BlackBee 2000 Plus im Test: Alpha ESS bohrt Leistung und Funktionen der Powerstation auf
Aufgemotzt: Mit der BlackBee 2000 Plus merzt Alpha ESS gleich mehrere Schwachstellen der BlackBee 2000 aus, anstatt ihr einfach nur mehr Leistung zu verpassen. So entpuppt sich die Powerstation plötzlich auch als unterbrechungsfreie Stromversorgung und hat – anders als der Vorgänger – keine Probleme mehr mit ungeregelten Lasten.
Ein Plus, das es in sich hat
Die BlackBee 2000 Plus soll als halber Nachfolger der BlackBee 2000 (Test) mit einigen Problemen der 2-kWh-PowerStation von Alpha ESS aufräumen. Was auf dem Papier zunächst nur nach etwas mehr Leistung klingt, entpuppt sich im Test nicht nur als notwendiges, sondern als genau richtiges Update, das die Alpha ESS BlackBee 2000 Plus plötzlich in vielen Bereichen zur Konkurrenz aufschließen lässt. Denn neben mehr Leistung eignet sich die BlackBee 2000 Plus nun unerwartet auch als unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV/UPS) und kann plötzlich sogar mit ungeregelten Lasten umgehen.
Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 1.999 Euro, was 200 Euro mehr sind als bei der BlackBee 2000, erhalten Käufer der BlackBee 2000 Plus neben der Powerstation ein AC-Ladekabel und ein Benutzerhandbuch. Derzeit ist die BlackBee 2000 Plus bei Amazon mit 600 Euro Rabatt schon für 1.399 Euro erhältlich*. Mit dem Code 200PX231121 fällt der Preis bis zum 15. Dezember sogar auf 1.279 Euro*. Der Vorgänger wird inzwischen bereits für 1.150 Euro* verkauft.
Akku-Technik der BlackBee 2000 Plus
Wer beim Plus-Modell auf einen Lithium-Eisenphosphat-Akku (LiFePO4) gehofft hat, wird aber noch enttäuscht, denn Alpha ESS setzt auch bei der BlackBee 2000 Plus unverändert auf einen Lithium-Ionen-Akku, der etwas leichter ist und über eine höhere Energiedichte verfügt, dafür jedoch eine geringere Lebensdauer hat. Nach 1.600 Ladezyklen soll der Akku noch mindestens 80 Prozent der Ausgangskapazität aufweisen – von den 3.000 Ladezyklen aktueller LiFePO4-Akkus ist man damit immer noch weit entfernt. Mit dem Nachfolger der BlackBee 1000 (Test) wechselt Alpha ESS auf LiFePO4.
Die Kapazität des Akkus in der BlackBee 2000 Plus beträgt weiterhin 2.203 Wh, in dieser Hinsicht hat sich im Vergleich zur BlackBee 2000 nichts verändert.
Mit knapp 22 zu 23 kg ist das neue Modell aber minimal leichter geworden. Äußerlich ist dies der Plus-Variante nicht anzusehen, denn das Gehäuse ist gleich geblieben und beide Modelle sehen sich zum Verwechseln ähnlich – nur das Typenschild mit den Leistungswerten offenbart, welche Variante man gerade vor sich hat. Da die BlackBee 2000 Plus so ebenfalls erneut etwas schwer ausfällt, um sie über weitere Strecken zu tragen, kann auch sie auf den separat erhältlichen Trolley gestellt werden, den Alpha ESS für rund 40 Euro anbietet. Mit ihm kann man die Powerstation hinter sich herziehen. Der Trolley ist zwar praktisch und aus Metall gefertigt, der Qualitätsunterschied zum mitgelieferten Trolley der Ugreen PowerRoam 2200 (Test) ist jedoch eklatant.
Die Anschlüsse der BlackBee 2000 Plus
2.200 statt 1.600 Watt AC-Leistung
Die Anschlüsse der Plus-Version entsprechen denen des normalen Modells. Somit bietet die Powerstation vier Schuko-Steckdosen, über die Geräte autark vom Hausnetz versorgt werden können – eine Einspeisung ins Hausnetz direkt mit der Powerstation ist wie bei all diesen Geräten nicht möglich. Neu ist, dass die AC-Dauerleistung der BlackBee 2000 Plus nun nicht mehr bei 1.600 Watt liegt, sondern 2.200 Watt beträgt. Auch die Spitzenleistung ist gestiegen und beträgt jetzt kurzzeitig bis zu 3.300 Watt statt zuvor 3.000 Watt. Die beworbenen 2.200 Watt ließen sich im Test auch tatsächlich dauerhaft abrufen, ohne dass die Powerstation abschaltete oder zu heiß wurde. 2.600 Watt ließen sich für circa 20 Sekunden ebenfalls abrufen.
Zusätzlich können über die DC- und USB-Anschlüsse gleichzeitig bis zu 380 Watt abgerufen werden – 60 Watt weniger als bei der BlackBee 2000. Die Gesamtleistung der BlackBee 2000 Plus fällt mit 2.580 Watt dennoch deutlich höher aus als die maximale Ausgangsleistung der BlackBee 2000 von insgesamt 2.040 Watt. Auch die zuletzt getestete Ugreen PowerRoam 2200 wird knapp geschlagen, sie bietet auf allen Anschlüssen gleichzeitig 2.500 Watt. Dafür kann sie jedoch auf den DC-Ausgängen gleichzeitig bis zu 645 Watt und somit deutlich mehr bereitstellen.
USB-C mit mehr Leistung
Bei den DC-Anschlüssen stehen ein Kfz-Anschluss mit 12 V/10 A, zwei DC5525-Ausgänge mit 12 V/5 A bzw. 12 V/3 A, zwei USB-C-Ports und vier USB-A-Buchsen bereit. Die beiden USB-C-Ports verfügen über eine identische Ausgangsleistung von nunmehr bis zu 100 Watt – beim normalen Modell bieten beide maximal 60 Watt. Die vier USB-A-Buchsen wurden dafür etwas herabgestuft: Statt 36 Watt wie bisher sind nun maximal jeweils 24 Watt über die vier USB-A-Schnittstellen zu holen.
Alle Ausgänge sind unverändert an der Vorderseite platziert und bieten abseits des Kfz-Anschlusses keinen Schutz gegen das Eindringen von Dreck. Die AC-, DC- als auch USB-Anschlüsse lassen sich über Tasten einzeln ein- und ausschalten, so dass nicht zwingend die Geräte getrennt werden müssen, wenn ihr Betrieb bzw. ihre Stromversorgung beendet werden soll.
Wieder zwei Wireless-Ladepads
Auch das Plus-Modell bietet wieder zwei Wireless-Ladepads, die in der Oberseite der Powerstation verbaut und deutlich durch das Bienensymbol gekennzeichnet sind. Smartphones mit Wireless Charging lassen sich so bequem mit jeweils bis zu 10 Watt laden.
Die Anschlüsse zum Aufladen der BlackBee 2000 Plus hat Alpha ESS wieder an der Rückseite hinter einer Klappe versteckt. Hier sind zwei Anderson-Solareingänge für jeweils bis zu 400 Watt (11–45 Volt) und der AC-Eingang platziert. Auch beim Laden über Solar ist also mehr möglich, denn der Vorgänger erlaubt maximal 2 × 300 Watt. Das Kaltgerätekabel zum AC-Laden legt Alpha ESS erneut hinter einer weiteren Klappe in einem Fach im unteren Bereich der Powerstation ab, so dass man es immer dabei haben und weniger leicht vergessen kann.
Alpha ESS BlackBee 2000 Plus | Alpha ESS BlackBee 2000 | Ugreen PowerRoam 2200 | EcoFlow Delta 2 Max | Ugreen PowerRoam GS1200 | |
---|---|---|---|---|---|
Akkukapazität | 2.203 Wh | 2.048 Wh | 2.048 Wh | 1.024 Wh | |
Akkutyp | Li-Ionen-NMC | LiFePO4 | |||
Lebenszyklen bis 80 % Ausgangskapazität | 1.600 | 3.000 | 3.000 | ||
Anzahl AC-Ausgang | 4 ×, Schuko, Typ F | 2 ×, Schuko, Typ F | |||
AC-Ausgangsleistung | 2.200 Watt | 1.600 Watt | 2.300 Watt | 2.400 Watt | 1.200 Watt |
AC-Ausgangsspitzenleistung | 3.300 Watt | 3.000 Watt | 3.500 Watt | 4.800 Watt | 2.500 Watt |
DC-Kfz-Ausgang | 1 × 12 V/10 A | ||||
DC5521/DC5525-Ausgang | 2 × 12 V/5 A | 2 × 12 V/3 A | 2 × 12 V/5 A | ||
USB-Ausgänge | 2 × USB-C (PD, 2 × 100 Watt), 4 × USB-A (je 24 Watt) | 2 × USB-C (PD, 2 × 60 Watt), 4 × USB-A (je 36 Watt) | 4 × USB-C (PD, 1 × 140 Watt, 1 × 100 Watt, 2 × 45 Watt), 2 × USB-A (je 22,5 Watt) | 2 × USB-C (PD, 2 × 100 Watt), 4 × USB-A (2 × 12 Watt, 2 × 18 Watt) | 2 × USB-C (PD, je 100 Watt), 2 × USB-A (je 22,5 Watt) |
Wireless Charging | Ja, 2 × 10 Watt | Nein | |||
Lademethoden | Netzteil (1.800 Watt, intern), Solar (2 × 400 Watt) | Netzteil (1.200 Watt, intern), Solar (2 × 300 Watt) | Netzteil (1.200 Watt, intern), Solar/Auto (2 × 600 Watt/200 Watt) | Netzteil (2.300 Watt, intern), Solar/Auto (1.000 Watt/120 Watt) | Netzteil (1.200 Watt, intern), Solar/Auto (400 Watt/200 Watt) |
Anzahl Solar-Eingänge | 2 (2 × 400 Watt/10 A) | 2 (2 × 300 Watt/10 A) | 2 (XT60, max 2 × 600 Watt/15 A) | 1 (XT60, max. 1.000 Watt/15 A) | 1 (XT60, max. 400 Watt/15 A) |
Solar-Ladespannung | 11–45 Volt | 12–60 Volt | 11–60 Volt | 12–48 Volt | |
Integrierter Transportgriff/Rollen | Ja/Nein | ||||
LED-Lampe | Nein | Ja | Nein | Ja | |
Betriebstemperatur | -10 °C bis 45 °C | -10 °C bis 40 °C | -10 °C bis 45 °C | k. A. | |
Lagertemperatur | -10 °C bis 45 °C | k. A. | -10 °C bis 45 °C | k. A. | |
Gewicht | 22 kg | 23 kg | 25,5 kg | 23 kg | 12,0 kg |
Abmessungen (B × T × H) | 437 × 340 × 290 mm | 540 × 250 × 290 mm | 497 × 242 × 305 mm | 340 × 220 × 270 mm | |
Garantie | 2 Jahre | 5 Jahre | |||
Aktueller Preis | 1.399 Euro* | 1.150 Euro* | 1.599 Euro* | ab 1.270 Euro | ab 765 Euro |
6-Zoll-Display für Leistung und Akku
Auch das 6 Zoll große Display wurde unverändert übernommen und zeigt weiterhin die aktuelle Ausgangs- und Eingangsleistung, die aktiven Ein- und Ausgänge sowie die rechnerisch noch verbleibende Lade- bzw. Entladezeit an. Zudem wird der Akkustand als Prozentangabe und über ein Symbol visualisiert. Im Fall einer Überhitzung oder Überlast machen Symbole auf dem Bildschirm hierauf aufmerksam.
Design und Verarbeitung
Wie eingangs bereits erwähnt, unterscheidet sich die leistungsstärkere Plus-Variante äußerlich nicht von der BlackBee 2000. Das gelb-schwarze Gehäuse mit seitlichen Lüftungsschlitzen kann über die seitlichen Tragegriffe transportiert werden. Erneut macht der Kunststoff des Gehäuses aber nicht den robusten Eindruck, den die Konkurrenz erweckt. Haptik und vermittelte Wertigkeit bleiben ein Punkt, an dem Alpha ESS arbeiten muss, damit die Powerstation auch nach außen ihrem Wert gerecht wird.
Laden mit 1.800 Watt
Kann die BlackBee 2000 mit maximal 1.200 Watt über AC geladen werden, so sind bei der BlackBee 200 Plus nun bis zu 1.800 Watt möglich. Im Test liegen nicht immer die maximal möglichen 1.800 Watt an, sondern oft wird mit 1.600 Watt geladen. Einen Einfluss darauf nehmen beziehungsweise eine Limitierung setzen kann der Nutzer nicht.
Nach einer Stunde ist die Powerstation im Test zu 50 Prozent aufgeladen. Das vollständige Laden dauert rund 150 Minuten, also etwas über 2 Stunden. Die 1,5 Stunden, von denen Alpha ESS spricht, ließen sich im Test nicht erreichen.
Wie bereits erwähnt, unterstützt jeder der Solareingänge bis zu 400 Watt, so dass die BlackBee 2000 Plus über sie mit bis zu 800 Watt geladen werden kann. Die Eingangsleistung muss in einem Spannungsbereich von 11 bis 45 Volt bei maximal 10 Ampere liegen. Erneut ist auch das gleichzeitige Laden über AC und Solar möglich.
Ist bei der BlackBee 2000 das gleichzeitige Laden und Entladen über AC nicht möglich, stellt dies bei der BlackBee 2000 Plus kein Problem dar.
Beim Laden deutlich leiser
Die Lüfter der BlackBee 2000 Plus sind dabei nicht durchgehend eingeschaltet, sondern werden immer wieder zwischendurch zur Kühlung aktiviert. Dann beträgt die Lautstärke in einem Abstand von 30 cm zur Vorderseite 38,8 dB und 43,5 dB an der rechten Seite. Verglichen mit den 53,1 dB bzw. 56,8 dB der BlackBee 2000 hat Alpha ESS hier also erhebliche Verbesserungen vorgenommen, denn das neue Modell ist nicht nur deutlich leiser, sondern die Lüfter drehen auch nicht mehr kontinuierlich.
Die Lautstärke unter Last
Während die temperaturgeregelten Lüfter der BlackBee 2000 Plus beim Laden des Akkus für eine Lautstärke von knapp unter 39 dB sorgen, bleiben sie auch beim Entladen deutlich leiser als beim Vorgänger. Statt 53 dB erreicht die BlackBee 2000 Plus nun bei einer Ausgangsleistung von 2.000 Watt nur noch eine Lautstärke von 37,8 dB frontal und 43,3 dB seitlich. Bei dieser Ausgangsleistung laufen die Lüfter dann auch durchgehend mit dieser Lautstärke, wohingegen sie bei niedriger Last erneut gar nicht drehen.
In diesem Punkt hat Alpha ESS somit ganze Arbeit geleistet und bleibt auch deutlich leiser als die Ugreen PowerRoam 2200.
Die Kapazität im Alltag
Ein zwischengeschaltetes Strommessgerät zeigt die Verluste auf, die beim Entladen des Akkus mit einer Nennkapazität von 2.203 Wh entstehen. Hierfür wird ein Verbraucher mit unterschiedlichen Laststufen angeschlossen.
Dauerlast | Gemessene Kapazität | Wirkungsgrad |
---|---|---|
500 Watt | 1.966 Wh | 89,2 % |
2.000 Watt | 2.046 Wh | 92,9 % |
Nennkapazität | 2.203 Wh |
Die gemessene Kapazität der BlackBee 2000 Plus liegt mit 1.966 Wh bzw. 2.046 Wh geringfügig über der gemessenen Kapazität der BlackBee 2000, die im Test auf 1.901 Wh und 1.950 Wh kam. Der Wirkungsgrad steigt somit von 88,5 Prozent bei der BlackBee 2000 auf 92,9 Prozent bei der BlackBee 2000 Plus. Das Plus-Modell erreicht nunmehr sehr gute Werte.
Auch beim Laden der Powerstation treten Verluste auf. Um die 2.203 Wh der BlackBee 2000 Plus voll aufzuladen, werden im Test jedoch nur 2.431 Wh benötigt – rund 100 Wh mehr als beim Vorgänger. Der Unterschied zwischen der aufgenommenen Energie und der Nennkapazität liegt so nur bei 10,3 Prozent. Während beim Vorgänger die geringe Ladeenergie auf eine geringere Nennkapazität des Akkus hindeutete, sind die beim Plus-Modell gemessenen Energiemengen deutlich realistischer und erklären auch, wieso das neue Modell mehr Energie abgeben kann – es lädt auch mehr auf.
Der durch Laden und Entladen summierte Energieverlust liegt bei 18,8 Prozent, was erneut einem sehr guten Wert entspricht.
Nennkapazität | Maximal entnommene Energie | Zum Laden benötigte Energie | Verlust |
---|---|---|---|
2.203 Wh | 2.046 Wh | 2.431 Wh | 18,8 % |
Überlastschutz: 20 Sekunden bei 2.600 Watt
Wie bereits erwähnt, lassen sich der BlackBee 2000 Plus kurzzeitig auch höhere Lasten als 2.200 Watt abverlangen. 2.600 Watt ließen sich im Test für circa 20 Sekunden abrufen. Die kurzzeitige Spitzenlast liegt laut Hersteller bei 3.300 Watt. Sie kann aber nur so kurz abgerufen werden, dass sich dies im Test nicht mit einer zuverlässigen Zeitangabe simulieren lässt.
Keine Abschaltung bei ungeregelten Lasten
Hat die BlackBee 2000 Probleme mit ungeregelten Lasten mit hohem Einschaltstrom, so lässt sich auch in diesem Punkt bei der BlackBee 2000 Plus eine erfreuliche Veränderung feststellen. Der im Test genutzte Luftentfeuchter, der zwar nur eine Dauerlast von rund 550 Watt erzeugt, aber einen hohen Einschaltstrom aufweist und die BlackBee 2000 ausstiegen ließ, läuft an der BlackBee 2000 Plus problemlos an. Auch der Kompressor einer Hochdruckpumpe machte keine Probleme. Die Änderungen am Plus-Modell fallen also doch deutlich aus und beschränken sich nicht auf ein paar hundert Watt mehr Ausgangsleistung.
Unterbrechungsfreie Stromversorgung
Eine weitere positive Überraschung hält die BlackBee 2000 Plus beim Thema unterbrechungsfreie Stromversorgung bereit. Denn versagt der Vorgänger hier noch vollständig, unterstützt das Plus-Modell dies nun. Alpha ESS gibt für sie eine Umschaltzeit von 20 ms an. Wird die Powerstation über AC ans Stromnetz angeschlossen und ein Verbraucher über eine der vier AC-Steckdosen betrieben, signalisiert die BlackBee 2000 Plus den unterbrechungsfreien Betrieb mit der Anzeige „UPS“ auf dem Display. Bis zu 3.600 Watt leitet die Alpha ESS BlackBee 2000 Plus in diesem Modus vom Hausnetz an den Verbraucher am Akku vorbei durch, maximal sollten aber 3.100 Watt beansprucht werden. Kommt es zu einem Stromausfall, schaltet die Powerstation auf den internen Akku um und versorgt den Verbraucher, bevor er abschaltet.
Da im USV-Modus vorrangig der Betrieb des angeschlossenen Geräts sichergestellt werden soll, wird der Akku der Powerstation in diesem Modus parallel mit maximal 500 Watt geladen.
Wie bei den anderen bisher getesteten Powerstations muss sich die BlackBee 2000 Plus in zwei typischen Szenarien behaupten. Einerseits wird ein PC unter Last genutzt, der ziemlich genau 500 Watt verbraucht, und über die Sicherung ein Stromausfall simuliert. Während die BlackBee 2000 Plus auf den Akku umschaltet, merkt man am PC hiervon nichts. Er läuft ohne jeden Aussetzer weiter. Im zweiten Szenario wird ein NAS mit vier Laufwerken an die Powerstation angeschlossen, die als USV dient. Auch in diesem Fall ist das Umschalten der Energiequelle kein Problem und das NAS übersteht den simulierten Stromausfall problemlos.
Keine App zur Steuerung
Auf eine App zur Steuerung, Wartung und Kontrolle aus der Ferne muss man aber auch beim neuen Plus-Modell weiterhin verzichten. Alpha ESS verbaut kein Bluetooth oder WLAN, um auf das Gerät zuzugreifen. So kann weder die Ladeleistung eingestellt noch Funktionen zur Akkuschonung wie das Setzen einer Lade- und Entladegrenze eingestellt werden. Auch Firmware-Updates sind nicht möglich.
Fazit
Mit der BlackBee 2000 Plus beweist Alpha ESS, dass sie eine viel bessere Powerstation abliefern können, als es die BlackBee 2000 war. Das Mehr an Leistung von dauerhaft 2.200 Watt über die AC-Steckdosen sowie nunmehr je 100 Watt über USB-C und das schnellere Aufladen der BlackBee 2000 Plus treten da fast in den Hintergrund. Denn viel wichtiger ist, dass die BlackBee 2000 Plus nun auch mit ungeregelten Lasten mit hohem Einschaltstrom zurechtkommt und problemlos als unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) genutzt werden kann. Mit dem gleichzeitigen Laden und Entladen hat das Modell nun ebenfalls keine Probleme mehr.
Darüber hinaus ist die BlackBee 2000 Plus sowohl beim Entladen als auch Aufladen deutlich leiser – nicht nur als ihr Vorgänger, sondern etwa auch als die Konkurrenz in Form der Ugreen PowerRoam 2200 (Test). Bei geringer Last drehen die Lüfter zudem nicht unentwegt, sondern halten auch mal an, so dass die Powerstation lautlos agiert.
Mit zwei MPPT und jeweils bis zu 400 Watt bieten auch die beiden Solareingänge mehr als bei der BlackBee 2000. Dauerhaft im Freien kann de BlackBee 2000 Plus allerdings nicht stehen, da sie, wie alle anderen Powerstations auch, nicht wasserdicht ist. Etwas mehr Schutz gegen eindringenden Dreck an den AC-Steckdosen wäre zudem wünschenswert.
Mit den beiden Ladepads für Wireless Charging behält die BlackBee 2000 Plus ein Alleinstellungsmerkmal bei, das sich als durchaus nützlich erweist, wenn man nicht immer erst das Kabel suchen und anschießen möchte, um zwischendurch fernab vom Stromnetz schnell das Smartphone zu laden.
Im Grunde bleiben so zwei bis drei Punkte, an denen Alpha ESS ansetzen kann, um die Powerstation weiter zu verbessern.
Der erste bezieht sich auf das Gehäusematerial und die Anmutung dessen. Der Kunststoff und das Gehäuse wirken haptisch und optisch nicht so wertig wie bei anderen Herstellern. Der zweite Punkt ist die Akkutechnologie. Denn auch wenn ein LiFePo4-Akku Nachteile hat, überwiegen für den Endkunden die Vorteile, vor allem in Form der längeren Haltbarkeit. Der dritte Aspekt betrifft eine App-Unterstützung oder anderweitige Möglichkeit, Funktionen zur Akkuschonung zu aktivieren, so dass der Energiespeicher beispielsweise nicht vollständig geladen und nicht vollständig entladen wird.
Die BlackBee 2000 Plus ist bei Amazon mit 600 Euro Rabatt für 1.399 Euro erhältlich*. Mit dem Code 200PX231121 fällt der Preis bis zum 15. Dezember sogar auf 1.279 Euro*. Die Ugreen PowerRoam 2200 kostet bei Amazon derzeit hingegen 1.599 Euro*.
- hohe Leistung (2.200/3.300 Watt)
- unterbrechungsfreie Stromversorgung
- leise
- Wireless Charging (2 Ladepads)
- schnelles Aufladen
- internes Netzteil
- viele Anschlüsse
- Laden auch über Solar
- kein LiFePO4-Akku
- keine App-Anbindung für Lade-/Entladegrenzen
ComputerBase hat die BlackBee 2000 Plus leihweise von Alpha ESS zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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