SK Hynix Quartalszahlen: Ausverkauft bei HBM3e bis 2025 und dennoch hohe Verluste
HBM3e bekommt man als Kunde von SK Hynix frühestens 2025 wieder, doch diese Marktnische rettet den Konzern nicht über die Linie. Der operative Verlust fiel letztlich sogar noch höher aus als erwartet, obwohl die Auslieferung von NAND und DRAM zu leicht gesteigerten Preisen anzog. Immerhin wird eine Tendenz erkennbar.
Vor allem die NAND-Sparte ist es nun, die Probleme bereitet, erklärte SK Hynix. Die DRAM-Abteilung zog bereits im vergangenen Quartal wieder soweit an, dass sie Profit erwirtschaftete. Kürzungen bei der Produktionsmenge kombiniert mit gesteigerten Verkäufen und zuletzt gestiegenen Arbeitsspeicher-Preisen halfen hier nach hohen Verlusten in den letzten Quartalen.
Für den operativen Verlust von fast 1,8 Billionen Won, umgerechnet rund 1,33 Milliarden US-Dollar, ist deshalb fast ausschließlich die NAND-Sparte verantwortlich. In einer Aufschlüsselung zeigt der Hersteller, woher die Umsätze im jeweiligen Bereich kommen, bei NAND war der Sektor USB & Co lange nicht mehr so groß wie zuletzt – dieser Bereich ist nicht für hohe Preise und Margen bekannt, sondern eher die „Resterampe“ hinter SSDs und Speicherchips für Smartphones. Solidigm, die SSD-Sparte, die SK Hynix von Intel übernahm, hat zuletzt deshalb bereits in unbekanntem Umfang Mitarbeiter entlassen, schreibt Anandtech.
In der DRAM-Sparte lief es deutlich besser. Jedes Bit und Byte an HBM wird SK Hynix aus den Händen gerissen, eine gestiegene Nachfrage nach Speicher für Serversysteme und Smartphones half ebenfalls. Genau hier soll in Zukunft auch weiter angesetzt werden, die Investitionen vor allem in DDR5, LPDDR5 und HBM3 sowie dessen Nachfolger fließen. Erstmals erklärte SK Hynix dazu, im kommenden Jahr auch wieder mehr zu investieren als in diesem Jahr. Denn wer nun HBM3 kaufen will, spricht bereits über Liefertermine ab 2025 – hier sieht SK Hynix entsprechend eine Chance.
Unterm Strich lag der Umsatzverlust bei SK Hynix gegenüber dem Vorjahr noch bei 17 Prozent, was jedoch ein Plus von 24 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal dieses Jahres bedeutet. Die Verluste wurden im gleichen Zeitraum um 38 Prozent verringert, im Vorjahr stand noch ein Gewinn. Die Vorzeichen sieht der Hersteller aber zunehmend rosiger, DRAM erholt sich und soll auch 2024 wieder stabiler wachsen, das Fragezeichen bei NAND bleibt jedoch noch eine Weile bestehen. Hier ist in diesem Jahr definitiv kein Herauskommen aus dem Loch zu sehen, erst 2024 soll es sich wieder aufwärts bewegen.