Nur noch HDDs: Western Digital will Flash-Sparte ausgliedern
Seit der Übernahme von SanDisk fuhr Western Digital mit HDDs und SSDs zweigleisig. Jetzt erfolgt die Aufspaltung: Das HDD-Geschäft und das Geschäft mit Flash-Speicher werden künftig eigenständige Unternehmen. Die ehemalige Flash-Sparte erhält dann einen neuen Namen, während unter Western Digital nur noch HDDs produziert werden.
Abspaltung statt Fusion
Western Digital war jüngst vermehrt in den Schlagzeilen wegen einer möglichen Fusion mit dem Flash-Partner Kioxia, die am Ende aber geplatzt ist. Jetzt entsteht im Grunde dennoch ein neuer NAND-Flash-Hersteller, nur eben mit unverändertem Anteil am Markt.
Der Schritt kommt nicht allzu überraschend, denn vor gut einem Jahr hatte bereits ein Großinvestor die Abspaltung der SSD-Sparte nahegelegt, um auf diese Weise den Wert des Unternehmens und damit den Aktienkurs signifikant zu steigern. Genau das soll nun geschehen.
Ein neuer Flash-Hersteller entsteht
Das Geschäft mit Flash-Speicher und SSDs gliedert Western Digital in ein eigenes Unternehmen aus, das auch separat an der Börse gehandelt werden soll. Ein Name für die Firma wurde noch nicht festgelegt, zumindest nicht öffentlich. Der neue Flash-Hersteller bleibt Partner von Kioxia. Zusammen kommen WD und Kioxia auf rund 31 Prozent des Marktes.
Western Digital hätte nur noch Festplatten
Unter dem Namen Western Digital verbleibt das HDD-Geschäft als nunmehr einziges Standbein, das mit vollem Fokus ausgebaut und effizienter betrieben werden soll. Momentan ist Western Digital mit etwa 40 Prozent Marktanteil die Nummer zwei der HDD-Hersteller hinter Seagate und vor Toshiba.
Noch ist nichts abgesegnet
Bevor die Abspaltung der Flash-Sparte erfolgt, muss aber erst noch die finale Zusage vom Vorstand erfolgen. Zum aktuellen Zeitpunkt wird der Abschluss für die zweite Jahreshälfte 2024 erwartet.
WD-Quartal: HDD macht Plus, Flash Minus
Die Ankündigung des „Spin-off“ erfolgte heute parallel zur Bekanntgabe der Quartalszahlen (1. Quartal im Fiskaljahr 2024) von Western Digital. Das Gesamtergebnis fiel sehr ähnlich zum vorherigen Jahresviertel aus und war von der allgemeinen Flaute in der Branche geprägt. Bei 2,750 Milliarden US-Dollar Umsatz liegt der Nettoverlust bei 685 Millionen US-Dollar.
Diesmal sorgte die Flash-Sparte mit 1,556 Milliarden US-Dollar zwar für einen deutlich höheren Anteil am Umsatz, machte aufgrund der massiv gesunkenen Verkaufspreise aber ein Minus von 161 Millionen US-Dollar.
Das HDD-Geschäft war mit 1,194 Milliarden US-Dollar Umsatz sehr schwach, mit einem Plus von 273 Millionen US-Dollar wiederum profitabel.
Für das nächste Quartal erwartet Western Digital eine Umsatzsteigerung auf 2,85 bis 3,0 Milliarden US-Dollar.