Pioneers of Pagonia: Öffentliche Demo auf Steam lädt zum Siedeln ein

Volker Wertichs Pioneers of Pagonia startet mit einer frühen Version in die öffentliche Demo; jeder mit einem Steam-Account darf spielen. Allerdings ist das Aufbauspiel aktuell noch weit von seiner finalen Form, ja selbst vom Early-Access-Release noch zwei Monate entfernt – und das fällt auf. Ein erster Eindruck ist aber drin.

Eine öffentliche Demo noch vor dem Early Access

Die Hoffnung enttäuschter Siedler-Liebhaber liegt nach Ubisofts Fehlschlag in Envision Entertainments Pioneers of Pagonia. Am 13. Dezember startet das Spiel auf Steam in den Early Access, ausgewählte Spieler durften aber schon Ende September spielen. Zwischen diesen Early Early Access und den Early Access für jederman schiebt sich eine öffentliche Demo-Testphase auf Steam, die schon jetzt und damit eine Woche vor der Herbst-Auflage des Steam Next Fest verfügbar ist. Der Download ist knapp 2 GB groß.

• Pioneers of Pagonia: Siedler-Schöpfer arbeitet an eigener Aufbausimulation
• Pioneers of Pagonia: Ingame-Szenen und Details zu Volker Wertichs Aufbauspiel
• Pioneers of Pagonia: Volker Wertich erklärt Bauen, Logistik, Grafik und Magie

Für deutsche Interessenten ist der Start aufgrund des bevorstehenden Feiertags günstig gelegen, aber auch nächste Woche kann noch gespielt werden. Dabei ist vorab anzumerken: Spielbar ist nicht etwa eine Testversion eines fertigen Spiels, sondern eine mit Bau- und Flächenlimit versehende frühe Entwicklungsversion, der schnell anzumerken ist, dass auch der Early-Access-Start noch gut 10 Wochen in der Zukunft liegt. Spieler dürfen im Rahmen der Demo 100 Gebäude errichten, wobei kleinere Strukturen wie Farmfelder, Marktstände oder Lager nur geringer zählen. Falls die Obergrenze erreicht ist, müssen Gebäude abgerissen werden. Außerdem lässt sich das eigene Gebiet nur auf 80.000 Quadratmeter, also lediglich 0,08 Quadratkilometer vergrößern – für ein bloßes Anspielen und Ausprobieren reicht das aber aus.

Es stehen drei vorab prozedural generierte – also letztlich kuratierte – Karten zur Verfügung, die bei allen Demo-Teilnehmern identisch aufgebaut sind und jeweils rund 2 bis 3 Stunden beschäftigen sollen, so Envision Entertainment. Die Entwickler zählen zudem in einer langen Liste auf, welche Features es bereits in die Demo-Fassung geschafft haben und auf welche Funktionen Spieler vorerst verzichten müssen.

Erste Eindrücke zu Pioneers of Pagonia

Der erste Einstieg verläuft ein wenig holprig: Das nicht sonderlich ausgearbeitete Interface erschlägt Neulinge mitunter und der Spielspaß bleibt zunächst verhalten. Zwar gibt es am oberen rechten Bildschirmrand eine Liste an Zielen, die es abzuarbeiten geht, sonderlich mitreißend sind diese aber nicht: Baue dieses Gebäude, dann das nächste, dann noch eines. In Kombination mit äußerst üppigen Startressourcen fehlt sämtlicher Anspruch und damit Ansporn. Schönbau ist kaum möglich, kompetitives Spielen aufgrund fehlender Widersacher ebenso; es gibt keine Kampagne und keine Missionen. Siedeln und Bauen ist ein bloßer Selbstzweck.

1. 

Bild 1 von 31

Aber, und da liegt der Hund begraben: Genau so soll die Demo tatsächlich aussehen; es geht darum, ein Gefühl für die Kernelemente des Gameplays zu kommunizieren. Und das schafft auch die sehr frühe Version des Spiels bereits, zumal Envision Entertainment nahezu alle aufgezählten Kritikpunkte in Zukunft angehen will. Und wenn dann einmal eine Siedlung errichtet ist, dann wuselt es auch bereits ganz wunderlich. Die verschiedenen Produktionsketten greifen sinnvoll ineinander und treiben an, immer mehr Ressourcen zu beschaffen und Werkstätten zu bauen, in denen einzeln simulierte Bewohner fleißig schuften.

Wer dann hereinzoomt, um den Pagoniern beim Werkeln zuzusehen, wird allerdings oftmals von nicht sonderlich hochauflösenden Texturen begrüßt. Die ein wenig stilisierte Cartoon-Grafik hilft da auch nicht; Pioneers of Pagonia ist ein sehr helles und sehr buntes Spiel, das letztlich fast ein wenig steril wirkt. Diese Optik muss gefallen; wer auf grafischen Realismus steht, sollte eher auf Farthest Frontier schielen. Die Soundkulisse wiederum weiß zu gefallen: Wer in einen Wald zoomt und die Augen schließt, kann schnell vergessen, dass er vorm Rechner sitzt und nicht im Wald spazieren geht. Und wer die Augen wieder öffnet, kann Wildschweine, Hirsche, Pilze und Himbeeren entdecken, jagen und sammeln.

Die Systemanforderungen der Demo-Version sind nicht der Rede wert; Envision Entertainment empfiehlt für Full HD mit höheren Grafikeinstellungen eine Nvidia GeForce RTX 2060 oder eine AMD Radeon RX 5600 XT. Die Screenshots wurden auf einer GeForce RTX 2070 mit Ryzen 7 2700X in UHD (4×MSAA, maximale Sichtweite) erstellt.

	Minimal	Empfohlen
Prozessor	4 CPU-Kerne	6 CPU-Kerne
Arbeitsspeicher	8 GB RAM	16 GB RAM
Grafikkarte	AMD Radeon RX 470 Nvidia GeForce GTX 1050 Mobile	AMD Radeon RX 5600 XT Nvidia GeForce RTX 2060
Videospeicher	2 GB VRAM	6 GB VRAM
Speicherplatz	2 GB
API	DirectX 12
Betriebssystem	Windows 10 oder 11 (64 Bit)

Positiv anzumerken ist, dass es mit der Skalierung auch auf einem UHD-Bildschirm keine Probleme gab und alle Menüs ab Werk einwandfrei lesbar waren. In dieser Auflösung sollten Spieler allerdings mit höheren Anforderungen an die Grafikkarte rechnen oder Upscaling nutzen, so die Entwickler.

Die Pioniere stehen noch vor einem langen Weg

Zum Start der öffentlichen Demo ist Pioneers of Pagonia noch arg unfertig und richtet sich damit in erster Linie an Freunde des Genres, die bestenfalls Die Siedler 1 gespielt und geliebt haben – dann holt das gebotene Gameplay auch durchaus ab. Wer Pioneers of Pagonia wiederum ohne Siedler-Altlasten im Gedächtnis und mit dem Verständnis moderner Aufbauspiele angehen will, der darf nicht zu viel erwarten und sollte sich vielleicht noch gut zwei Monate gedulden, um im Early Access ein voraussichtlich wesentlich spaßigeres Spielerlebnis zu erhalten. Dann nämlich sollen es viele elementare Funktionen, die aktuell vermisst werden müssen, ins Spiel geschafft haben, wie die offizielle Roadmap verrät.

Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden, das zeigt die Demo schon jetzt. Im Laufe des nächsten Jahres soll Pioneers of Pagonia sukzessive weiter entwickelt werden. Wann das Aufbauspiel wiederum fertig sein soll, das ist bislang ungewiss. Frühestens wird es im zweiten Halbjahr 2024 soweit sein.

• Ja, ich bin schon dabei!
  15,4 %
• Ja, werde ich, aber immer mit der Ruhe.
  26,5 %
• Na ja, mal sehen, ich bin mir noch unsicher.
  16,2 %
• Nein, ich warte auf den Early Access.
  8,2 %
• Nein, ich warte auf das fertige Spiel.
  20,2 %
• Nein, ich habe kein Interesse am Spiel.
  13,5 %

1.455 Teilnehmer  +  144 Enthaltungen  •  Endergebnis

Pioneers of Pagonia im CB-Funk

CB-Funk lässt sich nicht nur über den eingebetteten Podigee-Player abspielen, sondern auch bequem direkt in den Podcast-Apps eurer Wahl abonnieren und hören. Verfügbar ist der ComputerBase-Podcast auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Amazon Music und Deezer. In die allermeisten Podcast-Player lässt sich CB-Funk außerdem via RSS einbinden. Die entsprechende URL lautet: https://computerbase.podigee.io/feed/mp3.

ComputerBase hat Informationen zu dieser Meldung sowie einen Aktivierungsschlüssel für die Vorab-Demo für Journalisten unter NDA von Envision Entertainment erhalten. Eine Einflussnahme des Entwicklers auf die oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.