EndeavourOS Galileo: Arch-Linux-Derivat setzt auf KDE Plasma

EndeavourOS erweitert Arch Linux um einen grafischen Installer und vorausgewählte Software-Pakete. Damit ist die Nutzung einer Rolling-Release-Distribution mit hoher Verbreitung und Support auch für Linux-Einsteiger ohne größere Hürden möglich. Das für die Installation nötige Live System wechselt von XFCE auf KDE Plasma.

Der Desktop eines Live-Systems, also ein beispielsweise vom USB-Stick gebootetes Linux, ist das Erste was ein (neuer) Nutzer sieht. Die komfortable Bedienung und ansprechende Präsentation kann bereits Einfluss nehmen auf die Wahrnehmung einer Distribution und den Willen diese auch produktiv einzusetzen. Die Entwickler hinter EndeavourOS sind nun den Schritt gegangen ihre Live-Umgebung auf KDE Plasma umzustellen.

Wesentlicher Grund hierfür ist die Vereinfachung und Pflege für das Team hinter dem freien Betriebssystem. Insbesondere der für die Installation verwendete Calamares Installer setzt auf QT-Bibliotheken und Abhängigkeiten aus dem KDE Projekt. Diese sind auch nötig, wenn als Desktop ein Alternativer wie XFCE Verwendung findet. Entsprechend kann das Team hinter EndeavourOS auf diese Weise Ressourcen sparen.

Streichung der Community-Editionen

Nutzer hatten bislang die Möglichkeit über Calamares während der Installation ein voreingerichtetes und von der Community gepflegtes System mit jeweils unterschiedlichem Desktop zu wählen. Durch das Streichen der Option entfallen damit die Sway, Qtile, BSPWM, Openbox und Worm Community-Editionen. Hintergrund ist das Ausscheiden vieler ursprünglicher Entwickler. Das Kernteam hinter EndeavourOS hatte daher bislang die Entwicklung dafür übernommen, da niemand die Weiterentwicklung der Community-Editions übernehmen wollte. Das Erscheinen neuer Systemabbilder beendet nun die alternativen Editionen um das Betriebssystem-Projekt als Ganzes voranzubringen. Nutzern steht es aber weiterhin frei die Community-Editionen über GitHub manuell zu installieren.

Feinschliff unter der Haube

Auf Grundlage von Community-Feedback aktiviert EndeavourOS die Auflösung von lokalen Hostnamen zur vereinfachten Einrichtung von Netzwerkdruckern. Die systemweite Festplatten-Verschlüsselung setzt ab sofort auf das argon2id Verfahren. Der Willkommens-Bildschirm bietet nun die Auswahl der Sprache und das Standard-Tastaturlayout im Deutschen ist ab sofort „de-latin1“.

Die genannten Änderungen betreffen dabei nur Systemabbilder und wirken sich auf Neuinstallationen von der Live-ISO heraus aus. Bereits bestehende Systeme sind nicht betroffen. Individuell eingerichtete Desktops werden daher wie gewohnt über Updates aktuell gehalten.