eero Max 7 im Test: Übertragungsraten, Leistungsaufnahme, Preise und Fazit
2/2Asus ROG Maximus Z790 Dark Hero mit Wi-Fi 7
Wi-Fi 7 zu testen, ist aktuell noch schwierig. Ein paar erste Smartphones unterstützen zwar den neuen Standard, ermöglichen ihrerseits aber nicht die volle Datenübertragungsrate, die ein Wi-Fi-7-System hergibt. ComputerBase hat ein Google Pixel 8 (Test) mit Wi-Fi 7 deshalb nur für einen zusätzlichen Geschwindigkeitstest und die Überprüfung der Kompatibilität herangezogen. Für Abhilfe sorgten erst die Neuauflagen der Intel-Z790-Mainboards, da einige Modelle mit einem Intel-BE200-Chipsatz ausgestattet sind und Wi-Fi 7 mit zwei MIMO-Streams und 320 MHz unterstützen. Die theoretisch maximale Geschwindigkeit beträgt somit 5,8 Gbit/s.
Im Test kommt das Asus ROG Maximus Z790 Dark Hero zum Einsatz, das bei der Community von ComputerBase auch sogleich als Favorit der neuen Z790-Mainboards abgeschnitten hat.
Windows 11 kann noch kein MLO
Wi-Fi 7 MLO (Multi Link Operation) wird derzeit allerdings noch von keinem Windows-PC unterstützt, da diese Funktion vollständig erst mit dem Update Windows 11 24H2 unterstützt wird. Mit MLO können sich Client und Router gleichzeitig auf mehreren Funkbändern, also 2,4, 5 und 6 GHz, miteinander verbinden, was die Geschwindigkeit weiter verbessert und auch die Zuverlässigkeit der Verbindung erhöht. MLO ist quasi Link Aggregation fürs WLAN. Wenn Windows 11 Wi-Fi 7 voll unterstützt, kann sich die Geschwindigkeit also noch weiter erhöhen.
Wie schon bei Wi-Fi 6E ist auch bei Wi-Fi 7 Windows 11 Pflicht, um den neuen Funkstandard nutzen zu können. Mit Windows 10 unterstützt Microsoft ihn nicht.
Übertragungsraten im Vergleich
Die Messungen zu den Übertragungsraten folgen denen im Test des TP-Link Archer GX90 AX6600 und den vorangegangenen Tests zu Mesh-WLAN-Systemen. Dadurch wird eine möglichst hohe Vergleichbarkeit angestrebt, die sich aufgrund äußerer, nicht kontrollierbarer Störeinflüsse bei WLAN-Systemen aber nie gänzlich erreichen lässt.
Die Übertragungsraten im Netzwerk werden erneut mit iPerf gemessen, wobei sechs parallele Datenströme gestartet werden. Im Test werden beide Richtungen der Datenübertragung geprüft – vom als iPerf-Server fungierenden Rechner zum Client und vom Client zum Server. Aufstellungsort, Einstellungen und Aufbau des Mesh-WLANs werden jeweils identisch gewählt, soweit die Systeme dies ermöglichen. Die Details zum Aufbau sind bei den jeweiligen Messungen erläutert.
Das eero-System wird mit den Standardeinstellungen betrieben – soweit davon abgewichen wird, wird darauf explizit hingewiesen. Im Test wird ganz bewusst versucht, praxisnahe Datenübertragungsraten zu ermitteln und keine theoretischen Laborwerte, die sich im Alltag nie einstellen.
Direkte Kabelverbindung für 10 Gbit/s
Für eine erste Überprüfung der Leistungsfähigkeit werden zwei PCs mit 10 GbE an die beiden 10-Gigabit-Anschlüsse eines eero Max 7 angeschlossen. So lässt sich prüfen, wie schnell die interne Datenübertragung ist. So verbunden, werden Daten mit 9,48 Gbit/s im Download und ebenfalls 9,48 Gbit/s im Upload zwischen den beiden Rechnern übertragen.
Darüber hinaus wurden die beiden eero Max 7 per Kabel statt über WLAN miteinander verbunden, was ebenfalls problemlos möglich ist, wenn sie untereinander per Kabel kommunizieren und jeweils nur als Access-Points auf die WLAN-Verbindung zurückgreifen sollen. Die PCs werden jeweils an einen unterschiedlichen Access-Point mit 10 GbE angeschlossen. Dies resultiert in einer Datenübertragung mit 9,48 Gbit/s beim Download und 9,49 Gbit/s im Upload, ist also genauso schnell wie die Übertragung über ein einzelnes Gerät, an dem beide PCs angeschlossen sind.
Maximale Übertragungsraten bei optimalen Bedingungen
Im ersten Drahtlos-Test werden die beiden Access-Points des eero Max 7 im selben Raum ohne Hindernisse aufgebaut. Dieser Test symbolisiert die maximal mögliche kabellose Datenübertragungsrate im Idealfall und dient nur als theoretische Orientierung für das, was unter sehr guten Bedingungen mit dem System möglich ist. Client- und Server-PC sind für die Messungen per LAN-Kabel an jeweils einem eero Max 7 angeschlossen, wobei einer der 10-Gigabit-Anschlüsse genutzt wird. Auch die PCs bieten dafür 10 Gbit/s per PCIe-LAN-Karte.
Beim ersten Test der WLAN-Verbindung zwischen den beiden eero Max 7 kann das System die Konkurrenz im Testfeld mit Übertragungsraten von 3,3 Gbit/s und 2,65 Gbit/s spielend abhängen, was vor allem daran liegt, dass eero bei beiden Access-Points 10-Gigabit-Anschlüsse bietet, die eine Limitierung bei der Datenübertragung zum PC aufheben. Die anderen Systeme im Test sind hier bei ihrer maximalen Datenübertragung durch die 1-Gigabit-Schnittstellen begrenzt. eero Max 7 zeigt somit auch, dass über WLAN weit mehr als 1 Gbit/s übertragen werden kann, wenn alle Komponenten im Netzwerk mitspielen.
Zudem wird ein weiterer Test durchgeführt, bei dem der Client per WLAN mit dem eero 7 Max über Wi-Fi 7 verbunden wird, der Server aber weiterhin mit 10 GbE. Beide Geräte stehen weiterhin im selben Raum, es stellt also die maximale drahtlose Geschwindigkeit eines Clients dar.
Die Übertragungsrate von rund 2.500 Mbit/s in beide Richtungen deutet auf die Nutzung einer Kanalbreite von 160 MHz im 6-GHz-Band hin, was 2,5 Gbit/s ermöglicht. Auf diese Aushandlung hat man im Alltag keinen Einfluss. Da hierzulande von der Europäischen Union nur 480 MHz von insgesamt 1.200 MHz zur Nutzung der 6-GHz-Frequenz freigegeben sind, kommen sich benachbarte WLANs bei 320 MHz Kanalbreite aber sehr schnell in die Quere und in der Praxis wird oft eine kleinere Kanalbreite gewählt. Mit 320 MHz sind mit dem Intel BE200 theoretisch 5,8 Gbit/s möglich.
In diesem Test zeigt sich abermals, dass auch Wi-Fi 7 zwar längst nicht an eine kabelgebundene 10-Gigabit-Verbindung heranreicht, 2,5 GbE aber problemlos erreicht werden, was erneut auch an den schnellen LAN-Schnittstellen des eero Max 7 liegt, der hier nicht limitiert – denn mit Wi-Fi 6 sind solche Geschwindigkeiten ebenfalls möglich, dafür bräuchte es gar kein Wi-Fi 7.
Geschwindigkeit durch 5 Trockenbauwände über 15 m hinweg
Beim zweiten Test werden die Netzwerkkomponenten des eero Max 7 im Büro verteilt. Zwischen Server und Client beziehungsweise den beiden Access-Points des Wi-Fi-7-Systems liegen dabei rund 15 m. Die Strecke muss, anders als bei Systemen mit drei Access-Points, ohne auf halber Strecke platzierten Repeater zurückgelegt werden. Die beiden Access-Points von eero kommunizieren nun also direkt über WLAN miteinander, Client- und Server-PC sind mit den Geräten zunächst aber erneut per LAN-Kabel verbunden.
Können die beiden eero-Access-Points wieder untereinander funken, wie sie wollen, leistet das System auch über die Distanz eine hohe Übertragungsrate und erreicht knapp 2 bis 2,7 Gbit/s via WLAN.
Beim nächsten Test wird der Client nun per WLAN über Wi-Fi 7 und der Server per LAN mit dem eero Max 7 in 15 m Entfernung verbunden.
Das eero Max 7 muss für diesen Test somit zwei Mal auf WLAN zurückgreifen – einerseits für die Kommunikation untereinander, also zwischen den beiden Access-Points, und andererseits für die Kommunikation zwischen einem Access-Point und einem Client-PC mit Wi-Fi 7.
Im doppelten Funkbetrieb bricht die Übertragungsgeschwindigkeit deutlich ein, erreicht aber dennoch Spitzenwerte, die bisher kein anderes System im Testfeld erzielt hat. Ein Google Pixel 8 mit Wi-Fi 7 erreicht als drahtloser Client hier übrigens 739 Mbit/s im Download und 764 Mbit/s im Upload.
Übertragungsrate im Einfamilienhaus über je drei Etagen und zwei Decken hinweg
Der zweite Testaufbau findet erneut in einem Einfamilienhaus über mehrere Etagen statt. Im Erdgeschoss und in der zweiten Etage ist ein eero-Adapter installiert. Der Client ist mit dem Adapter im zweiten Stock über LAN verbunden, der Server mit dem eero im Erdgeschoss ebenfalls via LAN. Da das Set aus zwei Access-Points besteht, muss die erste Etage vom System überwunden werden, ohne dass ein weiterer Mesh-Knoten das Signal weiterleiten kann. Die Komponenten sind auf den Etagen jeweils so zentral wie möglich platziert.
Obwohl eero Max 7 in diesem Test auf einen Repeater auf halber Strecke verzichten muss, setzt es sich abermals problemlos an die Spitze des Testfelds – und das mit doppelter Geschwindigkeit teils mit großem Abstand. Auch der erste rein vertikale Verbindungstest wird somit mit Bravour gemeistert.
Leistungsaufnahme im Vergleich
Mehr Leistung, mehr Technik und mehr Funktionen machen sich häufig an irgendeiner Stelle negativ bemerkbar. Beim eero Max 7 sorgen die schnellen Netzwerkanschlüsse und das flinke WLAN für eine hohe Leistungsaufnahme, die mit knapp 17 Watt ohne Last und ca. 26 Watt bei aktiver Übertragungsrate pro Access-Point deutlich höher ausfällt als bei den anderen Kandidaten im Testfeld. Die von Enthusiasten lange geforderten schnellen Schnittstellen machen eben auch in diesem Punkt durchaus auf sich aufmerksam. Nicht vergessen werden darf dabei aber ebenso, dass das System auch als Smart-Home-Hub mit integriertem Thread fungiert.
Der eero Max 7 ist zudem so gebaut, dass warme Luft durch den Access-Point aufsteigt. Dass die schnelle Technik für ordentlich Abwärme sorgt, spürt man so recht früh, denn der eero Max 7 wird im Betrieb durchaus warm. Auf eine aktive Kühlung kann trotzdem verzichtet werden, so dass das System keine zusätzliche Lärmquelle darstellt.
Mesh-WLAN-Preise im Vergleich
Das eero Max 7 2er-Set zeigt obendrein, dass neue Technik wie Wi-Fi 7 teuer ist. Mit 1.349,99 Euro* setzt es sich auch in diesem Punkt spielend an die Spitze des Testfeldes.
Fazit
In Sachen Leistung zeigt das eero Max 7 eindrucksvoll, was möglich ist, wenn bei den Anschlüssen nicht gespart wird. Enthusiasten geht bei der Ausstattung des eero Max 7 das Herz auf. Mit je zwei 2,5- und 10-Gigabit-Netzwerkanschlüssen an jedem Access-Point kommen sie auf ihre Kosten und können schnelle Geräte im Netzwerk endlich auch ohne zusätzliche 10-GbE-Switches gebührend miteinander verbinden. Dieser Aspekt ist es auch, der dem WLAN zu neuen Rekorden verhilft, da nicht irgendwo im Netzwerk die Gigabit-Grenze einen Strich durch die Rechnung macht. Mit dem eero Max 7 erhält man Leistung satt. Und dabei unterstützt Windows 11 erst in rund einem Jahr auch Multi Link Operation mit WiFi 7, was das WLAN noch schneller macht. Die Geräte halten zuverlässig die Verbindung untereinander, kommunizieren schnell miteinander und Einrichtung und App-Steuerung sind schnell und einfach.
Gänzlich ohne Kehrseite für den Käufer bleiben diese Vorzüge jedoch nicht. Einerseits ist die Leistungsaufnahme des Smart-Home-Mesh-WLAN-Systems mit Wi-Fi 7 vergleichsweise hoch, andererseits ist es im Vergleich zu den etablierten, langsameren Systemen teuer.
Die Abwärme hat eero gut im Griff, der Kamineffekt funktioniert auch ohne aktiven Lüfter im Gehäuse und die Access-Points werden zwar warm, ihre Leistung leidet aber auch im Dauerbetrieb nicht darunter.
Obwohl sich die Leistung an Enthusiasten richtet, muss man für Inbetriebnahme und Konfiguration des Systems keine besonderen Netzwerkkenntnisse haben. Das System ist auf einen unkomplizierten Betrieb ausgelegt, die Konfiguration erfolgt zeitgemäß über eine Smartphone-App. Enthusiasten müssen sich allerdings bewusst sein, dass die Einstellungsmöglichkeiten deshalb auch vergleichsweise gering ausfallen und man eben nicht im Detail Anpassungen vornehmen kann. Somit richtet sich eero Max 7 wieder einmal an Nutzer, die für schnelle Leistung bereit sind, viel Geld in die Hand zu nehmen, sich jedoch nicht mit technischen Details auseinandersetzen müssen wollen, sondern einfach ein funktionierendes Mesh-WLAN-System möchten.
Im Alltag lässt sich eero Max 7 problemlos auch ohne das zusätzliche Abonnement nutzen. In der App werden aber natürlich immer wieder genau die Funktionen beworben, für die es ein Abo braucht. Wirklich ärgerlich ist allerdings, dass Sicherheit in Form eines VPN-Zugangs zum Netzwerk nur gegen die Abogebühr geboten wird – der VPN-Zugang sollte – auch angesichts des Preises des Systems – ohne Abozwang geboten werden. Außerdem gehört eero zu Amazon, dann könnten doch wenigstens Prime-Mitglieder die Abo-Funktionen von eero Max 7 ohne Aufpreis erhalten – vielleicht ein Weg, über den Amazon mal nachdenkt und der beide Modelle vereint.
Die Technik und Leistung des eero Max 7 ist beeindruckend, wofür es mit einer Empfehlung aus dem Test geht.
ComputerBase hat das eero Max 7 2er-Set leihweise von Amazon zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
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