nutzer starten.
Mehr Funktionen (und Monetarisierung) für Nitro-Nutzer
Discord bietet derzeit zwei verschiedene Nitro-Abonnements an. Nitro Basic, was für 2,99 Euro im Monat grundlegende Emoji- und Sticker-Funktionen freischaltet, sowie das vollwertige Nitro-Abo, das für 9,99 Euro im Monat unter anderem Vorteile beim Dateiupload, Streaming, farbigen Themes für die App, Profilpersonalisierung und Server-Boosts bietet.
Letzterer Tarif wird mit austauschbaren App-Icons, Entry-Sounds für den Auftritt in Sprachchats, kostenpflichtigen Avatar-Rahmen und ebenso kostenpflichtigen Profil-Effekten erweitert. Ziel ist es, den Individualisierungsaspekt zu stärken; Discord spricht von „Expression Opportunities“.
Wenngleich die kosmetischen Inhalte nicht unbedingt günstig sind – einzelne animierte Rahmen oder Effekte können bis zu 11,99 Euro kosten – spricht Discord bereits von einem erfolgreichen Early-Access-Start für Nitro-Abonnenten, die mit kleinem Rabatt einkaufen können. Discord-Nutzer ohne Nitro dürfen in den kommenden Wochen auf den Shop zugreifen.
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Ja, regelmäßig
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Ja, aber nur selten, wenn mich etwas besonders anspricht
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Nein, zu diesen Preisen nicht
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Nein, ich würde so etwas kategorisch nicht kaufen
Teen Saftey Assist für Jugendliche Nutzer
Ebenfalls in naher Zukunft soll der neu angekündigte Teen Safety Assist den Schutz jugendlicher Discord-Nutzer mit standardmäßig aktiven Filtern und Warnungen ausbauen. Beispielsweise sollen eingehende Bilder zunächst verschwommen dargestellt werden, wenn Discord davon ausgeht, dass es sich um für Jugendliche unangemessene Inhalte handelt. Im Laufe des Jahres 2024 soll der Teen Safety Assist ausgebaut werden.
Damit einhergehend soll auch mit Nutzern, die gegen Discords Richtlinien verstoßen, in Zukunft anders umgegangen werden. Mit einem Verwarnsystem mit drei Strikes will Discord Anwendern die Möglichkeit geben, sich nach Fehlverhalten zu bessern. Zunächst erhalten die betroffenen Nutzer eine Direktnachricht mit Hinweis zu ihrem Vergehen und den Konsequenzen, die je nach Schwere des Verstoßes variieren. Lediglich Inhalte, die gewaltsamen Terrorismus oder die Sexualisierung von Kindern beinhalten, sollen nach wie vor zum sofortigen Ausschluss führen.
Discord will zum App Store werden
Aktuell greifen bereits 45 Millionen Discord-Nutzer auf mindestens eine der bereits 750.000 externen Apps für Discord zurück, wobei es sich beispielsweise um Minispiele, Watch-Together-Apps oder Musik-Integrationen handelt. In Zukunft soll der Zugriff auf Apps vereinfacht werden und nicht mehr ausschließlich und recht hakelig über Commands erfolgen. Außerdem werde es möglich sein, Apps unabhängig von Servern verwenden zu können. Bislang können lediglich Administratoren neue Apps zu einem Server hinzufügen, in Zukunft sollen Nutzer diese mitbringen können. Inwiefern es Möglichkeiten geben wird, dies von Seiten der Server-Administration zu moderieren respektive zu verhindern, bleibt offen.
Außerdem will Discord die App Directory ausbauen und Premium App Subscriptions für ausgewählte Apps und Entwickler, nach den USA, nun auch für die EU und das Vereinigte Königreich freischalten. Einmalkäufe sind nicht vorgesehen. Nachdem die Pläne des Unternehmens, einen Game Store à la Steam in Discord zu integrieren nach ausbleibendem Erfolg im Herbst 2019 eingestellt wurden, soll das Unterfangen also nun mit einem allgemeineren App Store gelingen. Inwiefern Nutzer aber scharenweise bereit sein werden, in Zeiten allerorts steigender Kosten kostenpflichtige Abonnements für Discord-Apps abzuschließen, bleibt abzuwarten.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Discord unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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3,9 SterneDiscord ist eine moderne Chat-App für (Gaming-)Communities, die Text- und Sprachchat beherrscht.
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