Neue US-Handelsrestriktionen: Nvidias GeForce RTX 4090 in China vom Markt genommen
Neue US-Handelsrestriktionen betreffen bei Nvidia eine Vielzahl von Produkten. Das vornehmliche Ziel ist China, aber auch andere Staaten wie Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Vietnam und mehr sind in der Liste zu finden. Es ist jedoch kein Handelsverbot, es muss jedoch vorab eine Lizenz beantragt werden.
Auch die RTX 4090 ist ab 16. November in China an der Leine
Die Liste der betroffenen Produkte bei Nvidia ist mit den neuen Handelsrestriktionen deutlich länger geworden, Schlupflöcher wie die in der Leistung reduzierten KI-Beschleuniger A800 und H800 sind nun geschlossen. Aber auch Nvidias bester Gaming-Chip ist nun mit auf der Liste vertreten, um einen möglichen Ausweg darüber zu schließen – in der Vergangenheit wurde der Umweg über die Consumer-Karten durchaus schon gegangen. Betroffen bei den GPUs sind damit die folgenden Familien: A100, A800, H100, H800, L40, L40S und RTX 4090, zudem die darauf basierenden DGX- und HGX-Systeme.
Die Richtlinie geht aber noch weiter, um auch künftigen Produkten direkt zu begegnen und der Entwicklung nicht ständig hinterherlaufen zu müssen. So schließen die Handelsrestriktionen nun „future NVIDIA integrated circuits, boards, or systems“ mit ein, die eine gewisse Leistungsfähigkeit überschreiten – pauschal gesehen dürfte das deshalb mindestens jedes Nachfolge-Produkt der genannten GPUs sein.
Keine kurzfristigen finanziellen Auswirkungen erwartet
Für Nvidia sind die Restriktionen zwar schlecht, könnten aber zu keinem besseren Zeitpunkt kommen – sofern es den in so einer Angelegenheit denn gibt. Denn die GPUs erfreuen sich nach wie vor extrem hoher Nachfrage, weshalb das Unternehmen auch ohne das Geschäft auf den genannten Märkten keine unmittelbar großen Auswirkungen auf das finanzielle Ergebnis erwartet (PDF).
Given the strength of dembanand for our products worldwide, we do not anticipate that the additional restrictions will have a near-term meaningful impact on our financial results.
Nvidia
Auch AMD und Intel dürften betroffen sein
Nvidia steht zwar im Rampenlicht der Entscheidungen, aber auch AMD und Intel dürften bei den neuen Restriktionen nicht ohne Einschränkungen davonkommen. Bei AMD dürfte es bereits die aktuelle Serie Instinct MI200 betreffen, alle zukünftigen MI300-Lösungen ohnehin. Und auch Intels Gaudi2-Karte, die ebenfalls für China angepasst wurde, dürfte unter die Richtlinien fallen. Der erhoffte Aufschwung bei Intel in dem Bereich, der explizit auch auf China zielte, dürfte damit langsamer ablaufen als einmal geplant, wenngleich Intel zur Hausmesse Innovation bereits betonte, dass auch andere Märkte wachsen.
Ein neues Dokument (PDF) mit ziemlich ähnlichem Inhalt lies in der Nacht viele Medien zu dem Schluss kommen, dass die RTX 4090 nun nicht mehr unter den Bann falle.
Doch der Teufel liegt vielmehr im Detail: die Lösungen A100, A800, H100, H800 und L40S sind sofort vom Handel ausgeschlossen, nicht erst nach einer Periode von 30 Tagen. Die Lösungen L40 und RTX 4090 werden hierbei nicht genannt, was aber nicht bedeutet, dass der Bann für sie entfällt. Für sie greift schlichtweg weiterhin die 30-Tage-Übergangsfrist. Asiatische Medien ließen sich das direkt auch von Bordpartnern bestätigen.
Der anstehende Bann der RTX 4090 hatte in China zu einem Run auf die Karten geführt, deutlich überhöhte Preise wurden dort mitunter gezahlt.
Nun ist die Umsetzung des Banns offiziell: Nvidias China-Webseite führt die Nvidia GeForce RTX 4090 offiziell nicht mehr, auch bisher dort gelistete Vergleichsbenchmarks mit anderen Karten wurden offline genommen respektive geändert. Die RTX 4080 ist nun dort die schnellste Karte – zumindest bis zu den in wenigen Wochen erwarteten Super-Varianten.