Browser: Firefox 120 sorgt für weniger Cookie-Banner
Mozilla hat Firefox in Version 120 veröffentlicht. Dieser bringt neben den üblichen Performance-Verbesserungen auch weitere Verbesserungen beim Datenschutz mit sich. Darüber hinaus soll laut den Entwicklern der von vielen Nutzern als nervig empfundene Consent-Dialog für Cookies zumindest teilweise der Vergangenheit angehören.
Weniger Cookie-Banner
So werden die eingeblendeten Dialoge in der Desktop-Version des neuen Firefox nicht einfach ausgeblendet, sondern automatisch abgelehnt. Per Default ist die neue Funktion nur auf private Fenster begrenzt und auch nur für Nutzer in Deutschland verfügbar. Über die mit about:config
aufgerufenen Systemeinstellungen steht die Neuerung über cookiebanners.service.mode.privateBrowsing
jedoch Browser-weit zur Verfügung: Mit dem Wert „1“ werden entsprechende Meldungen auch in allen anderen Tabs abgelehnt, mit „2“ wird zudem nicht abzulehnenden Cookie-Dialogen automatisch zugestimmt.
Ob die neue Funktion es wirklich schaffen wird, bei allen existierenden und vor allem individuellen Lösungen aktiv werden zu können, wird die Zukunft zeigen. Anwender können entsprechende unberücksichtigte Dialoge melden, die dann in die entsprechende Liste mit aufgenommen werden. Eine integrierte Lösung in Form eines Consent Management Provider ist für Firefox 121 vorgesehen. Dann soll die neue Funktion auch für die Android-Ausgabe von Firefox zur Verfügung stehen.
Aber auch an anderen Stellen wurde der Datenschutz verbessert: So haben Fenster bei streng eingestellten Vorkehrungen sowie privaten Fenstern einen zusätzlichen Fingerprinting-Schutz erhalten. Weiter können private Sitzungen nun einfach per Schaltfläche in der Symbolleiste zurückgesetzt werden – ein manuelles Schließen und erneutes Aufrufen im Bedarfsfall entfällt somit zukünftig.
Weniger Tracking-Daten bei kopierten Links und aufgerufenen URL
Darüber hinaus ist es mit der neuen Version möglich, Weblinks ohne eventuell angehängte URL-Abfrageparameter zu kopieren, die für das User-Tracking verwendet werden können. Dieses Vorgehen muss in den Einträgen des Kontextmenüs explizit gewählt werden, da solche Anhängsel nicht selten auch wichtige Informationen für den korrekten Aufruf der gewünschten Seite beinhalten. Eine ähnliche Funktion steht ab sofort auch in privaten Fenstern zur Verfügung und entfernt auch dort entsprechende Parameter in der URL. Dadurch soll die Rückverfolgung der Anwender ein weiteres Stück erschwert werden.
Darüber hinaus unterstützt Firefox nun nativ die Global Privacy Control (GPC), bei der Anwender unter Datenschutz & Sicherheit angeben können, dass ihre Daten nicht weitergegeben oder verkauft werden dürfen. Inwieweit sich Anbieter hierzulande an die Anforderung halten werden, bleibt abzuwarten. In den USA hingegen ist diese Regelung bereits Gesetz.
Neben zahlreichen weiteren Neuerungen, die ausführlich in den Release-Notes beschrieben werden, wurden auch zahlreiche Sicherheitslücken geschlossen, von denen sieben mit einem hohen Gefahrenpotenzial versehen wurden. Über eine der Lücken kann unter anderem ein Speicherfehler ausgelöst werden. In der Folge sind unautorisierte Zugriffe auf Speicherbereiche möglich, worüber wiederum Schadcode auf das System gespielt und damit die Kontrolle übernommen werden kann.
Anwender sehen sich zudem bei der kurzen Schwarzblenden-Animation beim Wechsel aus dem Vollbildmodus der Gefahr einer Clickjacking-Attacke ausgesetzt. Dabei könnten diese unbeabsichtigt ein Fenster mit einer Rechteerweiterung abnicken.
Die restlichen vier Schwachstellen stellen dagegen „nur“ ein moderates oder gar nur niedriges Risiko dar. Einige der Sicherheitsprobleme wurden ebenfalls in Firefox 115.5 ESR behoben. Diese Version erhält noch etwa ein Jahr lang ausschließlich Sicherheitsaktualisierungen ohne funktionelle Neuerungen und Verbesserungen.
Wie immer wird auch dieses Mal ein zügiges Update angeraten. Die Aktualisierung kann entweder über die integrierte Update-Funktion angestoßen oder direkt und bequem über den Link am Ende dieser Meldung aus dem Download-Bereich von ComputerBase bezogen werden.
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4,7 SterneFirefox ist ein freier Browser der gemeinnützigen Mozilla Foundation mit vielen Erweiterungen.
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