Weniger Erfolg als der Vorgänger: Windows 11 läuft auf 400 Millionen Geräten

Andreas Frischholz
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Weniger Erfolg als der Vorgänger: Windows 11 läuft auf 400 Millionen Geräten
Bild: Microsoft

Offiziell hat Microsoft nicht mitgeteilt, wie verbreitet Windows 11 ist. In internen Dokumenten, die Windows Central vorliegen, ist indes von 400 Millionen aktiven Geräten pro Monat die Rede. Ein Wert, der nicht mit Windows 10 mithalten kann, doch über Microsofts Erwartungen liegen soll.

Veröffentlicht wurde Windows 11 im Oktober 2021. Die 400 Millionen Nutzer hat es also in rund zwei Jahren erreicht, Windows 10 benötigte dafür nur gut ein Jahr. Die 500-Millionen-Grenze soll Windows 11 laut den Informationen von Windows Central Anfang 2024 erreichen.

Windows 11 mit hohen Hardware-Anforderungen

Obwohl das Betriebssystem sich somit deutlich langsamer als der Vorgänger verbreitet, soll es interne Meilensteine von Microsoft übertroffen haben. Die Gründe sind die wesentlich schwierigeren Startbedingungen. So förderte der Konzern die Verbreitung von Windows 10, indem zunächst angekündigt wurde, dass ein kostenloses Upgrade von Windows 7 und 8 lediglich für ein Jahr möglich sein sollte.

Diese Frist wurde aber laufend verlängert, im Endeffekt war es bis vor Kurzem noch möglich, kostenlos von Windows 7/8 auf Windows 10/11 aufzurüsten. Dass diese Option endet, hat Microsoft im September mitgeteilt. Mittlerweile wurden auch die Aktivierungsserver abgeschaltet.

Windows 11 profitierte weniger von der Upgrade-Politik als zuvor Windows 10, der Umstieg wurde nicht so intensiv vermarktet. Hinzu kommen noch die vor allem durch die TPM-Vorgaben erhöhten Hardware-Anforderungen, die ältere Prozessoren ausschließen.

Eine Frage der Erwartungen

Wie gravierend der Unterschied zwischen Windows 10 und 11 ist, verdeutlichten Zahlen von Analysefirmen wie StatCounter (via The Verge). Demnach läuft Windows 10 im September 2023 weltweit auf 71,62 Prozent der Desktop-Systeme. Windows 11 kommt hingegen auf 23,64 Prozent. Von diesen Werten ausgehend, bleibt die Verbreitung für Marktbeobachter enttäuschend.

StatCounter: Verbreitung Desktop-Betriebssysteme weltweit
StatCounter: Verbreitung Desktop-Betriebssysteme weltweit (Bild: StatCounter)

Dass die Nutzerbasis bei Windows 11 kleiner ausfällt, war Microsoft laut Windows Central bewusst. Intern sei man sogar von niedrigeren Zahlen ausgegangen. Die höhere Verbreitung führe nun dazu, dass neue Funktionen schneller als ursprünglich geplant ausgespielt werden. Zuletzt veröffentlichte der Konzern ein umfangreiches Update-Paket mit 150 neuen Funktionen, das auch den neuen KI-Assistenten Copilot beinhaltet – zumindest in ersten Staaten, zu denen nicht die EU zählt.

„Windows refresh“ in 2024 soll PC-Markt ankurbeln

Allmählich richtet sich das Hauptaugenmerk daher auf die Windows-Zukunft. Intel hatte zuletzt von einem „Windows refresh“ in 2024 gesprochen, der den PC-Markt ankurbeln könnte. „Wir denken immer noch, dass die Installationsbasis ziemlich alt ist und eine Auffrischung benötigt“, sagte Intels CFO David Zinsner auf einer Analysten-Konferenz im September.

Hoch sind daher die Erwartungen für ein umfangreiches Upgrade, das unter dem Titel Windows 12 laufen könnte. Laut Windows Central soll es neben einer neuen Benutzeroberfläche auch eine verstärkte Integration neuer AI- und Cloud-Funktionen bieten.