Radeon RX 7900M: AMD bringt Navi 31 gegen RTX 4080 ins Notebook
Noch vor der Mittelklasse bringt AMD seine neue High-End-GPU für Notebooks auf den Markt. Die Radeon RX 7900M basiert auf einer beschnittenen Variante der Navi-31-GPU, die noch über 72 Compute-Units und somit 4.608 Shadereinheiten sowie 16 GB GDDR6-Speicher verfügt. Dell Alienware hat ein erstes Notebook damit bestückt.
Bisher hatte AMD die aktuelle GPU-Generation der 7000-Serie auf Basis der RDNA-3-Architektur nur in Form der kleinsten Ausführung ins Notebook gebracht. Im Januar hatte AMD die RX 7600M/S (XT) und 7700S mit Navi-33-GPU eingeführt.
Statt Navi 32 für eine potenzielle Radeon RX 7800M erscheint jetzt die Radeon RX 7900M auf Basis von Navi 31, also dem Grafikchip der 7900-Serie im Desktop.
Gegenüber den Desktop-Geschwistern ist der Grafikchip im Funktionsumfang allerdings deutlich beschnitten – ein Tribut an die Limits bei Leistungsaufnahme und Kühlung im kompakten Notebook-Format.
Mit nur noch 72 Compute-Units und damit 4.608 FP32-ALUs stehen noch einmal weniger Recheneinheiten als bei der Radeon RX 7900 GRE mit ihren 80 CUs zur Verfügung. Die RX 7900 XT bietet 84 CUs und die RX 7900 XTX als Desktop-Flaggschiff sogar 96 CUs.
Mit der RX 7900 GRE teilt sich die RX 7900M allerdings das 256 Bit breite Speicherinterface, an das 16 GB GDDR6-Speicher angebunden werden. Auch der Infinity-Cache entspricht mit 64 MB der 7900 GRE, die GPU-Taktraten liegen aber zugunsten einer geringeren Wärmeverlustleistung noch einmal niedriger. So taktet die RX 7900M laut AMD mit typischen 1.825 MHz bei Spielen (Game Clock) und mit bis zu 2.090 MHz im Boost. Die Total Graphics Power wird auf 180 Watt beziffert.
Mit diesen Eckdaten ist der Abstand zur Radeon RX 7600M XT riesig. Ob die Lücke irgendwann doch noch mit Navi 32 gefüllt wird, bleibt abzuwarten.
Benchmarks vom Hersteller
In selbst ausgewählten Spielen will AMD mit der RX 7900M die GeForce RTX 4080 Laptop von Nvidia im Durchschnitt um 7 Prozent schlagen. Wie eine Fußnote verrät, lässt AMD allerdings ein neues Alienware m18 mit Ryzen 9 7945HX und 32 GB DDR5 gegen ein Aorus-Notebook mit Intel Core-i7 13700H und 16 GB DDR5 antreten, der direkte GPU-Vergleich ist somit nicht gegeben, obwohl dieser durchaus möglich gewesen wäre (siehe unten).
An AMDs Aussage, dass es sich um die schnellste Radeon-Laptop-GPU aller Zeiten handelt, ist aber nicht zu rütteln. Dank RDNA-3-Architektur gibt es mehr Raytracing-Leistung als bei RDNA 2 und KI-Beschleuniger sowie verbesserte Videoeinheiten sind ebenfalls vorhanden.
Das besagte Dell Alienware m18 ist dann auch das erste Notebook mit Radeon RX 7900M, das heute parallel vorgestellt wird. Das 18"-Notebook gab es bisher nur mit GeForce-GPUs, aber sowohl mit AMD- als auch Intel-Prozessoren. Auf der Produktseite steht die RX 7900M zur Stunde noch nicht zur Konfiguration zur Auswahl. Laut AMDs Pressemitteilung sollte dies aber ab dem heutigen Tage möglich sein. Der Mindestpreis für ein Alienware m18 mit RX 7900M wird auf rund 2.800 US-Dollar beziffert.