O2 startet 5G Plus: Die Telekom ist der letzte Anbieter ohne 5G Standalone
Der Netzbetreiber Telefónica macht ab dem 10. Oktober 5G Standalone (5G SA) kostenlos für die Kunden von O2 verfügbar. Die Technologie, die auch im Kernnetz auf 5G statt 4G setzt, verspricht 5G-Telefonie, niedrigere Latenzen und höhere Geschwindigkeiten. Jetzt bietet nur die Telekom ihren Kunden noch kein 5G Standalone.
Vodafone bietet seinen Kunden bereits seit April 2021 5G SA an und macht die Technologie seitdem in immer mehr Regionen verfügbar. Jetzt zieht Telefónica nach und setzt damit 5G nicht mehr nur auf Ebene des Radios ein, sondern bis in das Kernnetz. Beim sogenannten 5G Non-Standalone (NSA) wurde 5G teils noch über das LTE/4G-Kernnetz betrieben. Erst ab der Mobilfunkstation kam die neue Generation zum Einsatz.
Ab dem 10. Oktober kostenlos buchen
Jetzt legt der Netzbetreiber unter dem Namen „5G Plus“ den Schalter für 5G SA um und bietet die Technologie ab dem 10. Oktober zunächst kostenlos für alle Vertragskunden aller 5G-fähigen O2-Tarife an. Über die Mein-O2-App, das Webportal, die Hotline oder den O2-Shop lässt sich 5G für zwölf Monate aktivieren, danach endet das Paket automatisch. O2 hat sich noch nicht dazu geäußert, ob nach dem ersten Jahr potenziell zusätzliche Gebühren anfallen werden, aktuell ist 5G SA kostenfrei. Geschäftskunden können das 5G-Plus-Pack für alle aktuellen O2-Business-Tarife ebenfalls kostenlos über die Business-Hotline oder das Selbstverwaltungs-Tool „Business Easy Access“ buchen.
Diese Smartphones sind kompatibel
Neben einem entsprechenden Tarif wird für die Nutzung von „5G Plus“ ein kompatibles Smartphone vorausgesetzt. Der Netzbetreiber nennt zum Start die Galaxy-S22- und Galaxy-S23-Serie von Samsung sowie die Xiaomi-12- und 13-Serie. Für weitere Smartphones seien Firmware-Updates seitens der Hersteller notwendig.
Frequenzen für 5G Standalone
Mallik Rao, Chief Technology & Information Officer (CTIO) von O2 Telefónica, gibt die Verfügbarkeit von 5G SA mit mehr als 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland an. Bis Ende 2025 soll ganz Deutschland mit 5G Plus versorgt werden. Für 5G SA nutzt der Netzbetreiber die ausschließlich für 5G vorgesehenen Frequenzen von 700 MHz, 3,6 GHz und 1.800 MHz (DSS). Bei 5G NSA wurden diese Frequenzen noch mit den 4G/LTE-Frequenzen kombiniert (Carrier Aggregation), sodass dort unter Umständen sogar höhere Spitzengeschwindigkeiten erreicht werden – bei Vodafone war es zum 5G-SA-Start nicht anders. Die verfügbare Bandbreite von 5G Plus soll in den kommenden Monaten und Jahren jedoch kontinuierlich gesteigert werden, wenn mehr Spektrum für 5G eingesetzt wird.
Telefonieren über 5G
5G Plus verspricht jedoch eine noch effizientere Nutzung der Infrastruktur, da sich das Smartphone nur noch in ein Netz einwählen muss. Erst mit 5G SA lässt sich zudem im 5G-Netz telefonieren, da jetzt auf VoNR (Voice over New Radio) anstelle von VoLTE gesetzt wird. Der Netzbetreiber verspricht zudem niedrigere Latenzen von nur noch 10 bis 20 ms etwa für AR- und VR-Headsets im Mobilfunknetz. Davon profitieren soll auch das Cloud-Gaming über 5G. Bei 5G SA können zudem mehr Endgeräte innerhalb einer Funkzelle vernetzt werden, Telefónica nennt hier bis zu 1 Million Objekte pro Quadratkilometer.