AMD-Quartalszahlen: Ryzen, Radeon und Epyc legen zu, Konsolen schwächeln
Nach ziemlich guten Quartalszahlen von Intel wurden von AMD 5,7 Mrd. US-Dollar Umsatz erwartet – und AMD überlieferte am Ende sogar. 5,8 Milliarden US-Dollar entsprechen einem Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der Nettogewinn stieg von geringen 66 Millionen im Vorjahr auf 299 Millionen US-Dollar.
Epyc bleibt stark, MI300 und Turin kommen
Sorgen hatten vor Bekanntgabe der Zahlen Analysten geäußert, weil Intel weiterhin eine Schwäche im Serverbereich offenbarte. Und auch AMD kam in diesem Segment dieses Mal nicht ganz so gut durch das Quartal: Die Sparte hielt sich unterm Strich nur bei gleichem Umsatz. Laut AMD lag dies aber eher an den SoCs, Epyc-Prozessoren verkauften sich Konzernangaben zufolge besser als im Vorjahr. Dennoch zog der stagnierende Umsatz den Gewinn in diesem Segment deutlich nach unten, die Vorleistung für neue Projekte kostet aktuell viel Geld.
MI300 und Zen 5 kommen
Ganz oben auf der Liste zukünftiger Produkte steht die MI300-Familie, die ab diesem Quartal für Umsatz sorgen wird. Im kommenden Jahr will AMD mit diesen und anderen „AI-Chips“ rund 2 Milliarden US-Dollar jährlich oder 500 Millionen USD im Quartal verdienen, was mit Blick auf Nvidia und andere Hersteller noch immer ein vergleichsweise kleiner Betrag wäre, wie mehrere Analysten im Conference Call anmerkten.
Zur näheren Zukunft gehört auch Zen 5 alias Turin. Die nächste CPU-Architektur sei als Chips in den Laboren bei AMD angekommen und der Konzern zeige bereits ersten Kunden, was sie leistet, erklärte Lisa Su im Conference Call. Turin soll wie geplant 2024 erscheinen.
AMD verkauft endlich Ryzen 7000 fürs Notebook
Über ein halbes Jahr nach der Vorstellung von Ryzen 7000 im Notebook hat es die neue Generation endlich geschafft, nennenswert zum Umsatz beizutragen. Im Fahrwasser des Branchenriesen Intel, der eine Erholung auf dem Notebook-Sektor gesehen hatte, konnte auch AMD mehr Notebook-Prozessoren absetzen, während Desktop-Verkäufe ebenfalls stark blieben.
Durch die Blume erklärt AMD dabei auch, wie schlecht es mit CPUs im Verkauf zuletzt wirklich lief: Die Verkäufe haben sich im Vergleich zum zweiten Quartal mehr als verdoppelt, erklärte AMD. So konnte die Sparte im Umsatz endlich wieder deutlich zulegen: 42 Prozent betrugt das Plus und aus einem Verlust wurde ein Gewinn.
Die Grafiksparte inklusive Konsolenchips zeigte ebenfalls ein gemischtes Bild. Radeons laufen etwas besser und bringen dadurch sogar mehr Gewinn, Konsolenchips verkauften sich hingegen etwas weniger. Laut AMD liegen aber auch die Werte alle im Plan.
Zu guter Letzt hat die Embedded-Sparte rund um das für fast 50 Milliarden US-Dollar übernommene Unternehmen Xilinx einmal mehr den Gewinn für das Unternehmen beschert. Kein Bereich hat ein so gutes Verhältnis von Umsatz zu Gewinn und selbst wenn der Umsatz minimal schwächelte, blieb der Gewinn auf hohem Niveau konstant.
Für etwas gedrückte Stimmung am Aktienmarkt sorgte am Ende der verhaltene Ausblick von AMD. „Die Börse“ rechnete zuletzt mit mindestens 6,4 Milliarden US-Dollar Umsatz im aktuellen vierten Quartal, AMD peilt aber erst einmal 6,1 Milliarden US-Dollar an. So fiel die Aktie nachbörslich erst einmal um fast fünf Prozent, rappelte sich dann aber mit einem Minus von knapp einem Prozent wieder auf.