Geekbench: Apples M3 Max schlägt den Snapdragon X Elite teils deutlich
In ersten Benchmarks zeigt sich Apples neue M3-Familie weiterhin als Platzhirsch unter den Arm-SoCs und nimmt es sogar mit einem Intel Core i9-13900K auf. Durchgesickert sind Werte zu M3 sowie M3 Max, die Qualcomms neuem Snapdragon X Elite schon vor Veröffentlichung überflügeln. Die Werte zeigen auch gesteigerte Taktraten.
Kurz vor Halloween hat Apple mit dem M3, M3 Pro und M3 Max neue SoCs auf Basis der modernen 3-nm-Fertigung von TSMC vorgestellt. Bereits kommende Woche erscheinen erste Produkte mit den neuen Chips und somit verwundert es nicht, dass bereits im Vorfeld einige Benchmark-Ergebnisse durchgesickert sind. Es ist davon auszugehen, dass ausgewählte Presse und Influencer bereits im Besitz von Testgeräten sind.
Erste Werte deuten auf Spitzenplatzierungen hin
Die Zahlen stammen aus dem Geekbench, dessen kostenlose Version die Ergebnisse automatisch auf die Server des Entwicklers hochlädt. Das Tool kann neben einem GPU-Test auch die CPU auf allen oder einem Kern auslasten. Dem M3 Max gelingt es hierbei, sich im Multi-Core-Test nicht nur vor dem Vorgänger M2 Max zu positionieren, er lässt den Qualcomm Snapdragon X Elite ebenso hinter sich – mit ganzen 38 Prozent. Dieser Vorsprung reicht am Ende sogar aus, um selbst einen Intel Core i9-13900K mit 24 Kernen knapp zu übertreffen.
Möglich wird dieses nicht gänzlich überraschende Leistungsplus von 47 Prozent gegenüber dem M2 Max durch eine neue CPU-Architektur mit mehr Kernen, aber auch durch einen deutlich gesteigerten Takt: Der M3 Max taktet laut Geekbench mit 4,05 GHz und damit 16 Prozent höher als der Vorgänger.
Gegenüber dem Chip von Qualcomm, welcher nur auf 12 Kerne kommt, hat der M3 Max mit 16 Kernen daher einen Vorteil. Der Stromverbrauch der M3-Serie ist nicht bekannt, Tests werden zeigen, ob Apple auch in der Leistung pro Watt mit Qualcomm mithalten kann. Diese soll laut Qualcomm über der des M2 Max liegen, in ersten Benchmarks der Redaktion positionierte sich der neue Snapdragon zumindest vor dem M2 Max in Sachen Leistung.
M2 | M3 | M3 Pro | M3 Max | Snapdragon X Elite | i9-13900K | |
---|---|---|---|---|---|---|
Fertigung | TSMC N5P | TSMC N3B* | TSMC N3B* | TSMC N3B* | 4 nm TSMC | Intel 7 |
Transistoren | 20 Milliarden | 25 Milliarden | 37 Milliarden | 92 Milliarden | k.A. | |
Leistungskerne | 4 × Avalanche @ 3,48 GHz |
4 × ? @ 4,05 GHz |
6 × ? | 12 × ? @ 4,05 GHz |
12 × Oryon @ 3,8 GHz (2-Kern-Turbo @ 4,3 GHz) |
8 × Raptor Cove @ 5,40 GHz |
Effizienzkerne | 4 × Blizzard @ 2,42 GHz |
4 × ? | 6 × ? | 4 × ? | - | 16 × Gracemont @ 4,30 GHz |
Kerne gesamt | 8 | 8 | 12 | 16 | 12 | 24 |
Veröffentlichung | Juni 2022 | November 2023 | November 2023 | November 2023 | Mitte 2024 | Oktober 2022 |
*Nicht offiziell bestätigt |
Performance-Kerne mit weniger Vorsprung
Auch im Single-Core-Test platziert sich Apple an der Spitze und schlägt den Core i9 von Intel knapp. Ein M3 schlägt seinen direkten Vorgänger M2 mit 12 Prozent recht deutlich. Damit löst Apple das Versprechen von 15 Prozent schnelleren Performance-Kernen fast ein. Der Vorsprung zur Konkurrenz fällt hier allerdings geringer aus als im Multi-Core.
Qualcomm platziert sich zwar hinter Apples M3, grundsätzlich liegen in diesem Test alle Chips jedoch sehr nah beieinander, der M3 Max fällt sogar auf das Niveau des X Elite zurück.
Das MacBook Pro zieht mit dem Mac Pro gleich
Die zusätzlichen 50 Prozent an Performance-Kernen machen nicht vor der hauseigenen M2-Serie halt: Im direkten Vergleich wird die bisherige Speerspitze von Apple Silicon eingeholt. Während der Single-Core des M2 Ultra um 6 Prozent geschlagen wird, wird der Multi-Core beinahe eingeholt. Hier sei darauf hingewiesen, dass es bereits Berichte über höhere Werte gibt, die den M3 Max leicht vor dem M2 Ultra sehen, diese konnten allerdings nicht in der Datenbank aufgefunden werden.
M2 Ultra | M3 Max | |
---|---|---|
Single-Core | 2767 | 2943 |
Multi-Core | 21316 | 21084 |
Kerne | 24 (16 × Performance 8 × Efficiency) |
16 (12 × Performance 4 × Efficiency) |
Ein MacBook Pro mit M3 Max ist damit voraussichtlich ähnlich schnell wie ein Mac Pro und Mac Studio mit M2 Ultra – und das, obwohl der M3 Max über acht Kerne weniger verfügt.
GPU-Leistungszuwachs nur minimal
Der Geekbench lässt auch Rückschlüsse auf die GPU zu. Mangels Werten für den Snapdragon X Elite, ist ein direkter Vergleich mit dem SoC von Qualcomm allerdings nicht möglich. Jedoch ist ein Gegenüberstellen innerhalb von Apple Silicon möglich. Es zeigt sich, dass die neuen Chips nicht einmal zehn Prozent schneller sind als ihre direkten Vorgänger im Vollausbau mit 10 GPU-Cores beim M2 und 38 GPU-Cores im M2 Max.
Aus den Werten in der Datenbank geht hervor, dass es sich bei den neuen Chips um einen M3 mit 10 GPU-Cores und einen M3 Max mit 40 GPU-Cores handelt.
Für die GPU hat der Mac-Hersteller dabei eigentlich viele Neuerungen angekündigt: Raytracing, Dynamic Caching, Mesh Shading und eine bis zu 1,8-fache schnellere GPU-Rendering-Leistung in Apps. Zumindest im Geekbench v6 Compute vermögen sich diese Überarbeitungen in OpenCL allerdings nicht vollständig zu materialisieren.