Teufel Motiv Home im Test: Edler WLAN-Lautsprecher bietet guten Klang

Der Motiv Home von Teufel ist ein WLAN-Lautsprecher mit integriertem Akku, der sich sowohl bei der Verarbeitung wie auch beim Klang kaum eine Schwäche leistet und auch in anderen Disziplinen weitestgehend überzeugen kann. Diese Aussage trifft auf die dazugehörige App allerdings nicht zu.

Design, Verarbeitung und Preis

Neben zahlreichen Neuauflagen bekannter Lautsprecher wie dem Ultima 25 Aktiv hat der 1979 in Berlin gegründete deutsche Hersteller Teufel im Rahmen der diesjährigen Internationalen Funkausstellung mit dem Motiv Home auch Neuheiten vorgestellt.

Bei dem von Teufel zu einem UVP von 549 Euro angebotenen Klanggeber handelt es sich um einen mehr oder weniger mobilen WLAN-Lautsprecher der gehobeneren Sorte, der die bereits erschienenen Motiv Go und Motiv Go Voice flankieren soll. Der Neuling soll dabei nicht nur klanglich, sondern auch über sein Design überzeugen. Dies wird nicht zuletzt deutlich, wenn der Lautsprecher zum ersten Mal aus seiner Verpackung genommen wird. Bereits beim Transport des Kartons dürfte erstmals das hohe Gewicht von rund 4,3 kg auffallen, mit dem direkt deutlich wird, dass der Hersteller zwar von einem mobilen Aktivlautsprecher spricht, der am Ende aber doch lieber an einem Ort verbleibt. Das unterstreicht auch die Größe von 40 × 17,5 × 14 cm. Der fehlende Schutz vor Wasser und Staub und nicht zuletzt der Name verdeutlichen erneut, dass der Motiv Home nicht gerne an die frische Luft geht, sondern eher ein Stubenhocker ist.

Einen Tragegurt oder einen zumindest griffigeren Trageriemen besitzt der Lautsprecher ebenso wenig. Die kleine Einbuchtung als Griff auf der Rückseite erlaubt zwar einen kurzzeitigen Transport, bei längerem Tragen können die Finger aufgrund des hohen Gewichtes aber schnell müde werden.

Schlichtes, aber stimmiges Erscheinungsbild

Äußerlich hinterlässt das, was die Ingenieure und Techniker mit dem Motiv Home erschaffen haben, einen hochwertigen Eindruck: Das von Teufel zur Verfügung gestellte Testgerät wirkt durch sein weißes Gehäuse, das von einem silbergrauen Stoff umgeben wird, sehr edel. Trotz der oben angebrachten zwölf Bedienelemente strahlt der Proband eine angenehme Schlicht- und Einfachheit aus, die den genannten edlen Aspekt noch einmal zu unterstreichen vermag. Die Verarbeitung ist sehr gut, kann aber bei dem vom Hersteller verlangten Preis auch nicht anders erwartet werden.

Die bereits beschriebenen oben angebrachten Taster bietet einen direkten Zugriff auf die grundlegenden Funktionen. So ist etwa das Regeln der Lautstärke, das Aufrufen des Kopplungsmodus und das Springen zum nächsten oder letzten Titel möglich. Auch Zugriff auf Bass-Einstellungen, drei gespeicherte Presets und das Stereo-Bild wird gewährt. Die Taster sitzen dabei fest und bieten gute Druckpunkte. Neben den Bedienelementen führt der Teufel Motiv Home zahlreiche LED-Leuchten für visuelle Rückmeldungen, die eine direkte Bedienung am Gerät selbst erleichtern. Vor allem die sieben unter Stoffabdeckung untergebrachten Leuchten erleichtern die Nutzung. Weitere Einstellungen müssen über die für Android und iOS erhältliche Home-App von Teufel vorgenommen werden, auf die später noch genauer eingegangen wird.

Modell	Teufel Motiv Home
Leistung	70 Watt
Frequenzbereich	46 Hz bis 20 kHz
Stereo/Mono	Stereo
Max. Schalldruck	99 dB SPL
Kabellose Verbindung	WLAN, Bluetooth
Codec-Unterstützung	SBC, AAC
Eingänge	AUX
Stereo-Kopplung	–
Multiroom-Fähigkeit	per Chromecast und AirPlay
Akku	5.200 mAh, als Powerbank nutzbar
Schutz	–
Größe	40 × 17,5 × 14 cm
Gewicht	4,3 kg
Preis	549,99 Euro

Die Rückseite des Motiv Home hält ebenso einige Funktionen bereit. So kann dort über einen kleinen Taster das Setup zum Einbinden des Lautsprechers in das heimische WLAN gestartet werden. Darüber hinaus befinden sich dort der AUX-Anschluss für analoge Quellen und der USB-Port, mit dem sich der Klanggeber auch als Powerbank nutzen lässt, um darüber externe Geräte mit einem maximalen Ladestrom von 1,5 A zu versorgen. Speichermedien wie USB-Festplatten oder Speichersticks können jedoch nicht als Quelle für eigene Inhalte herangezogen werden.

Einen Kopfhöreranschluss, mit dem über das Gerät auch mal Musik gehört werden kann, ohne andere zu stören, bietet der Motiv Home nicht.

Viele einbindbare Quellen

Teufel bietet beim Motiv Home eine Vielfalt von kabellosen Quellen, um den Lautsprecher mit Inhalten zu versorgen. Hier steht zunächst WLAN im Vordergrund, für die eher mobile Nutzung wird zudem Bluetooth unterstützt. Über WiFi angeschlossen, werden weitere Übertragungsstandards und -möglichkeiten angeboten: So kann der Klanggeber auch mittels AirPlay angesteuert werden, gleichzeitig stehen Tune, Spotify Connect und Tidal Connect bereit. Des Weiteren können Geräte direkt per Chromecast eingebunden werden. Alexa als Sprachassistent ist aber nicht direkt in den Lautsprecher, der gar kein Mikrofon bietet, integriert.

Neben den somit zahlreichen modernen drahtlosen Verbindungsmöglichkeiten kann der Motiv Home auch ganz klassisch per Kabel mit Inhalten gespeist werden. Dafür steht auf der Rückseite des Gerätes ein Klinkenanschluss in der Größe 3,5 mm bereit. Dieser dient, wie bereits beschrieben, aber nur als Eingang und nicht als Ausgang für Kopfhörer.

Home-App mit viel Potential zur Verbesserung

Um auf die WLAN-Funktionen zugreifen zu können, muss zunächst das Funknetzwerk auf dem Lautsprecher eingerichtet und verbunden werden. Dies geschieht über die Home-App von Teufel, die später auch zur Steuerung des Lautsprechers verwendet wird.

Die von Teufel für den Test zur Verfügung gestellte Beta-Version verstand sich dabei allerdings nicht sonderlich gut mit Android-Geräten. So wurde der Lautsprecher auf einem iPad für die Einrichtung sofort, auf einem Pixel 7, einem Pixel 4a und einem Galaxy Tab S6 Lite allerdings erst gar nicht gefunden. Nach der Einrichtung auf dem Tablet von Apple stand der Motiv Home jedoch auch in der App der genannten Android-Geräte zur Auswahl. Das Problem wurde im Laufe des Tests per Update behoben.

Geringe Funktionalität, kein integrierter Player

Mit der App lassen sich zudem weitere Anpassungen am Teufel Motiv Home vornehmen, darunter diverse Klangeinstellungen, die allerdings lediglich aus Höhen- und Tiefenvariationen plus Dynamore-Funktion bestehen (auf letztere wird später noch genauer eingegangen). Einen wirklichen Equalizer oder eine Loudness-Schaltung besitzt die App nicht. Darüber hinaus lassen sich Änderungen an den Voreinstellungen vornehmen, darunter auch, wann der Lautsprecher automatisch in den Standby-Modus gehen oder sich komplett ausschalten soll. Die Helligkeit der LED kann hier ebenfalls den eigenen Wünschen angepasst werden. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn der Klanggeber im eigenen Schlafzimmer seinen zukünftigen Platz finden wird.

Wer jetzt denkt, dass er mittels der App auch Inhalte direkt vom heimischen Rechner oder NAS abspielen kann, wird schnell enttäuscht – einen integrierten Player, wie unter anderem von den Raumfeld-Connectoren oder dem Teufel Streamer bekannt, führt die Home-App nicht. Der Zugriff auf diverse Internet-Radiostationen via Tune und die bereits genannten Einstellungen sind im Grunde die einzigen Funktionen, die die App zu bieten hat. Somit kann der Nutzer zunächst nur Inhalte direkt von seinem Quellgerät auf den Lautsprecher bringen – entweder per Chromecast- oder AirPlay-Verbindung direkt über die jeweilige Player-App oder das System oder klassisch per Bluetooth.

Wer dennoch bequem auf die heimische Musiksammlung zugreifen will, kann dies zumindest über Umwege tun: So wird der Teufel Motiv Home von vielen Playern als Audio-Renderer erkannt und kann die Inhalte unabhängig vom Smartphone auch über entsprechende Desktop-Apps entgegennehmen, so unter anderem von der Audio-Station des NAS-Spezialisten Synology. Nutzer eines Raumfeld-Connectors bleiben aber hier ebenfalls vor verschlossenen Türen stehen, denn der Lautsprecher wird dort nicht angezeigt.

Verbaute Technik sorgt für guten Klang

Teufel stattet den Motiv Home mit reichlich Technik aus. So soll eine Kombination aus je zwei vorderen und zwei seitlichen Treibern mit einer Größe von 2 Zoll, einem Frontfire-Subwoofer mit 5 Zoll und zwei passiven Bassmembranen für eine entsprechend hochwertige Wiedergabe sorgen. Der Frequenzgang soll laut Hersteller dabei von 46 Hz bis 20 kHz (-3 dB) reichen, die maximale Leistung liegt bei 70 W RMS.

Die verbaute Technik sorgt zunächst für einen recht ausgewogenen, aber irgendwie doch unspektakulären Klang. Höhen und Mitten sind zwar gut aufeinander abgestimmt, manch ein Zuhörer mag dabei aber ein wenig den „Biss“ vermissen. Anpassungen am Klang sind, wie bereits geschrieben, nur in engen Grenzen möglich: Mehr als Bass und Höhen in sechs Abstufungen (±6 dB) anzuheben oder zu senken, ist nicht möglich – eine Loudness-Funktion besitzt der Motiv Home ebenfalls nicht. Bei aktueller Musik fällt dieser Umstand noch nicht sonderlich auf, durch oftmals übertriebene Kompression bei der Produktion ist hier immer noch genügend „Rumms“ vorhanden. Bei älteren Stücken, etwa aus den 1980ern oder früher, wird die Luft dann doch schon dünner. Hier sollte Teufel über ein Firmware-Update nachbessern, um dem Nutzer zumindest mehr Reserven zu ermöglichen. Ob er diese dann nutzt, bleibt ihm und seinem Geschmack überlassen. Zum Basswürfel muss der Lautsprecher dadurch also nicht zwangsweise werden.

Aufgrund der eng beieinanderliegenden Treiber hält sich ebenso der Stereo-Effekt in Grenzen. Dem kann über die Dynamore genannte Funktion mit einem erweiterten, virtuellen Stereo-Panorama entgegengewirkt werden. Im Gegensatz zu anderen Herstellern geht Teufel hier sehr dezent zu Werke, sodass ein positiver Effekt hörbar ist, der die Ausgabe aber nicht allzu sehr verfälscht.

Die Lautstärke des Aktivlautsprechers lässt sich in 14 Abstufungen regeln, wobei die Intervalle mit sechs bis sieben Prozent sehr gleichmäßig ausfallen. Damit eignet sich der Motiv Home sowohl für die leise Hintergrundbeschallung in den eigenen vier Wänden wie auch für kleine Feierlichkeiten in nicht allzu großen Räumen. Die Ausgabe erfolgt dabei in den meisten Fällen stets klar und frei von Verzerrungen. Ab der vorletzten Lautstärkestufe wird der Klang jedoch recht schnell grell – wenn der Bass etwas erhöht wurde, sind an der Stelle auch erste Verzerrungen zu vernehmen. In diesem Moment ist der Klanggeber allerdings bereits so laut, dass es in den meisten Fällen direkt davor nicht mehr auszuhalten ist.

Hohe Laufzeiten mit Abstrichen

Herzstück der Energieversorgung des Motiv Home ist ein über eine Leistung von 5.200 mAh verfügender Akku. Bei den Angaben zur Laufzeit ist positiv hervorzuheben, dass Teufel mit offenen Karten spielt und erst gar nicht versucht, diese durch Tricks künstlich in die Höhe zu schrauben. So soll der Motiv Home bei geringer Lautstärke und WiFi- oder Bluetooth-Nutzung über 16 Stunden durchhalten, bevor er wieder an eine Steckdose muss und der Nutzung als Hintergrundbeschallung entsprechen dürfte. Bei Zimmerlautstärke, die vom Hersteller mit 65 dB(C) angegeben wird, soll der Energiespeicher noch für knapp über 15 Stunden halten. Darüber hinaus sinkt die Laufzeit drastisch: Bei maximaler Lautstärke schrumpft sie trotz des verwendeten Eco-Modus auf gerade mal knapp über 2 Stunden zusammen. Aber nicht nur die Lautstärke, auch die Klangeinstellungen und die Dynamore-Funktion nehmen Einfluss auf die Laufzeit.

Im Test konnten zumindest die ersten beiden Werte bestätigt und im Test sogar leicht übertroffen werden. Doch auch hier gilt, dass nicht nur die Klangeinstellungen, sondern auch die Art der Inhalte Einfluss auf die Laufzeit nehmen. Somit kann sie sowohl in die eine wie auch in die andere Richtung schwanken. Auf eine Überprüfung der Laufzeit bei maximaler Lautstärke wurde aus Rücksicht gegenüber den Nachbarn verzichtet – der Autor dieses Tests möchte das bisher gepflegte gute Verhältnis zu ihnen auch weiterhin beibehalten.

Teufel gibt dem Nutzer beim Motiv Home einige Möglichkeiten zum Sparen von Energie an die Hand. So kann in der Home-App unter anderem eingestellt werden, wann der Lautsprecher in den Standby-Modus gehen oder sich komplett ausschalten soll. Bereits hierbei lässt sich einiges an Strom sparen. Darüber hinaus kann bei der Wiedergabe der Eco-Modus zugeschaltet werden, der die maximale Lautstärke leicht begrenzt und bei geringerer Lautstärke die Bässe reduziert.

Ein leerer Akku soll laut Teufel innerhalb von 40 Minuten auf 25 Prozent geladen werden können, ein halb gefüllter Stromspeicher soll nach 75 Minuten erreicht worden sein. Für eine komplette Ladung werden hingegen nicht ganz drei Stunden benötigt. Außerdem kann dieser über den USB-Anschluss auch als Powerbank genutzt werden, um darüber externe Geräte mit maximal 1,5 A zu laden oder einfach nur mit Strom zu versorgen.

Fazit

Teufel hat mit dem Motiv Home ein schönes Stück Technik geschaffen, das aber ebenso seinen Preis besitzt. Ob Interessierte am Ende bereit sind, den geforderten Preis von 549 Euro zu bezahlen, müssen selbige für sich selbst entscheiden.

Insgesamt leistet sich der Lautsprecher kaum Schwächen: Die Verarbeitung ist sehr gut, der fehlende Wasser- und Staubschutz empfiehlt ihn jedoch eher für den Einsatz in geschlossenen Räumen. Die technische Ausstattung kann sich ebenfalls sehen lassen, mit WLAN und der daraus resultierenden Unterstützung von Chromecast und AirPlay sowie Bluetooth werden die wichtigsten kabellosen Verbindungen einbezogen. Klanglich hat der Testkandidat trotz des kleinen Gehäuses ebenfalls einiges zu bieten, obschon der Abstand zu normalen Lautsprechern auch bei diesem hörbar ist. Die Bassunterstützung sollte Teufel noch ein wenig überarbeiten, denn sie könnte je nach Musikgeschmack für manch einen Zuhörer etwas zu schwach ausfallen.

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Die maximale Lautstärke des Klanggebers ist hoch genug, um auch kleinere Feiern in normal großen Räumen zu beschallen. Dabei leistet sich der Motiv Home, wenn überhaupt, erst kurz vor dem Maximum Verzerrungen. Die Laufzeiten sind mit 15 bis 16 Stunden bei geringer bis Zimmerlautstärke ebenfalls gut, bei maximaler Lautstärke schrumpft die Zeit jedoch schnell auf gerade mal knapp über 2 Stunden zusammen.

Der zum Motiv Home gehörenden App hätte zudem ein eigener Player, der auf die heimische Musiksammlung zugreifen kann, gut zu Gesicht gestanden – gerade wenn der Lautsprecher über WLAN ins heimische Netz eingebunden wird. Dies lässt sich zwar problemlos auch über Software von Drittanbietern realisieren, Anwender müssen dabei jedoch immer mit zwei verschiedenen Apps „hantieren“. Eine Umsetzung wie beim Raumfeld-Connector- oder Stream-System von Teufel wäre hier sicherlich die bessere und vor allem komfortablere Lösung gewesen, auch wenn sich Streaming-Dienste wie Spotify und Tidal direkt mit dem Lautsprecher verbinden können.

ComputerBase hat den Motiv Home leihweise unter NDA von Teufel zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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