eero Max 7 im Test: Wi-Fi 7 und 10 Gigabit beschleunigen das Netzwerk
Das Mesh-WLAN-System eero Max 7 bietet nicht nur Wi-Fi 7, sondern auch insgesamt vier Mal 10- und 2,5-Gigabit-LAN. Die schnelle WLAN-Verbindung macht so nicht an den LAN-Anschlüssen halt und sorgt für Tempo im Netzwerk. Preis und Abomodell sind die Kehrseite dieser exzellenten Hardware.
Wi-Fi 7 für zuhause startet
ComputerBase hat ein erstes Mesh-WLAN-System mit Wi-Fi 7 im Test: das eero Max 7 von Amazon. Beim eero Max 7 bietet das zu Amazon gehörende Unternehmen aber nicht nur Wi-Fi 7 nach 802.11a/b/g/n/ac/ax/be, denn die Access-Points, von denen wahlweise nur einer aufgestellt oder mehrere im Mesh betrieben werden können, verfügen obendrein über jeweils zwei 10-Gigabit- und 2,5-Gigabit-Ethernet-Anschlüsse. So wird der Flaschenhals auf der LAN-Seite effektiv abgeschafft und das eero Max 7 erzielt im Test spielend neue Bestwerte.
Darüber hinaus dienen die Geräte aber nicht nur als LAN- und WLAN-Router, sondern verfügen auch über Smart-Home-Qualitäten, denn sie integrieren einen Zigbee-Hub und können obendrein als Thread-Border-Router für den herstellerübergreifenden Smart-Home-Standard Matter eingesetzt werden.
Die neue Technologie und die leistungsstarke Technik haben allerdings ihren Preis. Denn das Wi-Fi-7-Mesh-System eero Max 7 kostet einzeln schon 699,99 Euro*, das 2er-Set ist 1.349,99 Euro teuer* und für das 3er-Set werden 1.999,99 Euro aufgerufen*.
Details zum eero Max 7
Wi-Fi 7 mit 6 GHz und 320 MHz
Mit Wi-Fi 7 unterstützt eero Max 7 nicht nur den neuesten WLAN-Funkstandard, sondern kann als Triband-Mesh-WLAN-Router auch auf allen drei Funkbändern mit 2,4, 5 und 6 GHz übertragen. eero Max 7 beherrscht eine Kanalbreite von 20, 40, 80, 160, 240 und 320 MHz. Als Antennendesign nutzt der Router 2x2 bei 2,4 GHz und je 4x4 bei 5 und 6 GHz mit MU-MIMO. Im 6-GHz-Band kann mit Wi-Fi 7 – und nur damit – erstmals die Kanalbreite von 320 MHz statt bisher maximal 160 MHz genutzt werden, was die maximale Datenübertragungsrate verdoppelt. Die maximale kabellose Geschwindigkeit gibt eero mit 4,3 Gbit/s an, wobei es sich um einen von eero gemessenen Wert und nicht um den theoretischen Datendurchsatz handelt, wie das Unternehmen auf Nachfrage klarstellt. Denn bei der vom Hersteller angegebenen Antennenkonfiguration von 2x2 bei 2,4 GHz und 4x4 sowohl bei 5 GHz als auch 6 GHz bei vier MIMO-Streams mit Wi-Fi 7 und 6 GHz können theoretisch rund 11,5 Gbit/s erzielt werden. Bei 5 GHz sind immer noch 5,76 Gbit/s möglich und bei 2,4 GHz ließen sich maximal 0,7 Gbit/s erreichen. Im Vergleich zum eero Pro 6E verdoppelt sich mit dem neuen Modell der Datendurchsatz über WLAN.
Kabelgebunden wird eine Übertragungsrate von bis zu 9,4 Gbit/s bescheinigt – auch hierbei handelt es sich um einen von eero gemessenen Wert. Hierfür setzt der Router wie erwähnt auf jeweils zwei 10- und 2,5-Gigabit-Ethernet-Ports, so dass man als Kunde nicht – wie so oft – auf ein Gerät beschränkt ist, das schnell angebunden werden kann. Das ist nicht nur im Vergleich zum Vorgänger eine enorme Verbesserung, der jeweils nur einen 2,5- und 1-Gigabit-LAN-Anschluss aufweist. Intern kann das Gerät auch die volle Bandbreite von 25 Gbit/s bedienen und ist nicht etwa auf insgesamt 10 Gbit/s begrenzt. Die 2,5- und 10-Gigabit-Anschlüsse teilen sich die Geschwindigkeit nicht.
Echtes, verbessertes Mesh
Bei der Mesh-Technik zwischen mehreren eero Max 7 setzt das System auf die proprietäre eero-TrueMesh-Netzwerktechnologie, die die Route durch das Netzwerk dynamisch anpasst. Das neue System ist so auch mit den bisherigen kompatibel, aber nicht mit anderen Mesh-Systemen auf dem Markt. Verbesserungen in der Mesh-Technik sorgen nun dafür, dass nicht mehr nur die Verbindung zwischen den eero-Geräten untersucht wird, um zu entscheiden, wie der Netzwerkverkehr geroutet wird, sondern die Verbindungen zwischen allen mit dem Netzwerk verbundenen Clients und eero-Geräten im Netzwerk berücksichtigt werden, wenn über die optimale Route entschieden wird. So soll der Netzwerkverkehr gleichmäßiger über die Mesh-Links verteilt werden.
Wichtig zu wissen ist zudem, dass eero das gleiche Funkband für den Backhaul und das angeschlossene Client-Gerät verwenden kann. Übertragen die eero-Geräte untereinander auf dem 6-GHz-Band mit Wi-Fi 7, ist es also weiterhin für Clients verfügbar und nicht gesperrt. Für die interne Übertragung wählen die eeros dynamisch das ideale Mesh-Backhaul-Funkband. Es kann vom Nutzer auch nicht manuell geändert und fest eingestellt werden – andere Systeme erlauben es beispielsweise, 6 GHz explizit als Backhaul zu reservieren, was eine gute Wahl sein kann, je nach Umgebung aber nicht sein muss.
Passives Design, trotz schneller Technik
Interessant ist, dass das eero Max 7 trotz dieser Daten auf ein passives thermisches Design setzt. Hierfür hat Amazon den Aufbau und deshalb auch das äußere Design überarbeitet. Die Luft kann von unten nach oben durch das 183,9 × 221,89 × 89,90 mm große Gehäuse strömen. In Weiß gehalten, ist der eero Max 7 so durchaus Wohnzimmer-tauglich. Für die Stromversorgung sorgt ein 45 Watt starkes USB-C-Netzteil.
Im Inneren werkelt ein A73-Quad-Core-Prozessor, dem 2 GB RAM und 4 GB Festspeicher zur Seite stehen. Über USB-Anschlüsse, mit denen sich Speichermedien im Netzwerk freigeben lassen, verfügt das System nicht. Bluetooth 5.0 ist für die Einrichtung via Smartphone mit an Bord.
Mit Zigbee und Thread fürs Smart Home
Das eero Max 7 bietet aber auch Zigbee und Thread und fungiert so als Zigbee-Smart-Home-Hub und Thread-Border-Router. Der herstellerübergreifende Smart-Home-Standard Matter wird ebenfalls unterstützt. eero Max 7 integriert allerdings kein Alexa, der Router selbst hat also keine Mikrofone oder Lautsprecher. In der eero-App kann jedoch das eero-Konto mit Alexa verknüpft werden, was für die Smart-Home-Funktionen und die Steuerung der über eero angeschlossenen Geräte via Alexa relevant ist.
eero Max 7 kann mit eero Pro 6E, eero 6+, eero Pro 6, eero 6 und eero Pro (Wi-Fi 5) ein Thread-Netzwerk aufspannen, aber kein vorhandenes Thread-Netzwerk erweitern. Das Thread-Netzwerk, das von eero aufgespannt wird, kann allerdings von anderen Thread-Border-Routern erweitert werden, wenn sie „mobile keychains“ unterstützen. Amazons Echo (4. Gen), der Echo Show 10 (3. Gen) und der Echo Show 8 (3. Gen) können das Thread-Netzwerk von eero dann erweitern, wenn der Nutzer vor der Einrichtung sein Amazon- mit dem eero-Account verknüpft. Was der eero-App noch fehlt, ist eine Übersicht der Geräte im Thread-Netzwerk und des Netzwerks selbst, so dass der Nutzer sehen kann, ob die Verbindung zu einem Border-Router von Amazon funktioniert und alle Geräte mit ausreichender Verbindungsqualität angeschlossen sind. An der nahtlosen Verbindung mehrerer Thread-Netzwerke wird derzeit noch gearbeitet, was aber nichts mit eero zu tun hat, sondern mit dem Standard selbst.
Inbetriebnahme und Funktionen
Die Einrichtung des Mesh-WLAN-Systems eero Max 7 ist erneut denkbar einfach. Hat man die eero-App installiert und sich einen Account erstellt, muss ein eero Max 7 nur mit Strom und dem Modem verbunden werden. Über Bluetooth wird es dann vom Smartphone in der App gefunden und man kann die Einrichtung starten. Bei dieser vergibt man zunächst einen WLAN-Namen und ein Passwort, daraufhin ist der WLAN-Router auch schon einsatzbereit. Hat man das 2er- oder 3er-Set gekauft, können nun weitere Access-Points zum Mesh hinzugefügt werden. Dabei werden in der App allgemeine Ratschläge zur Platzierung des Geräts gegeben, um eine gute Funkabdeckung zu erzielen. Die Verbindung der Knoten erfolgt im Hintergrund und der Nutzer wird nach erfolgreichem Abschluss nur mit dem Hinweis beglückwünscht, dass zwischen beiden Geräten eine gute Geschwindigkeit besteht und alles eingerichtet wurde. Sofern ein Software-Update verfügbar ist, wird es im Folgenden auf allen Nodes aufgespielt.
Um den eero Max 7 als Smart-Home-Hub zu nutzen und Smart-Home-Geräte mit Alexa zu verbinden, muss nun das eero- mit dem Amazon-Konto verknüpft werden. Dieser Schritt lässt sich auf Wunsch überspringen, dann kann aber die Smart-Home-Funktion auch nicht genutzt werden. Die Alexa-Verknüpfung sorgt in die andere Richtung auch dafür, dass sich das eero Max 7 rudimentär via Alexa steuern lässt – beispielsweise das WLAN kann dann per Sprachbefehl über einen Echo ein- und ausgeschaltet werden.
Über die eero-App lassen sich im Vergleich zu anderen Routern kaum Netzwerkeinstellungen ändern – eine bewusste Entscheidung, denn das System soll die optimalen Einstellungen selbst wählen und der Nutzer sich hierüber keine Gedanken machen müssen. Neben der Verwaltung des Hauptnetzwerks können in der App Benachrichtigungen beim Hinzukommen neuer Geräte eingestellt, ein Gastnetzwerk aktiviert oder Funktionen wie IP-Reservierungen und Portweiterleitungen angepasst sowie UPnP und IPv6 deaktiviert werden. Darüber hinausgehende Detail-Einstellungen zum WLAN, etwa das Deaktivieren des 2,4-GHz-Netzes oder das Verbergen der SSID, sind nicht möglich. WPA3 zählt noch zu den Funktionen, die sich nur optional in den eero Labs aktivieren lassen. Dort stehen neue Features zum Ausprobieren bereit, bevor sie offiziell freigegeben werden.
eero Plus Abonnement sorgt für Einschränkungen
Über das Abo eero Plus stehen wie bisher zusätzliche Online-Sicherheitsfunktionen, eine Kindersicherung und weitere Funktionen bereit. Käufer des eero Max 7 können eero Plus 30 Tage lang kostenlos ausprobieren, danach kostet es 10,99 Euro im Monat oder 116,99 Euro im Jahr. Zu den weiteren Funktionen, die nur mit eero Plus möglich sind, gehören allerdings auch Dinge wie das Einrichten eines DDNS oder das Nutzen einer VPN-Verbindung zum eigenen Netzwerk. Die Statistiken zur Datennutzung des Netzwerks über die aktuelle Woche hinaus und die Übersicht der verbundenen WLAN-Clients sind ebenfalls nur mit Abo einsehbar. Funktionen hinter einem Abo zu platzieren, gehört seit jeher zum Geschäftsmodell von eero. Dass Käufer hierüber nicht erfreut sind und gern alle Funktionen ohne weitere Kosten nutzen möchten, ist ebenso selbstredend. eero Max 7 lässt sich, abgesehen von den zwei gesperrten Funktionen DDNS und VPN, im Alltag aber auch problemlos ohne das Abo nutzen. Eine Übersicht, welche Funktionen nur mit Abo möglich sind, liefert der Hersteller in einer guten Übersicht.
WLAN-Systeme im Vergleich
eero Max 7 | TP-Link Archer GX90 AX6600 | Synology RT6600ax | TP-Link Deco XE75 | Devolo Magic 2 WiFi next | Fritz!Box Mesh Set Fritz!Box 7590 AX + Fritz!Repeater 6000 |
TP-Link Deco P9 | eero Pro | Netgear Orbi Voice | Google Nest WiFi | |
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Dedizierter WAN-Anschluss | nein | ja | nein | ja | nein | ja | ||||
Anzahl der LAN-Anschlüsse am Router/Satellit | 4 | 5 | 4 | 3/3 | 0/2 | 4/2 | 1/2 | 3/2 | 1/0 | |
WLAN-Standards | 802.11a/b/g/n/ac/ax/be (2,4, 5 und 6 GHz), Tri-Band | 802.11a/n/ac/ax (2,4 und 5 GHz), Tri-Band | 802.11a/b/g/n/ac/ax (2,4, 5 und 6 GHz), Tri-Band | 802.11a/b/g/n/ac/ax (2,4 und 5 GHz), Dual-Band | 802.11a/b/g/n/ac/ax (2,4 und 5 GHz), Tri-Band | 802.11a/b/g/n/ac (2,4 und 5 GHz), Dual-Band | 802.11a/b/g/n/ac (2,4 und 5 GHz), Tri-Band | 802.11a/b/g/n/ac (2,4 und 5 GHz), Dual-Band | ||
Maximale Funkübertragungsrate | k.A. | 4.800 Mbit/s (5 GHz) + 1.200 Mbit/s (5 GHz) + 574 Mbit/s (2,4 GHz) |
4.800 Mbit/s (5 GHz) + 1.200 Mbit/s (5 GHz) + 600 Mbit/s (2,4 GHz) |
2.400 Mbit/s (6 GHz) + 2.400 Mbit/s (5 GHz) + 574 Mbit/s (2,4 GHz) |
1.200 Mbit/s (5 GHz) + 600 Mbit/s (2,4 GHz) |
2.400 Mbit/s (5 GHz) + 2.400 Mbit/s (5 GHz) + 1.200 Mbit/s (2,4 GHz) |
867 Mbit/s (5 GHz) + 300 Mbit/s (2,4 GHz) |
867 Mbit/s (5 GHz) + 400 Mbit/s (2,4 GHz) |
867 Mbit/s (5 GHz) + 300 Mbit/s (2,4 GHz) |
|
802.11k/v/r | k. A. | ja/ja/ja | ja/ja/nein | ja/ja/ja | ja/ja/nein | |||||
Anzahl Router und Satelliten im Test | 1+1 | 1+0 | 1+2 | 1+1 | 1+2 | 1+1 | 1+1 | |||
Router und Satellit identisch? | ja | – | ja | nein | ja | nein | nein | |||
Besonderheiten | 2 × 10 GbE und 2 × 2,5 GbE, Wi-Fi 7, Smart-Home-Hub mit Thread und Zigbee, Bluetooth 5.0 LE | 2,5 GbE | 2,5 GbE, 802.11s | Wi-Fi 6E | Powerline mit 2.400 Mbit/s | VDSL-Modem, DECT und Telefonanlage (7590 AX) | Powerline mit 1.000 Mbit/s | Bluetooth 5.0 LE | Access-Point ist Alexa-Lautsprecher, USB 2.0 am Router | Access-Point ist Google-Assistant-Lautsprecher, Bluetooth |
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