Sony HT-AX7 im Test: Mobiles Heimkinosystem nimmt Satelliten zum Laden huckepack
Das Sony HT-AX7 ist ein mobiles Heimkino-Soundsystem mit Center-Speaker und zwei Satelliten, die wie das System selbst drahtlos angesteuert und beim Laden huckepack genommen werden. Dem Surround-Sound-Kinoabend am Notebook im Hotelzimmer sollte damit theoretisch nichts mehr im Wege stehen. Das Sony HT-AX7 im Praxistest.
Design, Verarbeitung und Preis
Mit dem HT-AX7 will Sony zum UVP von 549 Euro (Handel ab 379 Euro) nicht nur Musik, sondern auch das Heimkino akustisch mobil gemacht haben.
Ein mobiles Home-Cinema-Audio-System
Dafür kombiniert der Hersteller einen mehr oder weniger normalen Bluetooth-Lautsprecher mit zwei kabellosen rückwärtigen Lautsprechern, die frei im Raum platziert werden können – optimalerweise links und rechts neben dem, der auf den Bildschirm blickt. Die „Basis“, die neben dem Subwoofer auch noch die beiden vorderen Lautsprecher beinhaltet, wird wiederum vor dem Hörer aufgestellt. Müssen die Satelliten geladen werden, nimmt sie der Center-Speaker einfach huckepack.
Mit dem neuen Konzept möchte Sony einem neuen Nutzungsverhalten gerecht werden, bei dem immer mehr Menschen Inhalte abseits größerer Bildschirme konsumieren. Bei der Nutzung von Kopfhörern sind sie von der Außenwelt abgeschottet, was mit dem HT-AX7 nicht der Fall ist. Darüber hinaus können Kopfhörer nach längerem Tragen unangenehm auf den Ohren werden und für einen gewissen Druck sorgen – auch dieser Aspekt entfällt beim Testkandidaten.
Drei Komponenten mit Recycling-Material
Die dafür benötigte Technik packt Sony in eine recht ansehnliche und edel wirkende sowie sehr gut verarbeitete Hülle. Das 306 × 97 × 123 mm große Gehäuse der Zentraleinheit soll dabei nach Angaben des Herstellers zu 100 Prozent aus recycelten PET-Flaschen bestehen, die Verpackung aus einem Mix aus Bambus, Rohrzucker und gesammeltem Recyclingpapier.
Sowohl der Subwoofer wie auch die kleinen Lautsprecher werden dabei von einem weichen grauen Stoff umhüllt, während der Bereich mit den Bedienelementen auf der Oberseite eine leicht gummierte Oberfläche aufweist. Hier wäre etwas Glatteres sinnvoller gewesen; der Gummi scheint Staub teilweise magisch anzuziehen, ist aber nicht einfach zu reinigen. Bei dem Versuch, ihn mit einem Tuch zu reinigen, blieb eher der Staub von diesem auf dem HT-AX7 haften, als dass die Verunreinigungen aufgenommen wurden.
Werden die 122 × 39 mm großen kleineren Klanggeber nicht genutzt, werden sie auf den Hauptlautsprecher gelegt, magnetisch gehalten und dabei auch noch kabellos über kreisförmige Kontakte geladen. Eine besondere Ausrichtung spielt somit keine Rolle. Kleine unter den kleinen Klanggebern angebrachte LEDs sollen über den Ladezustand informieren, wobei sie unter dem Stoff nicht direkt zu erkennen sind. Durch das schnörkellose Design und die neutrale Farbwahl harmoniert die Kombination im Grunde mit jeder Umgebung und reiht sich nahtlos darin ein. Nervig ist dagegen ein wenig, dass sich bereits beim Anheben der kleineren Lautsprecher das System einschaltet.
Das Gehäuse ziert ein einziger USB-C-Anschluss, der jedoch nur zum Laden der internen Stromspeicher verwendet wird. Angesteuert wird das System lediglich per Bluetooth, auch das Einbinden einer externen Quelle per Kabel ist nicht möglich.
Dem mobilen Aspekt und nicht zuletzt auch dem nicht gerade geringen Preis geschuldet, hätte der japanische Hersteller der Ausstattung jedoch eine stabilere Hülle zukommen lassen können, die das System beim Transport schützt – die eher als ein Ei anmutende Kartonverpackung ist dafür weniger geeignet. Das Gesamtgewicht von rund 2 kg unterstreicht dagegen den Mobilfaktor.
Beim Zubehör zeigt sich Sony dagegen knauserig, was erneut gegen den erhobenen Preis steht. So offenbart der Verpackungsinhalt neben den üblichen Gebrauchshinweisen lediglich ein USB-Ladekabel – dieses jedoch mit zwei USB-C-Steckern auf beiden Seiten. Für einen Adapter, um das Gerät an einem Netzteil mit klassischem USB-Anschluss laden zu können, muss der Käufer somit selbst sorgen. Dass den Herstellern solch eine Knauserigkeit nicht langsam peinlich wird, sagt genügend über die Branche aus.
Die Technik im Detail
Sony setzt beim HT-AX7 auf unterschiedliche, teils unkonventionelle technische Lösungen. So bietet der als Centerspeaker fungierende Hauptlautsprecher zwei zur Seite abstrahlende X-Balanced-Treiber und zwei nach vorne gerichtete passive Radiatoren, wobei die X-Balanced-Einheiten nicht rund, sondern asymmetrisch oval geformt sind. Diese Lösung ist nicht neu, sondern wurde vom japanischen Hersteller unter anderem bereits im SRS-XG 300 (Test) verbaut und soll auf begrenztem Raum einen höheren Schalldruck bei geringeren Verzerrungen erzeugen. Der Lautsprecher wird zwar als Centerspeaker bezeichnet, der Center-Bereich, der meist den Stimmen vorbehalten ist, kann damit aber nicht separat geregelt werden.
Modell | Sony HT-AX7 |
---|---|
Leistung | Unbekannt |
Frequenzbereich | 20 Hz bis 20 kHz |
Stereo/Mono | Stereo |
Kabellose Verbindung | Bluetooth 5.2 |
Codec-Unterstützung | SBC, AAC |
Schutz | – |
Größe Center | 306 × 97 × 123 mm |
Größe hintere Lautsprecher | 122 × 39 mm |
Gewicht | 2 kg |
Preis | 549 Euro |
Bei den beiden per 2,4-GHz-Funk verbundenen Rear-Lautsprechern würde im Normalfall von einem nach vorne gerichteten Treiber gesprochen werden. Da sie aber an eine beliebige Stelle im Raum gelegt werden, strahlen sie nach oben ab. Eine Möglichkeit für ein Anbringen an eine Wand oder einen Ständer bieten sie nicht.
Nur geringe Codec-Unterstützung
Das System soll laut Sony einen Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz bieten, genauere Details zur Ausgangsleistung nennt der Hersteller hingegen nicht. Als einzige Verbindungsmöglichkeit mit einem Zuspieler kommt Bluetooth in Version 5.2 zum Einsatz. Dabei werden als Profile A2DP, AVRCP, HFP, HSP und SPP unterstützt. Etwas „mauer“ schaut es bei den unterstützten Audio-Codecs aus, bei denen lediglich AAC und der Standard-Audio-Codec SBC verwendet werden. AptX und den von Sony selbst entwickelten LDAC-Standard, die eine weit höhere Audioqualität bieten, suchen interessierte Käufer vergeblich. Damit wird auch schnell deutlich, dass Audio-Material lediglich in Stereo übertragen und für eine räumliche Wiedergabe künstlich aufbereitet werden muss – Mehrkanalströme wie unter anderem die der verschiedenen Dolby- und DTS-Formate können hingegen nicht nativ verarbeitet werden.
Darüber hinaus kann der Bluetooth-Lautsprecher gemäß den unterstützten Profilen als Freisprechanlage verwendet werden.
Das Konzept in der Praxis
Gesteuert wird der HT-AX7 weitestgehend über die für Android und iOS erhältliche Home-Entertainment-Control-App, die auf beiden Systemen ihre Schwächen offenbart.
Apps für Android und iOS
So kann sie auf dem OS von Google lediglich hochkant genutzt werden, womit beim Wechsel vom Video-Player in die App das Quellgerät meistens gedreht werden muss. Bei der Apple-Variante handelt es sich dagegen um eine nicht für das iPad angepasste Steuerung, die somit große Balken an den Seiten besitzt. Über die beiden Apps können unter anderem der Bassanteil, die Lautstärke der hinteren Lautsprecher und der jeweilige Modus eingestellt werden. Darüber hinaus lassen sich die Akku-Ladestände der einzelnen Einheiten ablesen.
Bei der ersten Nutzung muss das Lautsprechersystem zunächst eingerichtet werden, ein einfaches Koppeln per Bluetooth ist nicht möglich. Dies geht dank der App aber relativ einfach von der Hand, sodass der HT-AX7 schnell einsatzbereit ist. Das System unterstützt dabei auch Bluetooth-Multipoint, wodurch zwei Quellen gleichzeitig mit dem Lautsprechersystem über die drahtlose Schnittstelle verbunden sein können. Das ermöglicht verschiedene Szenarien: So kann zum einen das eigene Smartphone für die Musik- und das Tablet für die Video-Wiedergabe genutzt werden. Auf der anderen Seite ist es möglich, das Mobiltelefon auch nur für die Annahme von Gesprächen zu verwenden.
Verschiedene Funktionen für verschiedene Szenarien
Das System unterteilt die Nutzung in verschiedene Modi: Da wäre zunächst der normale Modus ohne Klangveränderungen zu nennen, bei dem die Inhalte weiterhin in Stereo ausgegeben werden. Dann gibt es noch den Mono-Modus, der vor allem für die Musikbeschallung eines ganzen Raumes genutzt werden kann. Mit diesem werden auf allen Klanggebern die gleichen Inhalte ausgegeben, also nicht mehr nach links oder rechts unterschieden. Das ermöglicht es, die kleinen Lautsprecher an verschiedenen Orten in einem Raum zu platzieren, um die Inhalte gleichmäßig verteilen zu können. Sie sollten dabei aber nicht allzu weit vom Hauptlautsprecher entfernt aufgestellt werden.
Zuletzt gibt es noch den Sound-Field-Modus, der das eigentliche Herzstück des Paketes darstellt. Damit sollen Nutzer wie unter einer Kuppel sitzend einen Raumklang erleben. Dabei kommen zwei verschiedene Techniken zur Verwendung: Zum einen unterstützt das System nativ Sonys 360 Spatial Audio, wie es unter anderem aktuell von Netflix als 3D-Audio in vielen Filmen eingesetzt ist (wofür der Streaming-Anbieter jedoch ein Premium-Abonnement voraussetzt). Bei normalem Stereo-Signal kommt hingegen der Upmixer zum Einsatz, der die Inhalte in Echtzeit analysiert und entsprechend zu einem Raumklang umwandelt.
Einschränkungen beim Aufstellen
Damit dieser Effekt hörbar wird, gibt Sony einen optimalen Abstand von jeweils 1 bis 1,2 m vom Hörer zum jeweiligen Lautsprecher vor. So aufgestellt, sollte sich dieser inmitten eines Dreiecks befinden und somit in einer klanglichen Kuppel. Aber alleine diese Vorgaben bergen in der Praxis die ersten Probleme: So sollen die hinteren Lautsprecher auf der Rückenlehne des Sofas abgelegt werden, was eine recht wackelige Angelegenheit darstellt – Katzenbesitzer werden sich zudem freuen. Des Weiteren würde der Center-Lautsprecher den empfohlenen Abstand nur einhalten können, wenn er auf dem Tisch abgestellt werden würde – womit er in dieser Hinsicht in Konkurrenz zu Knabberzeug und Getränken tritt.
Wer an einen gemütlichen Filme- oder Serienabend auf dem Bett gedacht hat, sieht sich ebenfalls schnell enttäuscht: Die hinteren Lautsprecher stellen dabei noch das kleinere Problem dar, aber der Hauptklanggeber müsste auf dem Bett abgestellt werden – ansonsten kann der vorgegebene Abstand ebenfalls nicht eingehalten werden. Das dürfte die gewünschte Gemütlichkeit aber massiv einschränken. In diesem Fall dürfte also eher gelten: Eigene Körpergröße plus Abstand zur Kommode, womit der klangliche Effekt, der im nächsten Abschnitt noch genauer unter die Lupe genommen wird, kaum noch vorhanden sein dürfte.
Nur für Singles gedacht
Hinzu kommt, dass das System im Grunde nur für eine Person gedacht ist, eine zweite sorgt bereits für eine Verschlechterung des Effektes, da sie einen der kleineren Lautsprecher verdeckt. Über die App lässt sich zwar das Verhältnis zwischen den vorderen und hinteren Klanggebern einstellen, jedoch nicht das des linken und rechten. Damit könnte in solch einem Fall nicht „nachgebessert“ werden.
Klanglicher Effekt nur bedingt vorhanden
Auch klanglich tut sich die eine oder andere Schwachstelle auf. So besitzt der Hauptlautsprecher zunächst einen generell ausgewogenen Klang, der aber recht farblos bleibt und, ganz Sony-typisch, nicht wirklich in die tiefen Frequenzen geht. Das wird sich gerade bei Filmen rächen, denn hier sollte an manchen Stellen schon ein gewisser „Rumms“ vorhanden sein, der sich aber selbst mit in der App maximal gewähltem Bass nicht einstellen will.
Darüber hinaus passen die hinteren Klanggeber klanglich nicht zum Hauptlautsprecher. Dieser alleine bildet den Klang, wie beschrieben, bis auf kleine Einschränkungen solide ab. Kommen die kleineren Exemplare hinzu, wird die Ausgabe sehr höhenlastig und grell. Es scheint, als hätte Sony beide Lautsprechereinheiten überhaupt nicht aufeinander abgestimmt. So kommt es, dass der Centerspeaker alleine deutlich besser und ausgewogener klingt, als es mit den kleinen Scheiben zusammen der Fall ist. Das hat vor allem die Konsequenz, dass beide Bereiche überhaupt nicht miteinander harmonieren und keine Einheit bilden – der Klang verschmilzt nicht, sondern bleibt immer getrennt.
Ein künstlich hinzugefügter Effekt bleibt eben künstlich
Ohne entsprechendes Material oder ohne den Klangfeldeffekt entsteht nur eine geringe Räumlichkeit, was vor allem an dem eingeschränkten Stereo-Bild des Hauptlautsprechers liegen dürfte – eine Unterscheidung zwischen links und rechts erfolgt dabei hörbar nur über die hinteren Klanggeber, was die räumliche Wahrnehmung mindert.
Mit entsprechendem Spatial-Material gefüttert, schafft es das System durchaus, eine gewisse Räumlichkeit zu erzeugen. Wer jetzt aber meint, dass sie auch ein Wandern und Umherschwirren von klanglichen Elementen von vorne nach hinten bedeutet, wird schnell enttäuscht. Der Raumklang erinnert eher an eine große Halle, in der in Front große Lautsprecher aufgestellt wurden und der Effekt größtenteils lediglich über den Raumhall erzeugt wird. Gelegentlich taucht auch etwas gefühlt hinter dem Zuhörer auf, aber der Effekt hält sich ebenfalls in Grenzen. Von der Qualität einer echten Mehrkanal-Surround-Anlage ist die Lösung von Sony somit weit entfernt.
Noch künstlicher wird es, wenn kein entsprechend aufbereitetes Material vorliegt und der Upmixer zum Einsatz kommt. Hier ist die Ausgabe vor allem vom Quellmaterial abhängig: Mal wird zumindest eine gewisse Räumlichkeit erreicht, bei anderen Filmen wirkt die Ausgabe dagegen oftmals noch künstlicher und teils auch undifferenziert – wie ein Klangbrei. Auch bei Konzerten stellt sich kein Mittendrin-Gefühl ein, selbst der Applaus und der Jubel der Zuschauer kamen im Test gefühlt nur von vorne. Noch deutlicher wurden die Defizite der Software bei Sportveranstaltungen, bei denen sogar der Stadionjubel gefühlt nur als Mono aus den vorderen Lautsprechern kam.
Musik sollte ebenfalls lieber nur über den großen Lautsprecher gehört werden, denn sobald die kleineren hinzukommen, wird der Klang ebenso künstlich. Die fehlende Tieftonwiedergabe trägt ihr Übriges bei.
Laufzeiten
Gerade bei einem kabellosen Lautsprecher, der primär für die Wiedergabe von Filmen und Serien konzipiert wurde, ist die Laufzeit enorm wichtig. Während der Centerspeaker noch an eine Stromversorgung angeschlossen werden kann, sind die beiden rückwärtigen Lautsprecher komplett auf sich allein gestellt.
Die dafür von Sony im Datenblatt zur Verfügung gestellten Informationen lesen sich dabei recht gut: So soll der Stromspeicher das Paket bei einer Lautstärke von 24 und aktiviertem Sound Field bis zu 30 Stunden mit Energie versorgen können. Bei der Maximallautstärke von 50 und ebenfalls aktivierter Klangaufbereitung schmilzt der Zeitraum, bis der HT-AX7 wieder an eine Steckdose muss, hingegen drastisch auf 4 Stunden.
Bei Verwendung eines Netzteils mit einer Ausgangsleistung von 45 Watt (15 V, 3 A) benötigt die Einheit lediglich 10 Minuten Ladezeit, um bei mittlerer Lautstärke für die nächsten 150 Minuten wieder durchzuhalten. Für eine komplette Aufladung werden hingegen bis zu 4,5 Stunden gebraucht. Entgegen anderer kabelloser Lautsprechermodelle kann der interne Energiespeicher nicht zum Laden externer Geräte genutzt werden.
Im Test lag der Verbauch nach zwei Abenden mit normaler Lautstärke mit 18 Prozent beim Hauptmodul und 10 Prozent bei den hinteren Lautsprechern auf die Zeit hochgerechnet sogar knapp unter dem Angegebenen. Einem Serienmarathon mit einer Akkuladung sollte also nichts im Weg stehen.
Es darf dabei aber ebenso wenig vergessen werden, dass beim Aufladen der kleinen Klanggeber, sollte der Centerspeaker nicht am Ladegerät hängen, Strom vom großen in die kleinen Akkus wandern, womit sich die Laufzeit des Centers noch einmal verringern wird.
Fazit
Der von Sony mit dem HT-AX7 verfolgte Ansatz klingt spannend, weil er perfekt in eine Zeit, in der Videos immer häufiger am Notebook, Tablet oder sogar Smartphone konsumiert werden, der Sound dabei aber oft viel zu kurz kommt, passt. Doch in der Praxis kann das mobile Heinkinosystem ohne „Kabelsalat“ am Ende leider nicht das erwünschte Heimkinoerlebnis mit Mittendringefühl liefern.
Aus der klanglichen Perspektive auf das Wesentliche heruntergebrochen handelt es sich bei dem System um einen Bluetooth-Lautsprecher, der ohne rückwärtige Klanggeber und künstlichen Raumklang besser klingt als mit – was dem Preis von 549 Euro UVP (Handel ab 379 Euro) natürlich nicht gerecht wird. Doch warum liefert das Dreigespann in der Praxis nicht das, was es verspricht?
In Bezug auf den Raumklang gibt es bereits beim Aufstellen der Komponenten die ersten Einschränkungen: Der Abstand der Lautsprecher zum Hörer darf nicht zu groß sein, sodass dieser im Grunde in eine Art Käfig gesetzt wird – an gemütliche Abende ist mit dem System nicht wirklich zu denken. Darüber hinaus ist der HT-AX7 eher für Singles, weil ein Sitznachbar den Ton eines Satelliten dämpft (und vice versa), was Sony auch so kommuniziert.
Auch der virtuelle Raumklang konnte im Test nur bedingt überzeugen. Bei speziell mit 3D-Audio aufbereiteten Inhalten konnte zwar eine gewisse Räumlichkeit ausgemacht werden, die aber mit einer vernünftigen Surround-Anlage nur wenig gemein hat. Werden normale Stereo-Inhalte herangezogen und durch den Upmixer geschickt, verliert die Umsetzung oftmals noch mehr an Qualität und wirkt einfach nur wie mit einem künstlichen Hall versehen. Live-Konzerte vermitteln zu keiner Zeit das erhoffte Mittendrin-Gefühl und auch Sport-Events lassen keine Stadion-Atmosphäre aufkommen. Da stellt sich schon mal die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines solchen Gerätes.
Negativ sind auch die reine Beschränkung auf Bluetooth als Quelle und die geringe Unterstützung von Audio-Codecs zu bewerten. Da hilft es nichts, dass der HT-AX7 ansonsten sehr gut verarbeitet ist und zumindest in dieser Disziplin überzeugen kann - das kann es dann nicht mehr herausreißen.
Die Idee hinter dem System ist definitiv interessant, die Umsetzung birgt aber mehr Einschränkungen als Nutzen.
- gute Verarbeitung
- solider Klang des Hauptlautsprechers
- hintere Lautsprecher und Center bilden keine klangliche Einheit
- geringes Bassfundament
- geringe Quellen- und Codec-Unterstützung
- nur für eine Person gedacht
- Effekt teilweise kaum vorhanden
- Raumeffekt nicht mit Mehrkanalsystemen vergleichbar
ComputerBase wurde der HT-AX7 leihweise von Sony für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.