CPU-Gaming-Benchmark 2023: So viele FPS liefern 26 AMD Ryzen und Intel Core in Spielen
Wie schnell sind welche Prozessoren von AMD oder Intel in Spielen? Wie viele FPS leistet welche Ryzen- oder Core-CPU und bietet damit für welche GPU den perfekten Untersatz in der Auflösung der Wahl? ComputerBase liefert topaktuelle Benchmarks in aktuellen Games und gibt Hilfestellung dabei, auch ältere CPUs einzuordnen.
Aktuelle CPU-Spiele-Benchmarks vs. ewige Rangliste
Wer auf der Suche nach einer neuen CPU für seinen Gaming-PC und aus diesem Anlass nach aussagekräftigen CPU-Gaming-Benchmarks ist, hat es nicht leicht: Ranglisten, die alle relevanten Prozessoren der letzten Jahre in Dutzenden von Spielen vergleichen, gibt es nicht – oder wenn doch, steht hinter ihrem Informationsgehalt nicht nur ein rotes Fragezeichen. Warum?
Software ist ein schnelllebiges Geschäft, im Gaming-Sektor so schnelllebig wie nie zuvor: Spiele-Patches, neue Treiber, Windows- oder BIOS-Updates (beides mit Sicherheitspatches, die Leistungseinbußen zur Folge haben können) sorgen dafür, dass noch vor einer Woche erzielte Ergebnisse schnell Schnee von gestern sind und mit neuen Testresultaten nicht mehr verglichen werden dürfen.
Dauerhaft dutzende CPUs in dutzenden Spielen neu zu testen, die Ergebnisse also jederzeit aktuell und vergleichbar zu halten, ist schon aufgrund des Zeitaufwands ohne Einflussfaktoren wie Kopierschutzmechanismen, die nach vier CPU-Wechseln in 24 Stunden erst mal dicht machen, keine Option. Ebenso wenig angebracht ist, dem Leser eine bis auf die Nachkommastelle korrekte Vergleichbarkeit vorzugaukeln, wo keine mehr gegeben ist.
Die von ComputerBase in diesem Artikel präsentierten Ergebnisse umfassen daher „nur“ 26 Prozessoren in zehn Spielen, wurden dafür aber wirklich auf derselben Software-Basis erstellt – sind also absolut vergleichbar. Die Resultate zeigen, dass zuvor ermittelte Ergebnisse der jüngeren Vergangenheit weiterhin Bestand haben – in ein Diagramm gehören sie trotzdem nicht.
ComputerBase hilft, ältere Testergebnisse trotzdem mit den aktuellen auf einen Nenner zu bringen, und nennt die Fallstricke, die Spieler beachten sollten, wenn sie allzu alte Benchmark-Ergebnisse zu Rate ziehen.
Testmethodik, Testsystem und Einstellungen
Alle nachfolgenden Spiele-Benchmarks wurden vom 13. bis zum 23. Oktober 2023 auf vier unterschiedlichen Systemen (LGA 1200 und LGA 1700 für Intel Core, AM5 für Ryzen 7000 und AM4 für Ryzen 5000, 3000 und 2000), aber mit derselben Software-Basis neu erstellt.
Aktuelle Software
Windows-11-, BIOS-, Treiber- und Spiele-Updates auf den vier SSDs konnten als externer Einfluss auf die Ergebnisse damit ausgeschlossen werden.
Core Isolation und Memory Integrity = aktiv
Auch auf die in Windows aktiven Sicherheits-Features wurde penibel geachtet, sowohl „Core Isolation“ als auch „Memory Integrity“ (inzwischen in der Regel bei der Windows-11-Installation mit BIOS-Standard-Settings „default“ an) wurden auf jeder Plattform genutzt. HVCI an/aus kann – je nach Spiel – für zweistellige Leistungsdifferenzen im CPU-Limit sorgen und ist beim Testen damit zwingend zu prüfen und transparent zu machen.
Auch auf das BIOS kommt es an
Ältere CPUs auf einem älteren Mainboard mit entsprechend altem BIOS haben nicht den gleichen Sicherheitsstand wie neue Prozessoren mit einem neuen BIOS. Dadurch kann eine alte CPU mit altem BIOS (ob neu oder „damals“ getestet) schneller dastehen, als sie unter gleichen Bedingungen heutzutage ist.
In den Testvorbereitungen zeigte ein Intel Core i5-11600K beispielsweise mitunter die gleiche Leistung wie ein Intel Core i5-12600K – HVCI als bekannte Bremse war bereits jeweils aktiviert. Als jedoch das Mainboard des Intel Core i5-11600K auf ein BIOS mit dem Stand September 2023 aktualisiert wurde, brach die Leistung deutlich ein und landete am Ende da, wo sie eigentlich auch sein sollte und in den unten aufgeführten Benchmarks auch zu finden ist. Der wichtigste Eintrag im Changelog des BIOS-Updates: Das Schließen von Sicherheitslücken.
Traditionell haben geschlossene Sicherheitslücken bei neuen CPUs einen geringeren Einfluss als bei älteren. Denn bei neuen Prozessoren werden sie zum Teil bereits über die Hardware angegangen, was sehr wenig bis im Idealfall keine Leistung kostet. Diese Option gibt es bei alten CPUs nicht mehr, hier hilft nur ein grober Software-Flicken mit entsprechend großen Auswirkungen.
Die nun gewonnenen Erkenntnisse verdeutlichen aber auch, was zuletzt in CPU-Tests bereits öfter sichtbar wurde: Keine auch nur ein Jahr alte CPU erreicht mehr die Leistung, die im Ausgangstest einmal ermittelt wurde. Zwar sind es hier oft nur 1, 2 oder 3 Prozent Leistungsverlust, doch die Performance fällt niedriger aus. Neben Microcode-Updates für Prozessoren durch das BIOS werden bestimmte Fixes auch durch das Betriebssystem bereitgestellt. Das Gefühl, dass durch Windows im Laufe der Jahre etwas langsamer wird, kommt nicht von ungefähr.
Vor allem bei älteren Prozessoren, in diesem Test als Beispiel seien die Serien Intel Core i-10000 und 11000, aber auch der Ryzen 7 2700X genannt, hat dies deutliche Auswirkungen. Die auf den ersten Blick ziemlich schwachen Ergebnisse der 11. Generation „Rocket Lake“ in diesem Artikel überraschen dann auch nur bedingt.
Warum CPU-Gaming-Benchmarks in 720p?
Warum man Prozessoren in 720p-Auflösung, aber in der Regel mit hohen Details in Spielen testet, ist und bleibt ein Thema vieler Diskussionen auch über ComputerBase und seine große Community hinaus. Es ist und bleibt aber trotz gewisser Nachteile die beste Analyse für die Prozessorleistung in Spielen, um die Grafikkarte als Bremse zu eliminieren, die daher auch in dieser Auflösung die schnellste sein sollte, um ein mögliches Limit so weit wie möglich nach oben zu hieven.
Der Frage „720p-Benchmarks, wer spielt denn so?! Nun ja, eigentlich niemand*“ haben sich die Redakteure Fabian und Jan auch in der 40. Episode von CB-Funk – der ComputerBase-Podcast angenommen und noch einmal ausführlich erklärt, warum ComputerBase seit Jahren CPUs in Spielen genau so testet und *warum das in Zeiten von Nvidia DLSS und AMD FSR heute näher denn je an der Praxis dran ist.
Dieser Test hat sich daher ebenfalls wieder auf Benchmarks in 720p beschränkt, die Basis bilden die zuletzt für den Artikel i9-14900K, i7-14700K & i5-14600K im Test: Die letzten Core-CPUs ihrer Art gegen AMD Ryzen 7000 ermittelten Werte. Die Anzahl der getesteten Prozessoren wurde aber verdoppelt.
Zehn Titel hat die Redaktion im neuen Durchgang berücksichtigt. Dabei kamen die folgenden Grundeinstellungen neben dem 720p-Ansatz zum Einsatz. Zwei Spiele bleiben bei 1080p, denn hier ist es nur über gewisse Hacks möglich, sie weiter abzusenken. Unrealistisch sollte der Testansatz aber nicht sein.
Spiel | Einstellung |
---|---|
Anno 1800 (DX12) | 720p, Preset „Ultra“, 4-faches MSAA, kein AF, FSR „Ultra-Leistung“ |
Baldur's Gate 3 (Vulkan) | 720p, Preset „Ultra“, DLSS „Leistung“ |
Counter-Strike 2 (DX11) | 720p, Preset „Sehr hoch“, +fps_max 0, kein MSAA, kein AF, Reflex an, FSR „Leistung“ |
Cyberpunk 2077: PL | 720p, Preset „RT-Niedrig“, DLSS „Ultra-Performance“, Reflex aus |
Factorio | siehe Einzelergebnisse |
Ratchet & Clank | 720p, maximale Details, DLSS „Ultra-Leistung“, RT 3 × „Sehr hoch“ (6), Reflex aus |
Resident Evil 4 Remake | 720p, Preset „Maximum“, FSR „Ultra-Performance“ |
Spider-Man: Miles Morales | 720p, max. Details, RT 3 × „Sehr hoch“ (10), Reflex aus |
Starfield | 1080p (nutzt Desktop-Auflösung), max. Details, VRS aus, FSR 2 50 % |
Uncharted | 1080p (nutzt Desktop-Auflösung), Preset „Ultra“, FSR „Ultra-Performance“ |
Leistungsrating FPS & Frametimes
Auch im neuen Parcours mit aktuellen Spielen, Treibern und Sicherheitseinstellungen in Windows sowie BIOS hat das zuletzt gewonnene Ergebnis noch Bestand: AMDs moderner X3D-Prozessor ist der schnellste Gamer, aber sein Vorsprung ist durchaus knapp. Und so gibt es auch Games, in denen diese Prozessoren mal nicht vorne liegen, sondern Intels Core gewinnt. Besonders eindeutig ist das in Titeln wie Starfield: Dort ist der Vorsprung von Intel so groß, dass allein das Abwählen dieses einen Spiels im Gesamtrating den Vorsprung der X3D-CPUs um 2 Prozentpunkte ausbaut.
Wird der Blick erweitert und zusätzlich auf den Verbrauch geworfen (zu sehen in Form der Package-Power in den nachfolgend aufgeführten Einzelergebnissen), ist die Sache mehr als eindeutig: An den X3D-CPUs führt einfach kein Weg vorbei. In höheren Auflösungen, wenn die GPU zum limitierenden Faktor wird und die CPU nicht mehr ganz so viele FPS vorbereiten muss, sinken die Verbräuche zwar, aber AMD bleibt auch dann weit in Front.
Einzelergebnisse im Überblick
Anno 1800
Der bekannte Strategietitel Anno 1800 mag Kerne, aber auch Takt. Letzteres wird schnell bei kleinen CPUs sichtbar, etwa beim Intel Core i5-12600K im Vergleich zum Nachfolger 13600K, wo die CPU einen großen Sprung hinlegte.
Erstmals offenbart sich hier auch die „Schwäche“ des Intel Core i9-11900K, wenn er mit aktuellem BIOS auf einem aktuellen Windows 11 mit allen aktiven Sicherheitsmaßnahmen betrieben wird. Das nur zweieinhalb Jahre alte Flaggschiff liegt in Anno 1800 sogar hinter einem Intel Core i3-13100F zurück, braucht dafür aber Faktor 2,5 der elektrischen Leistung. Selten zuvor wurde eine CPU-Generation so schnell so deutlich düpiert wie Rocket Lake.
Baldur's Gate 3
Baldurs Gate 3 liebt Prozessorkerne und Cache. Die X3D-CPUs sammeln sich deutlich an der Spitze, weiter unten halten aber auch klassische Ryzen-CPUs mit eigentlich teureren Intel-Vertretern mit. Bei Intel ist der Sprung von 12600K auf 13600K erneut groß, ansonsten liefert das Alteisen Intel Core i9-10900K hier eine noch halbwegs brauchbare Vorstellung ab.
Counter-Strike 2
Counter-Strike 2 mag einen großen L3-Cache. Kerne sind nicht so wichtig, ab sechs Stück ist alles gut – und wenn es dann ein Ryzen 7000 ist, hat man schon gewonnen.
Bei Intel gibt es erneut die größeren Sprünge von der 12. auf die 13. Generation Core alias Raptor Lake – und nicht, wie man eigentlich vermuten würde, von den echten eigentlich neuen Architekturen von der 10. zur 11. oder zur 12. Generation (Comet Lake -> Rocket Lake -> Alder Lake).
Cyberpunk 2077: Phantom Liberty
In Cyberpunk 2077: Phantom Liberty liefern die neueren Intel-CPUs eine sehr gute Vorstellung ab, aber auch klassische Ryzen 7000 spielen oben mit. Wären da nicht die Ryzen 7000X3D – sie thronen am Ende wieder über allen und insbesondere beim AMD Ryzen 7 7800X3D mit dem auch noch geringsten Energieverbrauch.
Factorio
In Factorio kommt es mehr als in anderen Spielen auf den gewählten Benchmark an. Viele Leser mag daher überraschen, dass AMDs X3D-CPUs nicht weit in Front liegen. Doch die Redaktion nutzt für den Benchmark einen Late-Game-Spielstand. Die Karte bzw. der darauf erstellte industrielle Komplex ist zu umfangreich, als dass die für die Simulation benötigten Daten in den Zusatzspeicher passen. Das Ergebnis fällt daher ganz anders als vielerorts sonst gezeigt aus.
Der von der Redaktion genutzte Test findet nicht im Spiel selbst, sondern per PowerShell-Skript statt. Er ermittelt einzig und allein den Zeitbedarf für eine gewünschte Menge an Simulationen auf einer gewählten Map. ComputerBase hat eine im Forum der Factorio-Community frei verfügbare Map verwendet. Getestet wurde der Zeitbedarf für 6.000 so genannte „Ticks“.
Marvel's Spider-Man: Miles Morales
Ein Intel-Titel ist und bleibt Marvel's Spider-Man: Miles Morales. Hier kämpfen AMDs Lösungen verbissen, reguläre Ryzen 7000 haben keine Chance, nur X3Ds können mithalten. Ältere Intel-CPUs sehen hier aber auch kein Land mehr. Der Spitzenreiter ist nun fast 50 Prozent schneller als der Intel Core i9-11900K.
Ratchet & Clank
Bei Ratchet & Clank offenbart sich exakt, warum man in niedrigen Auflösungen testet und was man eigentlich vermeiden möchte. Denn dass viele CPUs gleich schnell sind, suggeriert nur dieser Test, was aber einfach heißt, dass er in ein Limit gelaufen ist. Erst bei kleineren und älteren Prozessoren löst es sich etwas auf.
Dies hat auch eine Diskussion in der Redaktion ausgelöst: Den Test behalten oder rauswerfen? Das Fazit war: Als Anschauungsmaterial bleibt er drin, denn genau so können sich auch heute schnell noch neue Spiele verhalten.
Resident Evil 4 Remake
Beim Resident Evil 4 Remake ist dann wieder alles beim Alten. Die X3D beherrschen die Spiele-Welt, danach reiht es sich sauber auf.
Starfield
Starfield ist ein AMD-Spiel – aber nur für eine AMD-Grafikkarte. Prozessoren hat der Hersteller dabei nicht bedacht und damit für einen der größten Kopfschüttler in diesem Herbst gesorgt. Und so kommt es folglich dazu, dass Intel Core hier deutlich in Front liegt.
Interessant ist hier aber der Verbrauch: 200 Watt sind mit den Intel Core i9 der letzten Generationen kein Problem. Ein Ryzen 9 7950X3D braucht nur 45 Prozent davon, der kleinere AMD Ryzen 7 7800X3D noch 28 Prozent von diesem Wert – für 10 respektive 15 Prozent weniger Leistung. Den längsten Balken hat Intel also sowohl bei den FPS als auch bei der Leistungsaufnahme, in Sachen Leistung pro Watt sieht es ganz anders aus.
Uncharted: Legacy of Thieves
Uncharted: Legacy of Thieves bietet hohe FPS nahe einem Limit, nur noch kleine Unterschiede gibt es hier. Dies ist interessanterweise ein Titel, in dem der AMD Ryzen 9 7950X3D deutlich hinter den 7800X3D zurückfällt. Dies gibt es in ganz wenigen Fällen gelegentlich mal und war bereits zum Start des Modells aufgefallen. Dasselbe gilt für den 16-Kern-Prozessor 5950X, der von 5600 und 5800X überholt wird. Zu viele Zen-Kerne helfen in Uncharted nicht.
Warum sind nicht mehr CPUs getestet worden?
Die Diagramme enthalten alle CPUs, die die Redaktion im Oktober 2023 mit demselben Treiber auf derselben Windows-11-Version mit Spiele-Patch-Ständen, die keine Auswirkungen auf die Leistung haben, erstellt hat. Die gezeigten Leistungsunterschiede sind also so gut es geht auf die unterschiedlichen CPUs und nicht auf unterschiedliche Testzeitpunkte zurückzuführen.
Längere Vergleichslisten vermitteln zwar häufig den Eindruck, vollständiger zu sein, doch dafür stellt sich die Frage: Wie steht es überhaupt um den Vergleich? Waren die Treiber, Windows oder das Spiel überhaupt auf dem gleichen Stand? Allein Windows-Einstellungen wie die zur Sicherheit (Stichwort „Kernisolierung“ oder „Speicher-Integrität“) können einen enormen Unterschied machen.
Diese Zeiten von Tests mit „50 CPUs/GPUs in 50 Spielen“ sind deshalb leider vorbei. Wer etwas anderes suggeriert, sollte auch nachweisen können, dass alles vergleichbar getestet wurde – und nicht nur davon sprechen.
Wo finde ich Ergebnisse zu anderen oder älteren Prozessoren?
Dass gewisse CPUs in diesem aktuellen Setup nicht neu getestet wurden, bedeutet nicht, dass es auf ComputerBase keine Tests zu einer bestimmten CPU in Spielen gegeben hat. Aber die Ergebnisse sind eben schon etwas älter und können nicht mehr mit den taufrischen in einem Diagramm genannt werden – denn absolut vergleichbar sind sie eben nicht.
Die aktuellen Benchmarks enthalten allerdings genug Prozessoren, um zu vielen anderen, teils noch sehr aktuellen, teils schon etwas älteren Ratings einen Schulterschluss herzustellen.
Weitere aktuelle Ryzen 7000 und 13. Gen Core
Testergebnisse zu weiteren Ryzen 7000, darunter die 65-Watt-Varianten Ryzen 5 7600, Ryzen 7 7700 und Ryzen 9 7900, finden sich beispielsweise im Artikel Ryzen 7000 mit 65 Watt im Test: 7900, 7700 & 7600 sind kaum langsamer als die X-Varianten oder zusammen mit weiteren Testresultaten kleinerer Intel-Core-CPUs der 13. Generation wie Intel Core i3-13100F, Core i5-13400F oder Core i5-13500 im Artikel Intel Core i3-13100F im Test: Der Mini-Refresh, der auch Core i3-12105F heißen könnte.
Im Frühjahr 2023 kam für die Tests in 720p noch eine RTX 3090 Ti zum Einsatz, Sicherheitsfunktionen wie HVCI waren aber bereits aktiv. Zahlreiche CPUs finden sich sowohl im aktuellen als auch im älteren Parcours aus dem Februar, was die Einordnung im Herbst 2023 nicht getesteter Prozessoren in das aktuelle Gefüge näherungsweise möglich macht.
CPU-Gaming-Tests bis zurück zu Kaby Lake …
Noch etwas weiter zurück blicken lässt sich mit einem Parcours aus dem November 2020, entnommen aus dem Artikel AMD Ryzen 5000 im Test: 5950X, 5900X, 5800X & 5600X sind Hammer 2.0.
Er enthält wie der aktuelle Parcours oben Ryzen 5000 und Intel Core i-11000 als damals aktuellste CPUs. Durch die Verbindung beider Parcours kann damit näherungsweise ermittelt werden, wie schnell beispielsweise ein Intel Core i7-7700K, 8700K oder Core i5-7600 heute im Parcours abschneiden würde.
Ein AMD Ryzen 9 5950X lag damals beispielsweise 3 Prozent vor einem Intel Core i9-11900K. Im neuen Test heute stimmt das mit einem Vorsprung von nun 5 Prozent fast überein. Heute leisten beide CPUs aber nur noch knapp 70 Prozent des Niveaus der aktuellen Spitzenreiter.
Im Rating von Ende 2022 leistete ein Intel Core i7-7700K wiederum noch 60 Prozent von einem AMD Ryzen 9 5950X respektive Intel Core i9-11900K, was Rückschlüsse auf seine Leistungsfähigkeit im Vergleich zu einem Ryzen 7 7800X3D oder Core i9-14900K zulässt.
Die Unschärfe nimmt dort allerdings bereits zu, folgende Einflussfaktoren sind dabei wesentlich:
- Die Tests im Jahr 2020 wurden noch ohne in Windows aktives HVCI durchgeführt, was ältere CPUs tendenziell bevorteilt.
- BIOS-Dateien von Ende 2020 verfügten noch nicht über die „Security-Mitigation“ wie aktuelle BIOS-Varianten – viele davon kosten Leistung; je älter die CPU, desto stärker ist der Effekt.
- Aktuelle Spiele können heute immer häufiger mit mehr Kernen umgehen, als das im Jahr 2020 der Fall war.
Alle drei Einschränkungen gelten umso mehr, je weiter der Blick in die Vergangenheit reicht.
… oder gar Intel Sandy Bridge und AMD Bulldozer (Vorsicht!)
Kaby Lake alias Core i-7000 als Ausgangsbasis genommen, gibt es auf ComputerBase diverse 720p-Spieletests, die über Skylake (6. Gen Core), Broadwell (5. Gen Core) und Broadwell-E (5. Gen Core X), Haswell (4. Gen Core) und Haswell-E (4. Gen Core X), Ivy Bridge (3. Gen Core) und Sandy Bridge (2. Gen Core) bis hin zu AMDs Bulldozer-Familie sowie Kaveri & Co reichen.
Bei der Einordnung der damals erhobenen Ergebnisse in das aktuelle Gefüge ist allerdings äußerste Vorsicht geboten!
Neben leistungszehrenden Sicherheitsmaßnahmen ist dafür auch ein Bruch in der Spieleindustrie verantwortlich: Games profitierten lange nicht von mehr als vier Kernen, aber mit AMD Ryzen änderte sich das. Waren die vier Threads eines Core i5-7600K Ende 2016/Anfang 2017 noch brauchbar, sah das schon im Jahr 2020 anders aus – damals bot ein Core i3 schon mehr Kerne/Threads und war so bereits schneller als der ehemalige Core i5 und auch Core i7.
Und das ist, wie mehrfach erwähnt, nur ein Einflussfaktor. Beginnend mit Meltdown und Spectre sind seitdem zahlreiche CPU-Sicherheitslücken aufgedeckt worden, die CPU-Hersteller mussten viel patchen. Vor allem ältere Prozessoren verlieren dabei überaus deutlich an Leistung, wie in den Arbeiten an diesem Test sogar der vergleichsweise junge Intel Core i9-11900K gezeigt hat, der auf den Stand Herbst 2023 aktualisiert wurde. Der Unterschied von damaligen CPUs zu heutigen ist deshalb tendenziell eher noch etwas größer.
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