Last Train Home: RTS führt im Panzerzug durch den russischen Bürgerkrieg

Fabian Vecellio del Monego
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In Last Train Home übernehmen Spieler das Kommando über einen Trupp tschecho­slowakischer Überlebender des Ersten Weltkriegs und müssen ihn allen Gefahren zum Trotz sicher nach Hause führen. Das düstere Strategiespiel des tschechischen Studios Ashborne Games und von Publisher THQ Nordic erscheint heute auf Steam.

Aus dem Regen in die Traufe

Last Train Home versetzt Spieler ins kriegsgebeutelte Osteuropa des Jahres 1918 und bedient sich wahrer Gegebenheiten als historische Kulisse und Rahmenhandlung. Es gilt, eine tschechoslowakische Legion, die im Ersten Weltkrieg auf Seiten Russlands gegen Österreich-Ungarn gekämpft hat und sich nach dem Sieg der Entente alleingelassen und inmitten der Nachbeben der Oktoberrevolution wiederfindet, in Sicherheit zu bringen. Der entbrannte russische Bürgerkrieg ist nicht der ihre, die Flucht und Rückkehr in das neu proklamierte Heimatland Tschechoslowakei stattdessen Maxime der überlebenden Männer und Frauen.

Da sie den direkten Weg nach Hause als zu gefährlich erachten, schlagen die Überlebenden stattdessen im Panzerzug die Reise gen Osten durch die sibirische Wildnis ein; an der weit entfernten Pazifikküste soll es ab Wladiwostok – der Endstation der Transsibirischen Eisenbahn – per Schiff zurück nach Europa gehen. Allerdings gerät der Trupp schnell zwischen die Fronten der russischen Rotarmisten und der Weißgardisten; der Krieg scheint kein Ende zu nehmen.

Taktik, Strategie, Management und Geschichte

In dieser zunächst hoffnungslosen Lage gilt es, Mannschaft und Ressourcen zu verwalten, sich zu verteidigen und letztlich zu überleben – das winterliche Sibirien ist erbarmungslos und The Last Train Home entsprechend gespickt mit Survival-Elementen. Die Entwickler betonen: Ein jedes Leben zähle; die Gemeinschaft sei nicht als homogene Infanterie-Ressource für den Fleischwolf des Krieges zu verstehen. Verwundete und ebenso die Moral müssen gepflegt werden, Zug und Trupp benötigen bessere Ausrüstung und verschiedene Arbeitsabläufe gehören organisiert.

Immer wieder geraten Spieler dabei in Gefechte, die gemäß den Regeln der Echtzeitstrategie bewältigt werden müssen. Verschiedene Soldaten des Trupps bringen unterschiedliche Fähigkeiten mit, die zu strategischem Vorgehen einladen sollen, erörtert Ashborne Games. Der Schwerpunkt des Spiels liege jedoch ebenso auf dem narrativen Aspekt, der einen neuen Blick auf die Folgen des Ersten Weltkriegs bieten soll, jenseits der Perspektive der großen Mächte.

Zum Start reduziert auf Steam und GoG

Last Train Home ist soeben auf Steam und auf GoG erschienen. Zunächst kostet das Echtzeittaktikspiel im Rahmen eines Einführungsangebotes noch bis zum 5. Dezember rund 34 Euro, anschließend steigt der Preis auf rund 40 Euro. Eine Digital Deluxe Edition mit DLC, Soundtrack und Artbook kostet zunächst rund 47 Euro und später rund 55 Euro. Neben einer englischen, französischen und tschechischen Vertonung wird auch eine deutsche Sprachausgabe geboten. Die Systemanforderungen lesen sich wie folgt. Nutzer einer GeForce-RTX-Grafikkarte können auf DLSS Super Resolution zurückgreifen.

Was ist DLSS Super Resolution?
Nvidias Deep Learning Super Sampling kombiniert eine temporale KI-Kantenglättung ähnlich TAA mit einem ebenso temporal arbeitenden Upscaling-Algorithmus. DLSS Super Resolution (ehemals DLSS 2) als Kernbestandteil des DLSS-Featuresets funktioniert auf Grafikkarten der Serien GeForce RTX 2000 (Turing), RTX 3000 (Ampere) sowie RTX 4000 (Ada) und ermöglicht es, Spiele in einer niedrigeren Auflösung zu berechnen als anschließend die Ausgabe über den Bildschirm erfolgt. Das benötigt weniger Leistung, steigert also die FPS oder kann Energie einsparen.

Zielsetzung ist es, eine bessere Bildqualität zu liefern als es klassisches Upscaling und TAA in Kombination können, sodass die native Qualität nach Möglichkeit erhalten bleibt. Die Bildqualität hängt allerdings stark von der Ausgabe-Auflösung und dem gewählten Upscaling-Profil ab. Faustregel: Je höher die Auflösung und je kleiner der Upscaling-Faktor, desto besser ist das Ergebnis.
Profil Upscaling-
Faktor
Prozent der
Ausgabe-Auflösung
Rendering-Auflösung bei …
8K UHD
8.192 × 4.320
4K UHD
3.840 × 2.160
QHD
2.560 × 1.440
Full HD
1.920 × 1.080
Quality 1,5 66,6 % 5.461 × 2.880 2.560 × 1.440 1.707 × 960 1.280 × 720
Balanced 1,724 58,0 % 4.752 × 2.506 2.227 × 1.253 1.485 × 835 1.114 × 626
Performance 2 50,0 % 4.096 × 2.160 1.920 × 1.080 1.280 × 720 960 × 540
Ultra Performance 3 33,3 % 2.731 × 1.440 1.280 × 720 853 × 480 640 × 360
Einen Sonderfall nimmt DLAA (Deep Learning Anti-Aliasing) ein, wobei der DLSS-Algorithmus ohne Upscaling verwendet wird. Dementsprechend findet die Berechnung der Frames in nativer Auflösung statt, sodass DLSS den Aspekt der Kantenglättung übernimmt und die Bildqualität weiter steigern kann.
Systemanforderungen für Last Train Home
Minimal Empfohlen
Prozessor Vier Kerne mit 3 GHz Sechs Kerne mit 3 GHz
Arbeitsspeicher 8 GB RAM 16 GB RAM
Grafikkarte Nvidia GeForce GTX 1050 Ti
AMD Radeon RX 570
Nvidia GeForce RTX 2060
AMD Radeon RX 5700
Grafikspeicher 4 GB VRAM 6 GB VRAM
Speicherplatz 20 GB HDD/SSD
Betriebssystem Windows 10 (64-Bit)