(Nvidias) AI-Hype: EU nimmt den Markt für KI-Chips ins Visier
Die EU-Kommission will prüfen, ob es im Markt für KI-Chips zu wettbewerbswidrigen Praktiken kommt, berichtet Bloomberg. Dominiert wird das Geschäft von Nvidia, doch der Chipentwickler befindet im Visier europäischer Behörden.
Die EU sondiert die Lage
Noch befindet sich das Verfahren in einem frühen Stadium. Informell hat die EU-Kommission Meinungen über wettbewerbswidriges Verhalten eingeholt, um so zu prüfen, ob ein Eingreifen überhaupt erforderlich ist. Das erklären Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind, heißt es bei Bloomberg. Noch ist aber völlig unklar, ob es jemals tatsächlich zu offiziellen Ermittlungen oder sogar eine Strafe kommt.
Aktuell dürften sich die Wettbewerbshüter vor allem mit Nvidias dominierende Rolle im Markt für KI-Chips befassen. Konzentriert wird sich nun auf die Preispolitik des Unternehmens. Ein Aspekt ist, wie sich die Chip-Knappheit auf die Preise auswirke.
Die EU-Kommission folgt somit den französischen Wettbewerbshütern. Die sind bereits seit geraumer Zeit aktiv. Erst letzte Woche wurde bekannt, dass in den Geschäftsräumen eines Grafikchip-Hersteller in Paris eine Razzia stattfand. Begründet wurde diese mit dem Verdacht auf wettbewerbswidrigen Praktiken. Bei dem betroffenen Unternehmen soll es sich ebenfalls um Nvidia handeln, meldete das Wall Street Journal.
Hype und Nachfrage nach Nvidia-Karten
Nvidias Grafkkarten, allen voran die Modelle mit den großen Profi-Chips A100 und H100, sind heiß begehrt, der Chip-Entwickler soll im KI-Bereich einen Marktanteil von über 80 Prozent haben. Das Angebot begrenzt sich dabei nicht nur auf die Chips, sondern umfasst die kompletten Karten samt Software-Lösungen. Es ist also das komplette Ökosystem, auf das sowohl Großkunden wie Microsoft als auch kleinere KI-Entwickler angewiesen sind.
Bemerkbar macht sich das bei Nvidias Umsatz. Das Unternehmen verzeichnete im letzten Quartal einen Umsatz von rund 13 Milliarden US-Dollar, was einem Plus von 101 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Beim Gewinn konnte der Konzern im Vergleich zum Vorjahr sogar um 843 Prozent auf 7 Milliarden US-Dollar zulegen. Und tatsächlich könnte Nvidia wohl noch deutlich mehr KI-Lösungen auch zu den aufgerufenen Preisen verkaufen.
Von der Knappheit im Markt ist seit geraumer Zeit die Rede, Meldungen dazu machen immer wieder die Runde. Tatsächlich sind es aber weniger die Chips, an denen es fehlt. Vielmehr ist es der Packaging-Prozess, also die Integration von GPU und Speicher auf einem so genannten Fabric, der die Produktion ausbremst.