Preisgestaltung in Diablo IV: Blizzard will wissen, wie teuer DLCs sein können
Sind 50 bis 100 Euro für eine Erweiterung okay? Das möchte Blizzard laut Medienberichten mit Hilfe einer Umfrage von Spielern wissen. ComputerBase auch, denn das Thema ist spannend: Dahinter steht die Frage, wie weit Spieler für welche Inhalte ihre Geldbörse öffnen – aller Empörung zum Trotz.
Die teilweise absurd hohen Preise für Skins und Co, die in Spielen regelmäßig verlangt werden, sind immer für einen Sturm der Entrüstung und ein paar Lacher über sarkastisch-bissige Bemerkungen gut. Geholfen hat es nichts: Die verlangten Preise steigen eher als dass sie sinken. Wer böse schreit, kauft demnach zwar nicht, Publisher finden aber genug andere, die weiterhin zugreifen.
In diesem Kontext ist die jüngste Umfrage von Activision zu verorten. Der Konzern, der mit Mikrotransaktionen unter anderem in Call of Duty ein lukratives Feld beackert und zuletzt in Overwatch 2 die Zusatzkauf-Schraube angezogen hat, möchte in Bezug auf Diablo 4 (Test) wissen, was Spieler für die im Jahresrhythmus geplanten Erweiterungen zahlen würden. Skizziert hatte der Konzern bislang ein Modell im Stil von Destiny, bei dem die Spielwelt jährlich mit neuen Geschichten weiterentwickelt wird und so eine fortlaufende Story erzählt – parallel zu einem Ingame-Shop, in dem schon einmal 20 Euro für einen Skin verlangt werden. Die auf Mikrotransaktionen bauende Monetarisierung war ein wesentlicher Grund dafür, dass Diablo 4 bei Veröffentlichung auf Steam mit negativen Wertungen abgestraft wurde.
Erweiterung plus Extras
Laut einer durchgesickerten Umfrage, von der Bellular News auf YouTube berichtet, ist damit das Ende der Fahnenstange nicht erreicht. Abgefragt werden darin vier verschiedene Preisvarianten für eine Erweiterung zwischen 50 und 100 US-Dollar. Sie enthalten unterschiedliche Extras, etwa Beträge in Ingame-Währung, früheren Zugang zum Inhalt, Varianten des Battle Pass, in den beiden günstigsten Varianten zudem das Basisspiel, ein Reittier oder Skins. Darüber hinaus werden Komfort-Optionen aufgeführt: Je nach Variante gibt es einen Begleiter, der unter anderem jederzeit Zugriff auf die Kiste gewährt und Gold aufhebt, früheren Zugriff auf einen Gegenstand sowie zusätzlichen Lagerplatz. Beides würde vorherige Zusicherungen, keine spielerischen Vorteile zu verkaufen, zumindest aufweichen.
Dass eine der Varianten tatsächlich umgesetzt wird, ist jedoch nicht gesichert. Publisher testen Design- und Verkaufsideen in solchen Umfragen öfter auf Akzeptanz. Zudem scheint es sich um Bundles und teurere Ausgaben der Erweiterung zu handeln, die aber nicht zwingend die einzigen Varianten bleiben müssen. Sicher ist nur: ActivisionBlizzard prüft aktuell die Preisgestaltung der ersten Diablo-IV-Erweiterung Vessel of Hatred und schaut, ob sich auch teure Optionen vermarkten lassen. Denn auch das ist klar: 100 US-Dollar für eine Erweiterung wäre eine ganz neue Preisregion für Dinge, die sonst sorgsam günstiger als das Hauptspiel angeboten wurden. Die Frage an sich bleibt allerdings relevant. Würden ComputerBase-Leser 50 bis 100 US-Dollar für einen DLC ausgeben, wenn der Gegenwert subjektiv stimmt?
Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „Syrato“ für den Hinweis zu dieser Meldung!