RAM-Preise steigen wieder: DDR5- und DDR4-Chips erreichen Halbjahreshoch
Arbeitsspeicher wird teurer, das haben die letzten Wochen bereits gezeigt. Jetzt wurde die Mai-Marke wieder übertroffen – so teuer wie aktuell war Speicher seit einem halben Jahr nicht mehr. Und die Aussichten zeigen nur in eine Richtung: nach oben.
Erster Preisanstieg seit 27 Monaten
Spätestens nach den Quartalsberichten in dieser Woche von Samsung und SK Hynix als zwei der drei größten Speicherhersteller wurde deutlich, dass die Zeit für sie auf Erholung steht. Untermauert wird das durch Berichte von der Speicherbörse DRAMeXchange, die nun auch ganz offiziell im Oktober 2023 den ersten Preisanstieg seit 27 Monaten verzeichnet hat.
Von ComputerBase erstellte Screenshots aus der Spot-Preisliste verdeutlichen, dass wieder die Preise aus dem Mai dieses Jahres gezahlt werden müssen. Von Mai bis August fielen die Preise moderat, im September wurde es dann noch einmal deutlich günstiger – nun folgt die Umkehr und der Sprung zurück auf den Stand von Mai dieses Jahres.
Vor allem DDR4- und mobiler Speicher wird teurer
Vor allem bei DDR4-Speicher sieht man die Preissteigerungen auch hierzulande im Handel. Das Beispielkit mit 8 GB DDR4-3200 hat sich in den letzten beiden Wochen um fast zehn Prozent verteuert, zuvor hatte es seit September bereits um 20 Prozent zugelegt. Von seinerzeit rund 28 Euro ist der Preis nun auf 38 Euro geklettert.
Bei DDR5-Speicher ist dies nicht so ausgeprägt. Hier ist sowohl der Spot-Preis an der Speicherbörse ziemlich stabil, als auch im Handel. Eine kleine Preissteigerung gab es im Oktober, prozentual aber weniger stark ausgeprägt als bei DDR4. Dies zeigt auch die verlagerten Prioritäten der Hersteller: DDR5 ist nun der Mainstream-Speicher, der viel zu günstige DDR4-Chip wurde als erstes aus dem Portfolio gestrichen, als es um Produktionskürzungen für Kostensenkungen ging.
Die Aussichten der Speicherhersteller werden auch durch die Prognosen von Intel und AMD gestützt. Sie rechnen ebenfalls mit einer wieder anziehenden Nachfrage, bereits zum Ende des dritten Quartals ging es insbesondere durch Notebook-Chips wieder bergauf. Den dafür oft benötigten LPDDR5-Speicher haben die Marktforscher zusammen mit den RAM-Chips für Smartphones aus der gleichen Kategorie mit einem Trend von 13 bis 18 Prozent Preissteigerung im vierten Quartal als Spitzenreiter ausgemacht. Vor drei Wochen lagen sie in einer früheren Prognose noch bei einem Plus von maximal zehn Prozent. Das passt letztlich ziemlich genau in das Bild, was unter anderem SK Hynix für die nahe Zukunft prognostiziert hat.