RAM 20 Prozent teurer: Preise für DDR4 und DDR5 steigen im deutschen Handel
Seit drei Monaten in Aussicht gestellt, ist es nun eingetreten: Die Preise für Arbeitsspeicher steigen wieder. Noch fällt der Anstieg nicht dramatisch aus, wenngleich sich die Speicherhersteller eine entsprechende Entwicklung durchaus wünschen dürften. Denn diese kamen zuletzt aus den roten Zahlen noch lange nicht heraus.
Die aktuelle Entwicklung ist eine Mischung vieler Faktoren. Die verknappte Produktion entfaltet ihre Wirkung, aber auch, dass die Nachfrage wieder etwas anzieht. Die Investmentbanker von Citi erklärten zum Wochenbeginn, dass die Auslieferungen von Notebooks im September überraschend deutlich gegenüber dem Vormonat angestiegen sind und AMD und Intel bei ihren Quartalszahlen helfen werden. Da Notebooks ohne RAM nicht lauffähig sind, bekommen so auch die Speicherhersteller für jedes verkaufte Gerät ein kleines Stück vom Kuchen ab.
Laut Marktforschern soll in der Speicherbranche vor allem im PC-Segment, aber auch im mobilen Bereich rund um LPDDR der Preis im vierten Quartal steigen. In den meisten Fällen sind nur einstellige Zuwächse zu erwarten, im besten Fall jedoch bis zu 10 Prozent. Noch nicht aus dem Gröbsten raus ist RAM für Server, hier bleibt die Nachfrage verhalten und damit auch der Preis relativ stabil, prognostiziert TrendForce. Im dritten Quartal ging es für fast alle Bereiche noch einmal nach unten, es steht jetzt also erst einmal eine Kurskorrektur bevor.
Im deutschen Handel prozentual schon deutlich sichtbar
Greift man sich im deutschen Handel das ein oder andere Speicherkit heraus und betrachtet die Preise, zeigen sich prozentual gesehen bereits deutliche Unterschiede, am Ende resultieren diese dennoch in nicht einmal in 10 Euro Differenz. Aber ein 16-GB-Kit DDR4-3200 ist mal eben von 28 auf 35 Euro gestiegen. Der Preis entspricht nun wieder dem aus dem Mai dieses Jahres.
Bei DDR5-Speicher ist es ganz ähnlich. Lag ein Speicherkit DDR5-6000 mit 32 GB Kapazität zuletzt auch schon unter 100 Euro, sind es nun wieder rund 118 Euro für das Beispiel-Kit von G.Skill.
Der Handel greift pauschal gesehen der Entwicklung schon einmal voraus. Das dürfte auch an der Jahreszeit liegen, das Weihnachtsgeschäft und die PC-Saison startet durch, daran wollen alle etwas verdienen. Auch der vergleichsweise schwache Euro trägt seinen Teil dazu bei, Nvidia hat so beispielsweise jüngst den Preis des Grafikkarten-Flaggschiffs GeForce RTX 4090 FE um 30 Euro angehoben.