AMD Ryzen 5 7500F im Test: Der günstigste Ryzen 7000 für Sockel AM5 im Benchmark
Überraschend im Juli eigentlich als OEM-CPU für Asien eingeführt, hat AMD den Ryzen 7500F dann doch schnell über die Grenzen Chinas hinaus global ausgerollt. Ab Herbst war er vermehrt auch bei deutschen Händlern zu bekommen, nun ist er gut verfügbar. Was die kleinste und günstigste CPU für den Sockel AM5 kann, klärt der Test.
Der AMD Ryzen 5 7500F im Detail
Der AMD Ryzen 5 7500F ist eigentlich ganz schnell erklärt: Man nehme eine bekannte CPU der Ryzen-5-Familie wie den Ryzen 5 7600 oder den etwas höher taktenden Ryzen 5 7600X, deaktiviere die Grafikeinheit des IOD und kürze den Takt minimal. Das Ergebnis ermöglicht es AMD auch weniger hochwertige Chips oder I/O-Dies mit einer defekten iGPU zu verkaufen, der Kunde bekommt eine CPU zum geringeren Preis. AMD geht dabei ganz klar den Weg des großen Konkurrenten Intel. Selbst das Kürzel „F,“ was dort seit Jahren für eine CPU mit deaktivierter Grafikeinheit steht, wird übernommen.
Offiziell gibt es den AMD Ryzen 5 7500F nicht als Boxed-Variante (PIB, Processor in a Box), AMD selbst führt ihn auf der Homepage als Tray-Version und unter dem Kürzel 100-100000597MPK. MPK steht für Multipack, solche CPUs werden in einem größeren Tray für in der Regel bis zu zwölf Stück zusammen mit einigen Kühlern als Bundle an OEMs respektive Systemintegratoren verschickt/verkauft, die sie dann in PCs verbauen – oder aber inzwischen einzeln in einer Pappschachtel versenden.
Auf dem Papier sind die Ähnlichkeiten zwischen Ryzen 5 7600 und 7500F, die beide 65 Watt TDP (und 88 Watt PPT) bieten, groß. Eigentlich trennen beide nämlich nur 100 MHz im Takt – und eben die besagte iGPU. Das wiederum zeigt sich dann aber auch beim Preis, denn mit so einer kleinen Abspeckung bleibt nicht viel Spielraum nach unten. Aktuell sind es deshalb kaum 20 Euro Preisunterschied.
Alle AMD Ryzen 7000 im Überblick
Das Ryzen-7000-Portfolio ist seit dem Start im August 2022 stark angewachsen. Die zum Start hoch angesetzten Preise haben sich deutlich nach unten orientiert, bei den größeren CPUs liegt der Handel nun teilweise schon fast 300 Euro unter dem einmal angesetzten UVP, wie beispielsweise beim AMD Ryzen 9 7900X für nun bereits ab 351 Euro.
Konkurrenz belebte hier das Geschäft, die starken Intel Core i7 und Core i5 machten AMD in der Mittelklasse sehr zu schaffen. Deshalb sind auch die kleineren Ryzen 7 nun deutlich günstiger geworden, ebenso die Ryzen 5 – alle haben einmal 50 Prozent mehr gekostet. Der Neueste seiner Zunft, der Ryzen 5 7500F, rundet diese Liste jetzt ganz unten ab.
Architektur | Kerne/Threads | Takt Basis/Turbo |
L2 + L3 | TDP | iGPU | Preis | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
UVP (Start) | Preis (tagesaktuell) | |||||||
AMD Ryzen 9 7950X3D | Zen 4 | 16/32 | 4,2/5,7 GHz | 16+64+64 MB | 120 W | ✓ | 789 Euro (? USD) | ab 649 Euro |
AMD Ryzen 9 7950X | Zen 4 | 16/32 | 4,5/5,7 GHz | 16+64 MB | 170 W | ✓ | 849 Euro (699 USD) | ab 471 Euro |
AMD Ryzen 9 5950X | Zen 3 | 16/32 | 3,4/4,9 GHz | 8+64 MB | 105 W | – | 799 Euro (799 USD) | ab 279 Euro |
AMD Ryzen 9 7900X3D | Zen 4 | 12/24 | 4,4/5,6 GHz | 12+64+64 MB | 120 W | ✓ | 679 Euro (? USD) | ab 445 Euro |
AMD Ryzen 9 7900X | Zen 4 | 12/24 | 4,7/5,6 GHz | 12+64 MB | 170 W | ✓ | 669 Euro (549 USD) | ab 351 Euro |
AMD Ryzen 9 7900 | Zen 4 | 12/24 | 3,7/5,4 GHz | 12+64 MB | 65 W | ✓ | 479 Euro (429 USD) | ab 338 Euro |
AMD Ryzen 9 5900X | Zen 3 | 12/24 | 3,7/4,8 GHz | 6+64 MB | 105 W | – | 549 Euro (549 USD) | ab 229 Euro |
AMD Ryzen 7 7800X3D | Zen 4 | 8/16 | 4,?/5,0 GHz | 8+32+64 MB | 120 W | ✓ | 499 Euro (? USD) | ab 456 Euro |
AMD Ryzen 7 5800X3D | Zen 3 | 8/16 | 3,4/4,5 GHz | 4+32+64 MB | 105 W | – | 489 Euro (449 USD) | Preisvergleich |
AMD Ryzen 7 5800X | Zen 3 | 8/16 | 3,8/4,7 GHz | 4+32 MB | 105 W | – | 449 Euro (449 USD) | ab 156 Euro |
AMD Ryzen 7 7700X | Zen 4 | 8/16 | 4,5/5,4 GHz | 8+32 MB | 105 W | ✓ | 479 Euro (399 USD) | ab 290 Euro |
AMD Ryzen 7 7700 | Zen 4 | 8/16 | 3,8/5,3 GHz | 8+32 MB | 65 W | ✓ | 369 Euro (329 USD) | ab 291 Euro |
AMD Ryzen 7 5700X | Zen 3 | 8/16 | 3,4/4,6 GHz | 4+32 MB | 65 W | – | 299 USD | ab 140 Euro |
AMD Ryzen 5 7600X | Zen 4 | 6/12 | 4,7/5,3 GHz | 6+32 MB | 105 W | ✓ | 359 Euro (299 USD) | ab 205 Euro |
AMD Ryzen 5 7600 | Zen 4 | 6/12 | 3,8/5,1 GHz | 6+32 MB | 65 W | ✓ | 259 Euro (229 USD) | ab 186 Euro |
AMD Ryzen 5 7500F | Zen 4 | 6/12 | 3,7/5,0 GHz | 6+32 MB | 65 W | – | ? Euro (179 USD) | ab 148 Euro |
AMD Ryzen 5 5600X | Zen 3 | 6/12 | 3,7/4,6 GHz | 3+32 MB | 65 W | – | 299 Euro (299 USD) | ab 117 Euro |
AMD Ryzen 5 5600 | Zen 3 | 6/12 | 3,5/4,4 GHz | 3+32 MB | 65 W | – | 199 USD | ab 105 Euro |
AMD Ryzen 5 5500 | Zen 3 | 6/12 | 3,6/4,2 GHz | 3+16 MB | 65 W | – | 159 USD | ab 79 Euro |
Die Gegenspieler des AMD Ryzen 7500F
In seinem Preisgefüge kämpft der jüngste Sockel-AM5-Prozessor mit seinen sechs Kernen nun nicht nur gegen den Ryzen 5 7600, sondern vornehmlich gegen die alte Garde der Ryzen 5000. Dort wird es dann durchaus spannend, denn hier gibt es mit Ryzen 7 5800X und Ryzen 7 5700X gleich zwei Ryzen 5000 mit jeweils acht Kernen zu einem ähnlichen Preis. Was IPC und Takt bei sechs Kernen in Anwendungen hier aufholen können, muss der Test zeigen.
Beim Gaming hingegen scheint die Sache von Anfang an deutlich klarer: Ryzen 7000 hat auch ohne X3D-Cache gegenüber Ryzen 5000 ohne X3D-Cache einen großen Schritt gemacht. Hier dürften die alten Ryzen 5000 selbst mit acht Kernen (ohne 3D-Cache) keine Chance haben.
Die Ryzen 5000 genießen aber nach wie vor ihren preislichen Vorteil. Bei einem kompletten Neukauf ist dieser zwar geschrumpft, doch für Aufrüster eines AM4-Systems bleiben sie weiterhin eine gute, weil nun auch nahezu durch die Bank günstige Wahl.
Und dann ist da natürlich auch noch Intel. Der Core i5-x400F ist seit der 9000er-Generation gesetzt und war hier fast in jeder Generation eine Empfehlung. Genau gegen den wird der neue Ryzen letztlich auch positioniert. Intel schiebt hier in wenigen Wochen den Neuling nach: Der Core i5-14400F übernimmt ab der CES 2024 Anfang Januar diese Position.