Nach Lizenz-Upgrade: Hardware- oder BIOS-Wechsel deaktiviert Windows 10/11
Seit einigen Wochen lassen sich Windows 10 und 11 nicht mehr mit Produktschlüsseln für Windows 7 oder 8 aktivieren. Bei Anwendern, die zuvor von den kostenlosen Lizenz-Upgrades Gebrauch gemacht hatten, kommt es nun offenbar zu Problemen – etwa nach dem Austausch von Hardwarekomponenten oder nach BIOS-Updates.
Kostenloses Lizenz-Upgrade nicht mehr möglich
Dass das kostenlose Upgrade von Windows 7 oder 8 auf Windows 10 oder 11 vollständig eingestellt wird, hatte Microsoft erst Ende September angekündigt. Viele Jahre konnten Anwender ihre Lizenzen kostenfrei auf die neueren Systeme übertragen. Damit wollte der Redmonder Softwarekonzern möglichst viele Nutzer dazu bewegen, von den älteren und inzwischen auch nicht mehr unterstützten Windows-Versionen Abstand zu nehmen und auf eines der neueren Systeme zu wechseln, für die es weiterhin Sicherheitsupdates gibt. Der Wechsel von Windows 10 auf Windows 11 bleibt von der jüngsten Maßnahme allerdings unberührt – er ist weiterhin kostenfrei möglich, sofern die Systemanforderungen von Windows 11 erfüllt werden.
Einige Anwender, die in der Vergangenheit einen Produktschlüssel von Windows 7 oder 8 verwendet haben, um Windows 10 oder 11 zu aktivieren, stehen allerdings inzwischen vor einem Problem. Wie aus einem Bericht von The Verge hervorgeht, kann wohl der Austausch bestimmter Hardwarekomponenten dazu führen, dass diese Systeme deaktiviert werden. Manchmal passiere dies aber auch schon im Zusammenhang mit einem einfachen BIOS-Update. Eine Aktivierung mit dem zuvor verwendeten Schlüssel sei daraufhin nicht mehr möglich.
Problem wird wohl untersucht
The-Verge-Autor Tom Warren hat nach eigenen Angaben selber eine entsprechende Erfahrung gemacht. Nach dem Austausch eines Mainboards habe er zunächst einen neuen Windows-11-Produktschlüssel erwerben müssen, um sein System wieder aktivieren zu können. Darüber hinaus verweist Warren aber auch auf dazu passende Nutzerberichte auf X, nach denen das Problem nicht nur beim Wechsel von Hardwarekomponenten, sondern manchmal auch schon nach einem weitaus häufiger vorkommenden BIOS-Update entsteht.
Ein Leser habe laut Warren in diesem Zusammenhang außerdem seine Erfahrungen mit dem Kundensupport von Microsoft geschildert. Der zuständige Supportmitarbeiter habe ihm erklärt, seine Windows-10-Lizenz könne nach seinem durchgeführten Hardwarewechsel nicht weitergeführt werden. Grund dafür sei sein zuvor in Anspruch genommenes Upgrade von Windows 7 – der Support für die Produktschlüssel dieses Betriebssystems sei eingestellt worden. Jedoch habe der Mitarbeiter ihm ebenfalls bestätigt, dass der Wechsel der Hardware grundsätzlich keine Verletzung der Windows-Lizenz darstelle. Einen Grund, die Windows-10-Lizenz zu widerrufen oder in irgendeiner Weise zu ändern, gebe es folglich nicht.
In einer Stellungnahme gegenüber The Verge hat Microsoft wohl bestätigt, das Problem bereits zu untersuchen. All jenen Kunden, die technische Schwierigkeiten haben, empfiehlt der Konzern, sich an den Kundensupport zu wenden.
Microsoft schreit nach Aufmerksamkeit
In den letzten Tagen zog Microsoft schon mehrfach den Unmut vieler Windows-Nutzer auf sich. So mussten einige Anwender beispielsweise zeitweilig eine Begründung abgeben, wenn sie die OneDrive-App unter Windows beenden wollten. Nach der medialen Aufmerksamkeit, die das nach sich zog, machte der Konzern aber einen Rückzieher und stellte den Feedback-Dialog wieder ein. Ebenfalls auf wenig Gegenliebe stieß zuletzt die vom neuen Outlook stillschweigend durchgeführte Synchronisation von Zugangsdaten für E-Mail-Accounts mit der Microsoft-Cloud.
Wie aus einem Kommentar des Community-Mitglieds donut1 hervorgeht, scheint es wohl im Falle einer Deaktivierung nach einem Hardware- oder BIOS-Wechsel manchmal schon zu helfen, den Windows-Dienst „Software Protection“ manuell zu starten. Dieser ist der Dienstbeschreibung zufolge für „die Installation und die Durchsetzung digitaler Lizenzen für Windows und Windows-Anwendungen“ zuständig. Mehrere Nutzer im Forum haben bereits bestätigt, dass sie Ihr System damit erfolgreich wieder aktivieren konnten.
Die Redaktion dankt Community-Mitglied donut1 für den Hinweis zu diesem Update.