nerdytec Cykey: Kompakttastatur entdeckt Open Source für sich

Tastaturen großer Anbieter setzen stets auf eigene Soft- und Firmware. Nerdytec sieht hier eine Lücke: Das Unternehmen verzichtet bei der Cykey im 75%-Layout auf ein eigenes Konfigurationsprogramm und setzt stattdessen auf quelloffene und damit geräteübergreifende Lösungen.

Der Aufbau der Cykey, die durch ihr leicht transparentes Gehäuse auffällt, ist mittlerweile gängig: Es gibt zwar F- und Pfeiltasten, der Funktionsblock wird hingegen um die Hälfte gekürzt und neu angeordnet. Auch der Nummernblock entfällt, um möglichst viel Breite einzusparen. Je dichter Maushand und Tastatur zusammenliegen, desto ergonomischer die Haltung, lautet die Faustregel. Bei nerdytec gibt es jedoch noch einen zweiten Gesichtspunkt. Durch die schmalen Abmessungen soll sich die Cykeys gut mit dem anderen nerdytec-Produkt verwenden lassen, dem „Couchtisch“ Couchmaster Cycon (Test), der Spielen mit Maus und Tastatur vom Sofa aus ermöglichen soll.

Im Handel wird die Tastatur ab Mitte November zu finden sein, Vorbestellungen sind bereits über den Hersteller selbst zur Preisempfehlung von rund 130 Euro möglich, Amazon soll folgen. Für eine mechanische Tastatur liegt das Modell damit im mittleren Preissegment. Kabellosen Betrieb etwa gibt es nicht, auch auf PBT-Tastenkappen muss verzichtet werden. Zum Einsatz kommt ABS-Kunststoff mit doppelter Beschichtung. Hot-Swap-Sockel besitzt die Cykeys allerdings, Taster können somit ohne Lötkolben getauscht werden. Das gilt auch für den Drehregler: Er kann an der abgebildeten Position oder anstelle der drei Tasten darunter verwendet werden.

Taster und Firmware stechen heraus

Ausgeliefert wird das Modell mit Gateron G Pro 3.0 Yellow. Hierbei handelt es sich um eine etwas schwergängigere Version roter Taster, also Modelle ohne Druckpunkt. Besonderheit der G-Pro-Serie ist ihre werksseitige Schmierung.

Das eigentliche Highlight der Cykeys ist allerdings die Firmware. Wie z.B. Keychron oder Community-Tastaturen setzt nerdytec auf die quelloffene QMK-Firmware. Um die Konfiguration zu erleichtern, kann auf das Tool VIA zurückgegriffen werden, mit dem sich unterstützte Tastaturen umfangreich über den Browser programmieren lassen. Gerade für kleinere Anbieter ist das eine geschickte Lösung: Sie können ein mächtiges, aber gleichzeitig schlankes Tool anbieten und auf die Expertise einer großen Community zurückgreifen.